Ursprung begriffs gleichschaltung

Hallo, Allerseits. Zu dem NS-Begriff "Gleichschaltung" wird behauptet, dass er dem Bereich der Elektrotechnik entstamme. Weiß jemand ein konkretes Verwendungsbeispiel aus der Elektrotechnik? Was konnte "gleichgeschaltet sein/werden"? Es geht mir also nicht um die Erläuterung, was die "Gleichschaltung" in der Praxis des Dritten Reichs bedeutete , sondern nur um den rein linguistischen bzw. ethymologischen Ursprung des Wortes. Ich hab schon selber ohne Erfolg recherchiert, aber vielleicht kann hier jemand doch etwas beitragen?

10 Antworten zur Frage

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Ursprung des Begriffs "Gleichschaltung

Das wird Parallelschaltung genannt, nicht
Gleichschaltung. Als Gegenteil ist die Serien-
schaltung definiert.
Gleichschaltung bedeutet "alles geht vom selben
Ursprung aus" und verhält sich sich gleichermassen.
Schaltung steht dabei für eine Planung dieser Funktion.
Weisswurst:
Auch Dir ich.
Dass die "Schaltung" hier nicht den "elektrischen Kreis" sondern den "Vorgang des Schaltens" bedeutet, ist mir schon klar.
Du gibst zwar kein konkretes Beispiel, aber im zweiten Absatz scheinst Du anzudeuten, dass man von "Gleichschaltung" auch in anderen Zweigen der Technik gesprochen hat. Wenn Du etwas Genaueres wüsstest , bitte schön raus damit
Es gibt diesen Begriff nicht in der Technik.
Es ist eine Metapher zur Parallelschaltung.
Heute nicht. Aber damals offensichtlich ja - das geht aus dem Zitat, das Ballasttank für mich gefunden hat. Aus diesem Text geht hervor, dass eher eine Reihenschaltung gemeint war - "alle Glühbirnen vom selben Strom durchflossen".
Aber ich halte es für sehr möglich, dass auch andere Bedeutungen dieses Wortes im Umlauf waren. Vielleicht auch, wie Du sagst, Parallelschaltung? Solltes Du irgendwann noch etwas darüber erfahren, würde ich mich über eine weitere fundreiche Zuschrift freuen.
Übrigens hast Du mit der Parallelschaltung vielleicht doch recht, da "jeder Beleuchtungskörper für sich direkt an die Leitung angeschlossen ist".
Reihenschaltung ist ein anderes Wort für
Serienschaltung. Dabei wird der 2. Verbraucher
mit seinem Pluspol an den Minuspol des 1.
Verbrauchers angeschlossen usw.
Ein Beitrag aus "Eckdaten einer bestimmten Glühbirnensforschung", Zeit Online:
"Am 27. April 1933 wird in der Zeitschrift Nationalistische Erziehung der Begriff „Gleichschaltung“ erklärt: „Die Gleichschaltung kennen wir aus der Elektrotechnik und wissen, das durch sie beispielsweise eine Anzahl Beleuchtungskörper jeder für sich direkt an die Leitung angeschlossen ist und infolgedessen alle mit derselben Helligkeit brennen, ganz gleich, wie weit einzelne voneinander entfernt sind, weil sie alle vom gleichen Strom durchflössen werden."
Eckdaten einer bestimmten Glühbirnensforschung | ZEIT ONLINE
> 3. Absatz
Der weitere Text stellt klar, dass dies keine definitive Erklärung sein soll, und auch wenn es sich dabei nur um einen Satz handelt, will ich diesen Mist nicht reinkopieren.
Bitte selber nachschauen.
Ballasttank:
Wirklich,! Darum ging es: um so ein konkretes Beispiel. Ich wollte einfach wissen, was sich die Nationalsozialisten in etwa bildlich vorstellten, als sie auf diesen Terminus für eigene Zwecke zurückgriffen. Deine Antwort trifft also den Punkt meines Anliegens.
Und was ich besonders schätze, ist natürlich die Angabe der Quelle
Bitte, gerne.
Leider habe ich keine Ahnung von Elektronik, so dass ich googeln mußte.
War ne Sache von 2 Minuten.wenn man das richtige Stichwort weiß
Na ja, das richtige Stichwort ist das eine, aber dann noch ein gutes Internet-Gespür, so zu sagen. Ich habe jedenfalls zunächst in einem umfangreichen Lexikon der NS-Begriffe nachgeschaut und da standen beim Stichwort "Gleichschaltung" keine Details zum Ursprung des Begriffs. Deswegen halte ich Deinen Fund - so bescheiden auch deine "Sache von 2 Minuten" klingt - für linguistisch-historisch sehr wertvoll