Chef teilt urlaub

Chef teilt ganzen Urlaub auf. Darf er das?

Natürlich muss der Urlaub in den Ferien der Berufsschule sein.
Und mindestens 14 Kalendertage am Stück muss er betragen.
Die anderen Tage, die darf er tatsächlich so abstimmen, dass es betrieblich passt.

Nur für den gesetzlichen Urlaub gilt das Stückelungsverbot des § 7 Abs. 2 BUrlG. Eine dagegen verstoßende Urlaubsgewährung ist unwirksam. Nach § 7 Abs. 2 S. 1 BUrlG ist der gesetzliche Jahresurlaub „zusammenhängend“ zu gewähren. Dies gilt nur dann nicht, wenn „dringende betriebliche oder in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe eine Teilung des Urlaubs erforderlich machen“. Kann der Urlaub aus diesen Gründen nicht zusammenhängend gewährt werden, so sind zumindest 12 Werktage als Urlaub zu gewähren, § 7 Abs. 2 S. 2 BUrlG.
Nach herrschender Auffassung reicht ein bloßer Wunsch des Arbeitnehmers für die Zulässigkeit einer Stückelung nicht aus.
Nach § 13 Abs. 1 S. 3 BUrlG kann nur von § 7 Abs. 2 S. 2 BUrlG zu Ungunsten des Arbeitnehmers abgewichen werden. Dies setzt voraus, dass die Bedingungen des § 7 Abs. 2 S.1 BUrlG vorliegen. Gegen diese Vorschrift wird vielfach verstoßen. Die Urlaubsgewährung ist dann de iure unwirksam.
Handeln die Parteien einvernehmlich, kann es seitens des Arbeitnehmers rechtsmissbräuchlich sein, sich im Nachhinein auf die Unwirksamkeit der Urlaubsgewährung zu berufen 25. Oktober 2004.
Bundesurlaubsgesetz – Wikipedia
Das hier ist zwar Wiki, aber sehr gut erklärt.
12 Werktage, sind 14 Kalendertage.

Zeitpunkt, Übertragbarkeit und Abgeltung des Urlaubs
Bei der zeitlichen Festlegung des Urlaubs sind die Urlaubswünsche des Arbeitnehmers zu berücksichtigen, es sei denn, daß ihrer Berücksichtigung dringende betriebliche Belange oder Urlaubswünsche anderer Arbeitnehmer, die unter sozialen Gesichtspunkten den Vorrang verdienen, entgegenstehen. Der Urlaub ist zu gewähren, wenn der Arbeitnehmer dies im Anschluß an eine Maßnahme der medizinischen Vorsorge oder Rehabilitation verlangt.
Der Urlaub ist zusammenhängend zu gewähren, es sei denn, daß dringende betriebliche oder in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe eine Teilung des Urlaubs erforderlich machen. Kann der Urlaub aus diesen Gründen nicht zusammenhängend gewährt werden, und hat der Arbeitnehmer Anspruch auf Urlaub von mehr als zwölf Werktagen, so muß einer der Urlaubsteile mindestens zwölf aufeinanderfolgende Werktage umfassen.
Der Urlaub muß im laufenden Kalenderjahr gewährt und genommen werden.
Eine Übertragung des Urlaubs auf das nächste Kalenderjahr ist nur statthaft, wenn dringende betriebliche oder in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe dies rechtfertigen.
BUrlG - Einzelnorm

Berufschule ist bei Ihr im Blockunterricht.
Sie hat jetzt zum Beispiel eine Woche im März Urlaub, nur weil Ihr Chef in der Woche weg ist.
Darf er denn sonst wirklich JEDEN Tag für sie bestimmen, sodas sie sich nichtmal einen Tag selber aussuchen kann?

Hm, welche Branche ist das denn?
Ein Unternehmen kann schon Betriebsferien erlassen - oder, etwa an einem Tag der Woche den Betrieb schließen, weil vorher ein Feiertag wäre oder nachher, und es dann ein verlängertes Wochenende wäre.
Oft ist das in den Tarifverträgen geregelt. Nimm mal die Arzthelferinnen, da ist ja auch oft so ne Praxis geschlossen, in den Ferien, wenn der Doc noch schulpflichtige Kinder hat - dann fahren die weg.
Aber, grundsätzlich gilt erst mal das Gesetz, und die Regeln sind da im Wiki-Artikel alle aufgezählt.
Ist zwar viel, aber durchlesen, wäre wichtig.
Ein Tarifvertrag kann nämlich nur "besser" sein - darf nicht von Nachteil sein.

Hört sich ganz interessant an, nur leider werde ich daraus auch noch nicht so schlau ob er das nun darf oder ob sie auch sagen kann "ich möchte vom xx.xx - xx.xx urlaub haben

Sie macht eine Ausbildung zur Schornsteinfegerin.

Ach ja, die sind ja auch in dem Sinn selbständig.
Ja, das ist natürlich Mist.
Aber, sie soll mal jemanden diese Bezirks-Schornsteinfeger-Innung anrufen, die müssten das doch wissen.
Der da anruft, soll mal nicht unbedingt den Chef nennen.
Auch kann sie in der Berufsschule nachfragen, die wissen das auch dort.
Wer ist noch dafür zuständig? IHK oder Innung, Handwerkskammer?
Wenn alle Stricke reissen, muss sie sich sagen Augen zu "und durch" Hauptsache Ausbildung beendet.

Es gibt da ein Problem - Auszubildende dürfen nicht alleine im Betrieb sein. Das heißt auf Deutsch, wenn der Chef nicht da ist, darf Deine Freundin auch nicht da sein, sonst würde sich der Ausbilder ganz schön Ärger mit der zuständigen Kammer einhandeln und seine Befugnis, ausbilden zu dürfen, aberkannt bekommen. So einfach ist das.
Idealerweise sollte der Urlaub auch in die Berufsschulferien fallen - wenn nicht, kann/darf sie nicht verreisen, da sie diese ja noch besuchen muß.

Der Chef könnte ja, wenn er einsichtig ist, seinen Urlaub dann nehmen, wenn Deine Freundin im Berufsschulunterricht ist, zumal dieser - nach Deinen Angaben - als Blockunterricht stattfindet. So würde sie keinen Urlaubstag "vergeuden". Allerdings ist er nicht dazu verpflichtet.

stimmt, das wäre noch eine möglichkeit aber er hat ja schon den ganzen Urlaub verplant und ist jetzt der meinung sie dürfe sich keinen einzigen Tag mehr aussuchen an dem SIE Urlaub machen will wann sie es will weil er alles "verplant" hat

Na ja, er ist der Chef - kein sehr rücksichtsvoller, zugegeben, aber er darf das.

Also das steht meiner Meinung nach auch im Vertrag
aber sicher bin ich mir da nicht (bin noch in der Schule

aber ich glaube Immas hat Recht und ich hatte Unrecht
Meinunggeändert

Nee - erstmal das Bundesurlaubsgesetzt, da muss sich jeder dran halten.
Dann gibts ja noch Tarifverträge, die unterschiedlich sind, je nach Branche usw.
Aber, die müssen sogar "von Vorteil" sein, für den Arbeitnehmer, dürfen niemals "schlechter" sein oder den Arbeitnehmer schlechter stellen, als die Gesetzestexte das vorschreiben.
Ist immer wieder so ein Streitpunkt, mit Urlaub, wenn so Chefs - scheint ja da so ein 2 - 3-Mann-Betrieb zu sein, seinen Willen durchsetzen will.
Ist oft bei Ärzten der Fall, die schließen schon mal gerne, während der Ferien.