Zwischen bedarf wirklichkeit wie sieht ernährungssituatinen kindertagesstätten aus

Manchmal klafft da eine große Lücke! In unserer Kita ging es mal um das Trinken im allgemeinen. Die Erzieherinnen kochten immer 2 Kannen Tee für die Kinder zum Essen bzw. für zwischendurch. Leider mochten die meisten Kinder den Tee nicht. Also haben sie viel zu wenig getrunken. Die Eltern plädierten für Apfelsaftschorle. Da bekamen wir den Bescheid: Zu teuer! Daraufhin entschlossen sich die Eltern, den Apfelsaft zu sponsern, damit die Kinder genug trinken. Das kostet jetzt 40 Euro pro Jahr und Kind. Es ist für mich immer wieder ein Rätsel, warum die Träger keine Möglichkeit sehen oder schaffen, damit ein Kind alles "Nötige" bekommt. Warum wird nur immer an unseren Kindern gespart? Sie sind doch unsere Zukunft

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Zwischen bedarf und wirklichkeit"-wie sieht die ernährungssituatinen in kindertagesstätten aus?

Auch ich arbeite in einer Kita.
Das mit den Getränken regeln wir über ein geringes Getränkegeld, welches die Eltern monatlich zahlen. Dafür können die Kinder so viel trinken wie sie wollen. Es gibt ungesüßten Tee, Milch, Wasser und auch Saft. Beim Tee wird nicht gespart, es gibt viele Teesorten, die den Kindern auch ohne Zuckerzugabe schmecken.
Das Frühstück bringen die Kinder von zu Hause mit, ebenfalls das Vesper. Wir führen regelmäßig Projekte zu gesunder Ernährung durch, was aber leider meist nich lange anhält. Die Wirklichkeit sieht in vielen Fällen so aus, dass die Eltern sich keine Zeit zum Herrichten eines gesunden Frühstückes machen, da wird eine Milchschnitte in die Tasche geschoben und fertig. Diese Eltern sprechen wir dann regelmäßig darauf hin an, aber es ist schwer, sich da dauerhaft durchzusetzen. Am Vormittag machen wir noch eine Obstpause, so dass jedes Kind von zu Hause etwas Obst oder Gemüse mitbringt und auch isst. Sonst hätten viele Kinder nicht mal eine Portion Obst. Das Vesper ist ein Feuerwerk aus Pudding, Schokolade, Törtchen und Milchschnitte& co. An diesem Punkt finde ich die Elternarbeit am wichtigsten aber auch am schwersten. Wenn man an Werbung denkt oder durch die Supermarkte geht, wird einem übel, was da den Eltern als "gesund" oder "in" suggestiert wird. Natürlich gibt es auch andere Eltern, die sich schon Gedanken machen udn bewusst auf gesunde und ausgewogene Ernährung achten, aber das ist nicht die Masse. Ich bin eine solche Mutti und wenn ich dann mit dem Kleinen einkaufen gehe und er dann ständig drängelt: Ich will auch Milchschnitte, ich will auch so einen Pudding wie die Jenny immer mit hat,.
Mittagessen bekommen wir in Kübeln von einem Essenanbieter. Das ist okay.
Fazit: zwischen Bedarf und Wirklichkeit besteht eine große Kluft und ich habe manchmal keinen Plan, wie man dem begegnen kann.
Gegen den Durst ist Wasser immernoch das Beste.
Eltern sollten ihre Kinder dazu erziehen gerne und bewusst Wasser zu trinken.
Das wird sicher in jeder Kindertagesstätte ausreichend vorhanden sein.