Unterschied zwischen organischem anorganischem fango

Der anorganische Fango Im restlichen Europa und besonders im deutschsprachigen Raum wird bei der Aufbereitung des Fangos auf den Reifeprozess verzichtet. Hier sind die Zusammensetzung der Mineralien und die thermophysikalischen Eigenschaften maßgeblich für die Wirkungsweise des Fangos. Ausgangsprodukt des Fangos ist ein Vulkangestein, welches in Deutschland in wenigen Gebieten, u. a. in Bötzingen am Kaiserstuhl und in Bad Neuenahr im Bereich des Laacher Sees abgebaut wird. Anschließend wird es gebrochen, erhitzt und dann feinst aufgemahlen. Es handelt sich hierbei um ein reines, anorganisches Naturprodukt, welches an seinem jeweiligen Bestimmungsort frisch mit ortsgebundenen Brauch-, Mineral- oder Thermalwasser aufgemischt wird. Jede Schlammpackung wird nur einmal verwendet und der verbrauchte Fango wird anschließend umweltgerecht entsorgt. Aufgrund seiner in ihm enthaltenen Mineralstoffe ist er bestens geeignet für eine ökologische Rückführung in den Gartenbau, in die Landwirtschaft, sowie zur Kompostierung. Der organische Fango das Ursprungsland deieses Fangos Italien. Historische Quellen belegen, dass schon römische Legionäre die Heilkräfte des vulkanischen Heilschlamms zu schätzen wussten. Der italienische Fango setzt sich aus 3 Komponenten zusammen: Thermalwasser, Fangoschlamm und der Zugabe von Algen und Mikroorganismen, welche für den biologischen Reifeprozess verantwortlich sind. Dieser Reifeprozess dauert mindestens 60 Tage an. Eine Sonderstellung nimmt die wohl bekannteste Fangoregion Italien ein, die Euganeischen Hügel bzw. das Euganeische Becken, mit seinen Kurorten Abano, Montegrotto, Galzignano und Battaglia. Diese Region wird mit einem besonderen Thermalwasser versorgt, dessen Quellen in den Alpen entspringen und sich dann ihren Weg unterirdisch durch die verschiedensten Gesteinschichten bis in die Ebene des Euganeischen Beckens suchen um dort als Artesischer Brunnen an die Oberfläche zu gelangen. Das Thermalwasser ist salz-, jod- und bromhaltig und hat eine Ausgangstemperatur von 80- 85°C. Mit dieser Temperatur wird das Wasser permanent über die mit dem Fangoschlamm gefüllten Reifebecken geleitet, was wiederum den Reifeprozess der Algen und Mikroorganismen begünstigt. Der Fangoschlamm wiederum wird direkt aus dem Euganeischen Becken gewonnen und besteht aus hellblauem Naturlehm. Ist der entsprechende Reifegrad erreicht, wird der Fango portions- weise in Eimer durch speziell geschultes Personal entnommen und für die therapeutischen Zwecke eingesetzt. Nach der Anwendung wird der Fango wiederverwertet, d. h. er wird in die Reifebecken rückgeführt und der Reifeprozess beginnt von neuem. Diese Art der Fangoaufbereitung ist sehr platz- und lohnintensiv. Platzintensiv deshalb, weil durch den langen Reifeprozess mehrere Becken vorhanden sein müssen, die wiederum den wechselnden Zyklus der Fangoentnahme gewährleisten müssen. Lohnintensiv deshalb, weil bei dieser Form der Aufbereitung ein Großteil der Arbeiten in Handarbeit durchgeführt wird. Im deutschsprachigen Raum wird die Fangoaufbereitung seit Jahrzehnten maschinell mit einer speziell dafür entwickelten Aufbereitungstechnik durchgeführt. Die übrigen italienischen Kurorte nutzen ihr eigenes, ortsgebundenes Thermal-, bzw. Mineralwasser. Dieses erreicht jedoch nicht die hohen Temperatur des Thermalwassers aus dem Euganeischen Becken. Der Fangoschlamm wird aus einem Gesteinsmehl hergestellt, welches von auswärts eingeführt wird. Anzuführen wären hier z. B. Montecatini in der Toskana und Castel San Pietro in der Emilia-Romagna. Auch nach zu lesen unter : Fango – Wikipedia

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