Was genau staat preußen deutschen orden tun wie stehe verbindung
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Was genau hat eigentlich der Staat Preußen mit dem deutschen Orden zu tun bzw. wie stehe diese beiden in Verbindung?
Der Deutsche Orden wurde im protestantischen Preußen nicht zuletzt aufgrund dessen kriegerischer Auseinandersetzungen mit den preußischen Ständen in der Mitte des 15. Jahrhunderts distanziert bis negativ betrachtet.
Nationale Vereinnahmung nach 1815
Erst in Folge der napoleonischen Kriege setzte unter maßgeblicher Beteiligung des Historikers Heinrich von Treitschke ein Umschwung ein. Der Orden verkörperte fortan die „deutsche Mission im Osten“ und übernahm in der Geschichtsschreibung die Rolle eines „Kulturträgers gegen das Slawentum“. Den Ordensstaat interpretierte Treitschke als „festen Hafendamm, verwegen hinausgebaut vom deutschen Ufer in die wilde See der östlichen Völker“ und die Niederlage des Ordens bei Tannenberg gleichzeitig als Niederlage des Abendlandes gegen den „barbarischen“ Osten. Der Orden selbst verkörperte „Züge des deutschen Wesen, die aggressive Kraft und die herrische gemüthlose Härte“.
Unter dem Eindruck der identitätsstiftenden Bewertung der Schlacht bei Tannenberg von 1410 auf polnischer Seite wurde Ende des 19. Jahrhunderts dazu übergegangen, den polnischen Gedenkfeiern eine „deutsche Komponente“ entgegenzusetzen. Folge war eine Glorifizierung des Ordens als „Kolonisator des deutschen Ostens“ durch nationalistische Kreise im wilhelminischen Preußen. Diese Sicht spiegelt sich in den Romanen Heinrich von Plauen sowie Der Bürgermeister von Thorn von Ernst Wichert wider. Der Historiker Adolf Koch behauptete 1894: „Die Könige Preußens erheben sich auf den Schultern der Hochmeister des Deutschen Ordens.
Deutschordensstaat – Wikipedia
Das Gebiet der Pruzzen, einem slawischen Volksstamm, wurde durch den Deutschen Ritterorden erobert und kolonisiert. Nachdem der Deutsche Ritterorden und der durch ihn gegründete Deutschordensstaat 1410 in der Schlacht bei Grunwald gegen das vereinigte polnisch-litauische Heer verloren hatte, unterstand der Deutschordensstaat faktisch der polnischen Krone, was aber von Seiten des Heiligen Römischen Kaisers Deutscher Nation nie anerkannt wurde. Stattdessen wurde das Amt des Hochmeisters des Ordensstaates weiter als kaiserliches Lehen vergeben, zum Schluss an Albrecht von Brandenburg-Ansbach, der mit Billigung des polnischen Königs und der Stände in Preußen dieses in ein Herzogtum umwandelte.
Als die Linie der brandenburgischen Herzöge ausstarb, erbten ihre Verwandten, die Markgrafen von Brandenburg, das Herzogtum Preußen, wodurch dann Brandenburg-Preußen entstand, welches aber erst 1701 durch die Krönung Kurfürst Friedrichs III. zum König Friedrich I. in Preußen endgültig ein Staat wurde.
Preußen war ein vom Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bestehender Staat im nördlichen Mitteleuropa, dessen Landesname im Laufe seiner Geschichte mehrere Bedeutungswechsel erfuhr.
Die ursprüngliche historische Landschaft Preußen, benannt nach ihren baltischen Ureinwohnern, den Prußen, entsprach in etwa dem späteren Ostpreußen. Ab 1226 bildete das Preußenland das Zentrum des Deutschordensstaates, dessen Gebiet 1466 geteilt wurde: in das der polnischen Krone direkt unterstehende Königliche Preußen und in den Restordensstaat, der ebenfalls die polnische Lehenshoheit anerkennen musste. Durch die Säkularisierung des letzteren entstand 1525 das weltliche Herzogtum Preußen, welches seit 1577 an die Kurfürsten von Brandenburg mitbelehnt und regiert wurde und durch Erbschaft 1618 ganz an die Kurfürsten von Brandenburg fiel. 1657 konnte Kurfürst Friedrich Wilhelm das Herzogtum aus der polnischen Lehensherrschaft lösen. Da es außerhalb des Heiligen Römischen Reiches lag, war es somit souverän und wurde 1701 zum Königreich Preußen erhoben. Dieser Name wurde in der Folgezeit auf alle Territorien der Könige und Kurfürsten aus dem Haus Hohenzollern innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen übertragen. Das Königreich stieg im 18. Jahrhundert zur europäischen Großmacht und 1866 nach dem Deutschen Krieg zur führenden Macht Deutschlands auf. 1871 vereinte Preußen alle deutschen Staaten mit Ausnahme Österreichs unter seiner Führung. Fortan war es der dominierende Teilstaat des Deutschen Reiches.
Preußen – Wikipedia