Wechseln von G8 zu G9: Welche Auswirkungen hat das auf den Schulwechsel?

Welche Herausforderungen ergeben sich beim Wechsel von G8 zu G9 für Schülerinnen und Schüler?

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Der Übergang zwischen dem achtjährigen Gymnasium (G8) und dem neunjährigen Gymnasium (G9) kann zu einer Vielzahl von Herausforderungen führen. Besonders in Deutschland — einem Land mit föderalem Bildungssystem — sind die Regelungen zu diesem Thema von Bundesland zu Bundesland verschieden. Ein zentraler Punkt beim Wechsel ist die Verdopplung der Schulzeit die oft mit einem zusätzlichen Jahr Schule verbunden ist. Das bedeutet oft einen immensen psychologischen und akademischen Druck für Schülerinnen und Schüler.

Ein wichtiger Aspekt ist die Verschiebung des Lehrplans. Man könnte sagen der Wechsel von G8 zu G9 bedeutet oftmals weiterhin als nur ein Schulwechsel — es kann ebenfalls das Gefühl vermitteln, ein Jahr zurückzufallen. Schülerinnen und Schüler die in G8 die 9. Klasse abgeschlossen haben – könnten in G9 faktisch wieder in die 10. Klasse eingestuft werden. Dies kann das Selbstbewusstsein beeinflussen. Man rahmt keine einfache Lektion ab, wenn man zu den Älteren unter den Jüngeren gehört.

Ein weiterer Punkt ist die mögliche unterschiedliche Unterrichtsgestaltung zwischen diesen zwei Systemen. In einigen Bundesländern wird im G9-System anderen Fächern, beispielsweise in den Naturwissenschaften, eine größere Bedeutung beigemessen oder sie werden früher in den Lehrplan aufgenommen. Dies kann dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler die von G8 nach G9 wechseln Inhalte aus den vorherigen Klassenstufen bereits bearbeitet haben während sie sich formell noch in einer niedrigeren Klasse befinden. Diese unterschiedlichen Lernvoraussetzungen können wiederum zu Verwirrung und Frustration führen.

Die bildungspolitischen Änderungen in Deutschland haben die Diskussion über G8 und G9 neu belebt. Eine Umfrage der Kultusministerkonferenz aus dem Jahr 2022 zeigte, dass 65 der Befragten für die Einführung von G9 in allen Bundesländern waren um den Druck auf die Schüler zu reduzieren. Diese Zahlen zeigen deutlich – dass viele Schulen und Familien die Vorteile eines verlängerten Schulzeitrahmens erkennen.

Es gibt jedoch auch positive Aspekte. Schüler die von G8 zu G9 wechseln, genießen oft eine zusätzliche Zeit für soziale Bindungen und persönliche Entwicklungsprozesse. In dieser Zeit können sie sich intensiver mit den Schulen und ihren Aktivitäten auseinandersetzen. Nicht allein der Lernstoff — auch das soziale Lernen profitiert von dieser Zeit.

Schlussendlich ist es ratsam sich gründlich bei der neuen Schule und den zuständigen Bildungsbehörden über die Auswirkungen und spezifischen Regelungen des Schulwechsels zu informieren. Es ist immer eine gute Idee die Vor- und Nachteile abzuwägen. Die Lernreise eines Schülers bleibt eine einzigartige Erfahrung — unabhängig vom Schulsystem. Ein Wechsel von G8 zu G9 ist nicht nur ein Schritt zurück ´ allerdings kann auch neue Möglichkeiten eröffnen ` die letztlich sowie die akademische als auch die persönliche Entwicklung fördern.






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