Welcher sinn steckt dahinter kuckuck eier fremde nester legt
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Welcher Sinn steckt dahinter, dass der Kuckuck seine Eier in fremde Nester legt?
Erwachsene Kuckucke ernähren sich von giftigen Raupen. Die Jungen sind aber gegen das Gift noch nicht immun, so dass sie eine größere Überlebenschance haben, wenn sie die ungiftige Nahrung anderer Vögel fressen.
Er ist faul und möchte seinen Eiern/Jungen ein Überleben sichern!
Aus den Eiern schlüpfen die Jungen, die die Küken von dem anderen Vogel, dem Nestbesitzer aus dem Nest werfen! Und so werden die Kuckucksjungen von dem Vogel gefüttert und aufgezogen, während sich der Kuckuck keine Gedanken um Nestbau und Fütterung machen muss!
Das gibt es übrigens auch bei den Menschen *zwinker
Hier ist eine Geschichte dazu, nicht wahr aber schön:
Warum der Kuckuck sich kein Nest baut
Vor langer Zeit, als die Welt noch jung war, mussten die Tiere lernen, sich eigene Wohnungen zu bauen. Der Kuckuck hätte auch gerne eine gehabt, aber er hatte keine Lust, sich selber einen Plan auszudenken, wie sein Nest aussehen sollte. Also flog er zum Zaunkönig und bat: "Gevatter, zeig mir, wie du wohnst! Ich möchte es auch so gemütlich haben wie du." Der Zaunkönig fühlte sich geschmeichelt. Er erfüllte dem Kuckuck seinen Wunsch. Der passte ganz genau auf und suchte sich anschließend ein paar tote Baumstämme, die kreuz und quer auf dem Waldboden lagen. Darunter wollte er sich ein kugelrundes Nest bauen, so wie es ihm der Zaunkönig gezeigt hatte. Gerade quälte er sich damit ab, den Nestboden zu flechten, als die Teichrohrsängerin vorbeikam. Sie schaute ihm eine Weile zu und lachte sich dabei halbtot. "Was tust du da, Gevatter?", wollte sie schließlich wissen. "Ich baue mir ein Haus, das siehst du doch", versetzte der Kuckuck ärgerlich. "Aber doch nicht so dicht über dem Boden", belehrte ihn die Rohrsängerin. "Da wären deine Kinder für den Fuchs eine leichte Beute. Mach es so wie ich, das ist viel klüger!" Sie führte den Kuckuck zu ihrem Nest und zeigte ihm danach einen Busch, wo er es nachbauen sollte. Der Kuckuck ging seufzend an die Arbeit. Nun entstand ein rundes Geflecht aus festen Schilfhalmen. Er polsterte es mit weichem Heu aus, so wie es sein sollte, und gerade als er damit fertig war, begann es zu regnen. Der Kuckuck sprang eilig in sein Nest - und wurde prompt nass, denn nach oben war sein neues Zuhause offen, so wie es bei Teichrohrsängern nun einmal Brauch ist.
In dem Augenblick flog der Specht vorbei. Als er den pudelnassen Kuckuck sah, lachte er lauthals los. "So eine Unvernunft!", rief er. "Da baut der Kerl sich eine Wohnung ohne Dach! Das ist doch eine wahre Schande für die Vogelwelt. Aber ich habe Mitleid mit dir, Gevatter", so fuhr er fort; "ich zeige dir, wie man richtige Nester baut, die auch den stärksten Gewittersturm überstehen. Komm mit!" Und er führte den Kuckuck zu einem alten Eichenbaum, er machte ihm vor, wie man Löcher in den Stamm hackt und erklärte ganz genau, wie anschließend die Wohnhöhle entsteht. Dann flog er weg.
Der arme Kuckuck hämmerte mit seinem Schnabel auf die morsche Rinde ein, bis er vor Kopfschmerzen nur noch Sterne sah. "Zum Teufel mit dem dummen Nestbau!", rief er. "Da mache ich nicht mehr mit. Wenn's regnet, stell ich mich eben irgendwo unter, und meine Eier leg ich von jetzt an dem eingebildeten Zaunkönig und der albernen Teichrohrsängerin ins Nest!" Und bei diesem Entschluss blieb er.
Ja, und wenn du demnächst etwas in deinem Kinderzimmer findest, was du überhaupt nicht gebrauchen kannst und was da ganz und gar nicht hingehört, dann kannst du rufen: "Da hat mir wohl jemand ein Kuckucksei ins Nest gelegt!"
Marianne Thiele, November 2005