Judentum hölle

Lies das hier Bitte. Frag den Rabbi - Gibt es eine Hölle?

8 Antworten zur Frage

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Gibt es im Judentum auch eine Hölle?

„Der jüdische Glaube hatte trotz seines rein monotheistischen Fundaments und monotheistischen Grundgedanken bereits in seiner biblischen Epoche mystische Bilder, die dem Glauben an den einzigen jüdischen Gott fremd sind. Unter diesen mystischen Vorstellungen lassen sich Themen wie Hölle, Teufel, Eschatologie subsumieren.“
Im Judentum wird die Vorstellung von der Hölle erst greifbar in den apokryphen Schriften, die später nicht in den Tanach aufgenommen wurden, wie beispielsweise im Buch Henoch. Dort wird der Aufenthaltsort der Verstorbenen mit vier tiefen Hohlräumen beschrieben, von denen drei dunkel sind und einer hell. In den dunklen Räumen wären die Sünder, die helle Abteilung sei für die Gerechten. Die Ungerechten würden von Engeln zu einem Platz gebracht, um für das Gericht vorbereitet zu werden. So heißt es: „Entsprechend der Taten der Bösen werden sie in lodernden Flammen brennen, schlimmer als Feuer“. Und „niemand wird ihnen helfen“. „Und sei dir bewusst, dass sie eure Seelen in den Sheol bringen werden und sie werden Böses erleiden und eine schwere Prüfung durchzustehen haben, in Dunkelheit, Fesseln und brennenden Flammen“.
„Diese mystischen Gedanken haben im Laufe der jüdischen Geschichte unterschiedliche Ausprägungen erfahren. Je nach Zeit und Person wurden sie mehr oder weniger ausgeschmückt. Die Kabbalisten haben in ihrer Phantasie ganze Welten geschaffen, wobei zwischen den jüdischen Mystikern und denen anderer Religionen kaum noch Unterschiede festzustellen sind und man sich fragen muss, wo bei ihnen der jüdische Monotheismus geblieben ist. Andererseits kann man feststellen, dass der jüdische Monotheismus trotz der Gefahren aus der mystischen Ecke seinen rationalen Charakter behalten hat und dass dieser sich immer durchsetzen konnte.“
So wandelten sich viele ursprünglich ganz anders belegte Begriffe der Hebräischen Bibel wie Gehenna und Sheol zu Begriffen für verschiedene Orte, in denen Menschen mit Feuer gequält wurden, sofern sie sich im Leben etwas zu Schulden kommen ließen. Es wurden drei verschiedene Gruppen unterschieden : die Gerechten, die Sünder, die noch nicht im Leben bestraft wurden, und die „perfekten Kriminellen“. Auch der Geschichtsschreiber Flavius Josephus schreibt in seiner Schilderung des Totenreichs vom Schoß Abrahams und der großen Kluft zwischen den verschiedenen Aufenthaltsräumen. In dieser ebenfalls apokryphen Abrahamslegende wird beschrieben, dass der Erzvater in den Sheol hinabsteigen und die Seelen der Ungerechten zu sich heraufholen dürfe, wenn sie genügend gebüßt und ihre Sünden gesühnt hätten.
„Zur speziellen Thematik der Höllenvorstellung muss man sagen, dass viele Phantasien vom Parsismus in das Judentum übergeströmt sind. Sie konnten aber den jüdischen Rationalismus nicht grundsätzlich erschüttern. Maimonides, der große Theologe und Philosoph , erklärt sie für aus pädagogischen Motiven hervorgegangene Erfindungen, um die noch unreife Menschheit zur Erfüllung der göttlichen Gebote anzuhalten.“
Hölle – Wikipedia
Das hab ich ehrlich gesagt schon auf Wikipedia gelesen, bevor ich die Frage gestellt hab. Hat mir aber irgendwie nicht geholfen, weil ich es absolut nicht verstanden hab. Kann man das auf ein "ja" oder "nein" zusammenfassen? Oder zumindest auf einen Satz oder so? Ich finde das nämlich wirklich extrem unverständlich.
Das bedeutet das sich die Jüdische Vorstellung einer Hölle über die Jahrhunderte entwickelt hat und speziell zur Zeit Jesu konkrete Formen angenommen hat. Ergänzend möchte ich noch erwähnen das die Hölle ich der Christlichen Theologie nicht unbedingt ein Ort ist an dem man brennt, die Dogmatik sieht in ihr hauptsächlich den Ort wo man von Gott getränt ist was auch Totesvorstellungen des A.T. entspricht. Ich weis aber nicht ob es im Judentum entsprechende Vorstellungen gibt.
Die Sache mit der Kluft zwischen den beiden Bereichen der Gestorbenen
steht auch bei Lukas 16,22-26:
"Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. Und als er im Totenreich seine Augen erhob, da er Qualen litt, sieht er den Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.
Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich über mich und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme!
25 Abraham aber sprach: Sohn, bedenke, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben und Lazarus gleichermaßen das Böse; nun wird er getröstet, du aber wirst gepeinigt. Und zu alledem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, so dass die, welche von hier zu euch hinübersteigen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen.
anony - wenn du eine einfache Antwort willst, dann schreibe ich jetzt einmal so aus dem Gedächtnis, wie ich es vom Lesen der Bibel in Erinnerung habe :
So - wie sich Gott erst nach und nach seinem Volk offenbart hat, wie er ist und wie sein Name ist, so ist auch die Vorstellung vom Zustand nach dem Tod nach und nach vervollständigt worden.
Zuerst liest man immer nur davon, dass die Menschen am Ende ins Totenreich gehen, wo sie nicht mehr danken können, wo kein Licht und keine Freude mehr ist. So als wäre damit alles vorbei. Aber in den Psalmen bei David und auch beim Propheten Daniel sehen wir schon - und auch bei dem ganz alten Hiob, dass sie alle eine Auferstehungshoffnung haben - und nicht mehr davon ausgehen, dass sie für immer im Dunkel des Totenreiches bleiben müssen. Die Hölle, wird in in Lukas 16, 19-31 beschrieben. Das ist auch jüdisch - und christlich.
Und hier die Zitate:
Daniel 12,13
Du aber geh hin, bis das Ende kommt! Du darfst nun ruhen und wirst einst auferstehen zu deinem Erbteil am Ende der Tage!
Hiob 19, 23-27:
"O dass doch meine Worte aufgeschrieben, o dass sie doch in ein Buch eingetragen würden, dass sie mit eisernem Griffel und Blei für immer in den Felsen gehauen würden:
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben. Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen; ja, ich selbst werde ihn schauen, und meine Augen werden ihn sehen, ohne fremd zu sein. Danach sehnt sich mein Herz in mir
Nein.
Eine Bekannte von mir ist Jüdin und ich hatte sie vor ein paar Wochen genau das gefragt.
Ja es gibt eine "Jüdische Hölle" aber die meisten Menschen die da rein kommen hören nach einem Jahr auf zu existieren und werden deshalb auch nicht mehr gequellt. Die ganz schlimmen bleiben aber dort, Jesus wird laut Talmud in einem Topf voll Scheiße gekocht und das in alle Ewigkeit. Biliam wird in Sperma gekocht und der Römer der den Tempel zerstören lies wird jeden Tag verbrannt ins Meer gestreut, wieder aufgesammelt, zusammengefügt und am nächsten Tag wieder verbrannt.
Man muss dazu aber sagen das der Talmud als deutende Schrift verstanden wird, also als eine von Menschen geschaffene Interpretation der Tora. Deshalb ist es für einen Juden kein Problem zu sagen "das das was im Talmud steht EINE Meinung und ich habe eine andere.
Ich habe einen Juden, der sich gut auskennt, gefragt und das ist die Antwort die ich bekommen habe.
Hölle wie es sie sich das Christentum oder der Islam vorstellen gibt es biblisch gesehen nicht.
Am ehesten kann man es mit dem sog. Fegefeuer vergleichen, also eine Art Reinigungsort. Ich vergleiche es eher mit einem Krankenhaus für die Seele.
Die genauen Gründe warum man dort hin kommt und wie es dort abläuft, sind sehr komplex. Beispielsweise ist dort natürlich kein Feuer, man wird dort mit seinen früheren Sünden konfrontiert und das ist eben seelisch schmerzhaft.
Die jüdische Vorstellung von „Hölle“ ist ganz anders als das was man sich im allgemeinen als totes Ende vorstellt – eine ewig schmerzvolle Konsequenz aus einem spirituell bankrotten Leben.
Das hebräische Wort „Gehinom“ hat keine genaue deutsche Entsprechung, wird aber in der Regel ungefähr mit „Hölle“ übersetzt.
Doch tatsächlich ist Gehinom ein Prozess der Restauration und Heilung, kein permanenter Zustand. Die Seele die in Gehinom eintritt, kann mit einer Person, die eine Therapie aufnimmt, verglichen werden – sich reinigend vom Negativen und sich vorbereitend ihr wahres Selbst anzunehmen.
Der Talmud sagt: „Eine Person wird gemäß ihrer eigenen Kalkulation beurteilt“. Körper und Seele stehen in einer Beziehung zueinander und der Mensch entscheidet, welcher Teil die Entscheidungen des Lebens steuern wird. Letztlich werden alle Seelen eine Vereinigung erfahren, sowohl mit ihren Lieben, als auch mit dem Ursprung, von dem jede Seele kam.
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