Christine nöstlinger wolf sieben geißlein
Halloooo
Ich bräuchte einmal. Und zwar besprechen wir in Kinderliteratur gerade VOrlesegeschichten und jeder muss eine vorbereiten und zwar mit einem Steckbrief.
Ich habe "Der Wolf und die 7 Geißlein - eine Richtigstellung" von Christine Nöstlinger.
Ich habe Probleme mit der Intention und der Textsorte dieses Textes.
Er ist recht kurz und in Alltags/Erwachsenensprache geschrieben und daher nicht wirklich für Kinder geeignet. Er bezieht sich auf das Ende des Märchens und zieht es ins lächerliche, denn die 6 geretteten Geißlein sind genervt von dem Hochmut ihres Bruders durch seine Heldentat und schaffen es mit einer List ihn zu vertreiben.
Mir erschließt sich die Textsorte nicht und auch die Intention nicht wirklich. Natürlich sollte man "Gute Taten für sich behalten und nicht damit prahlen" etc, aber meiner ANsicht nach ist das zu wenig für eine Geschichte, die eigentlich für Kinder sein und auch in einem Kindervorlesebuch erschienen ist.+
Kann mir jemand von euch helfen? schon mal
2 Antworten zur Frage
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Christine Nöstlinger - Der Wolf und die sieben Geißlein
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dann tippe ich den zweiten Teil ab:
"Ich bin doch schlauer als ihr alle zusammen" sagte es dann. Schließlich bestellte es beim Grabsteinmetz noch eine große Marmostafel, mit Goldbuchstaben drauf. Geburtshaus des berühmten siebenten Heldengeißleins stand auf der Tafel. Das siebente Geißlein dübelte die Tafel an die Hausmauer. Da wurde es den Geschwistern zu bunt!
Und das erste Geißlein sagte scheinheilig "SO ein Held wie unser kleiner Bruder müste eigentlich längst in eine Fernsehshow kommen!"
Das zweite Geißlein sagte "Wieso ihn noch niemand ins TV geholt hat?"
Das dritte Geißlein sagte "Weil die Fernsehleute nichts von ihm wissen! Die sind ja in der großen Stadt vor den sieben Bergen, hinter denen wir wohnen!"
Das vierte Geißlein sagte: "Und falls sie es gehört haben, glauben sie es nicht. Ist ja auch unglaublich. Die würden das nur glauben, wenn sie unseren kleinen bruder sehen! Sein Heldentum sieht man ihm ja gleich an!"
Da machte sich das siebente Geißlein auf den WEg. Über die sieben Berge. Und ward nie mehr gesehen. Vielleicht irrt es heute noch zwischen dem vierten und dem dritten Berg herum. Oder einer hat es eingefangen und gebraten. Oder es ist auch etwas ganz, ganz anderes mit ihm passiert. Die sechs Geißlein lebten von da an mit ihrer Mutter zufrieden und glücklich bis an ihr Ende.
So, das wäre der zweite Teil
Nachdem die Nöstlinger ja gerne über Außenseiter schreibt, und ich die in ihren Büchern immer bedauert habe, dass die kein normales Leben hatten, so wie die dicke Gretchen Sackmeier mit ihrer Familie, ist die Textsorte: literarischer Text - Märchen.
Intention ist es die schwülstige Märchenthematik ein bissi aufzulockern und eine spaßige Fortsetzung zu schreiben, in der auch die anderen sechs Geißlein den Gang der Handlung aktiv mitgestalten.
Würde mich nicht wundern, wenn das alles die Schwestern von dem Heldenbruder wären.
sorry. hab ich das richtig verstanden? DIESE Geschichte steht in einem Vorlesebuch für Kinder? Da hat sie nichts zu suchen. Ich würde damit Kinder frühestens ab dem 10. Lebensjahr konfrontieren. eher später.
Mit dem Begriff "Textsorte" kann ich im Moment nicht viel anfangen. Ich würde die Geschichte charakterisieren als "Kritik am Ausgang von Märchen" generell.
Man könnte auch eine Geschichte erfinden, in der das Rotkäppchen den Jäger heiratet, aus lauter Dankbarkeit, vor dem bösen Wolf gerettet worden zu sein. Später wird das Rotkäppchen dann erwachsen und entwickelt seinen eigenen Kopf, und die Beziehung zum Jäger geht daran zugrunde, weil der Jäger damit nicht klarkommt.
Man könnte auch das SChneewittchen als Prostituierte entlarven, die von ihrem Märchenprinz aus diesem Milieu gerettet wird. Hm. und wenn sie dann im Eheleben mal kurz in ihren alten Beruf zurück will.
Ich glaube, solche Interpretationen gibt es bereits, sonst wäre mir das jetzt nicht gerade ins Hirn gefallen. Ich habe auch mal irgendwann Eugen Drewermanns Märcheninterpretationen gelesen.
Die Intention ist eigentlich klar: Das Märchen soll auf diese Weise entmythologisiert werden; anders formuliert: Der Leser soll erkennen, daß das "Märchen" eben nur ein "Märchen" ist und vor allen Dingen der Ausgang des Märchens nichts mit der Realität zu tun hat. Kinder würde ich allerdings damit bis zu einem gewissen Alter nicht konfrontieren. Wenn man das mit mir gemacht hätte, hätte ich angefangen zu heulen und wäre in eine tiefe Sinnkrise gestürzt worden