Vorzüge nachteile planwirtschaft

Jede Wirtschaft ist Planwirtschaft - jeder, der wirtschaftet, braucht Planung, Voraussicht, Überblick, Daten über Vergangenes und Gegenwärtiges für Prognosen. Auch und gerade in der Marktwirtschaft wird sehr sorgfältig geplant. Produktlebenszyklen z.B. werden sehr genau geplant; oder Aufkäufe anderer Firmen. Aus dem Kalten Krieg stammt die Irrlehre, nur der Staatskapitalismus à la DDR sei eine Planwirtschaft. Freilich sind die Planvorgaben der staatlichen Planungsbehörden in der DDR andere gewesen als die der großen Konzerne in der BRD. Die Planungsabteilung z.B. der Autokonzener mussten bei ihrer Modellplanung in einem FFeld von Konkurrenten bewegen. Dies entfiel im DDR-Staatskapitalismus - hätte ein Vorteil sei können, weil die damit verbundenen Kosten wie: Erfinden von Alleinstellungsmerkmalen, Werbung-Werbung-Werbekampagnen, in der DDR entfiel. Eigentlich hatten die Planungsbehörden der DDR für den Bedarf der Bevölkerung planen sollen - da aber die DDR nach dem Krieg durch Demontagen fast de-industrialisiert war, musste ohne Marshanplan-Hilfe vieles selbst angeschoben werden, wozu man Devisen benötigte - die aber in einem System staatlicher Planung leicht zu beschaffen war, in dem auf Produkte für den Export produziert wurde. Noch ein Vorteil: die Kombinate. Ab 1990 waren sie wegen der Einführung der DM übergangslos dem Weltmarkt ausgesetzt. So viel Konkurrenz konnten die schwerfälligen Kombinate nicht durchhalten, zumal der gesamte Ostmarkt weggebrochen war. Vorher aber hatten Kombinate ihre Vorteile - indem sie versuchten, verschiedene Produktionsstufen zu integrieren - planerisch sicher EINE sinnvolle Lösung , durch bürokratische Handhabung und Hineindirigieren für Interessen von Parteibonzen aber ständig behindert. Und - was heute fast vergessen ist - die DDR-Planwirtschaft berücksichtigte an bestimmten Stellen die Bedürfnisse von Arbeitern: Ihre Ausstattung mit Sozialeinrichtungen, Ferienheimen und vor allem Kindertagesstätten ist legendär.