C6 h12 o6 was genau zuviel macht dick

C6 H12 O6 - Was genau davon zuviel macht dick?

Zucker ist Baustoff, Speicherstoff und Energiequelle. Unser Körper kann ja nur leben, wenn ihm von aussen Energie zugeführt wird.
Die grundlegenste aller dieser Quellen ist Zucker. Zucker wird in Pflanzen hergestellt, um Energie für die Pflanze zu speichern, kann aber dann natürlich von uns geklaut werden. In unseren Zellen werden die Zuckermoleküle "verbrannt". Es funktioniert nach dem gleichen Prinzip, wie wenn du etwas anzündest: Das Molekül wird zersetzt zu Wasser und Kohlenstoffdioxid, dabei wird Energie in Form von Wärme und Licht frei. Um diese Energie im Körper nutzbar zu machen, findet die Verbrennung aber sehr langsam und kontrolliert mit Hilfe von Enzymen statt. So entsteht nicht nur Wärme, sondern auch chemische Energie, die dann genutzt werden kann um lebenswichtige Strukturen aufzubauen, wie zB Zellmembranen, neue Zellen etc.
Zucker muss aber auch gespeichert werden können, weil der Zeitpunkt der Aufnahme nicht immer dem Zeitpunkt entspricht, wo er gebraucht wird. Wenn aber viel Zucker aufs Mal an einem Ort ist, beginnt er zu kristalliesieren, bildet also harte und spitze Feststoffe. Diese sind erstens gefährlich, weil sie Zellen durchstossen könnten, aber auch weil sie bei Bedarf nicht schnell genug zur Verfügung stehen.
Also muss der Körper eine andere Möglichkeit haben, Zucker zu speichern. Dazu verknüpft der die Zuckermoleküle zu langen Ketten, die nicht kristallisieren. Solche Ketten werden je nach ihrer Struktur Cellulose, Glykogen, Stärke, Chitin etc genannt. Wenn der Zucker wieder gebraucht wird, schnipselt ein Enzym von einem Ende einzele Zuckermoleküle ab, die dann in einem anderen Teil der Zelle verbraucht werden.
Unser Körper hat aber nicht immer die gleichen Enzyme wie die Pflanzen, die die Zucker hergestellt haben. Cellulose zB, das den Pflanzen ihre Struktur geben, kann von uns nicht verdaut werden, man nennt es darum auch einen Ballaststoff. Andere Formen wie Stärke können wir aber sehr gut verwerten.
Im Laufe unserer Evolution mussten wir häufig durch Zeiten gehen, wo Nahrung knapp war. Also war es für uns wichtig, in Zeiten des Überflusses so viel wie möglich zu essen, die Energie zu speichern um dann in der nächsten Dürreperiode nicht zu verhungern. Wenn Energie über sehr lange Zeit gespeichert werden muss, gibt es aber noch eine bessere Methode als Zuckerketten: Fett. Es enthält sehr viel Energie und benötigt zeitgleich sehr wenig Platz.
Heutzutage gibt es aber in den westlichen Ländern sehr wenige Dürrezeiten oder sonstige Hungersnöte. Deswegen ist es für uns eigentlich nicht mehr wichtig, grosse Reserven anzulegen. Unser Körper weiss das aber nicht, sodass er es trotzdem tut.
Wenn also sehr viel Zucker in unseren Körper kommt, mehr als wir im Moment verbrauchen, wird er in Form von Fett gespeichert. Genau so, wie wenn du deinen Küchenschrank mit Lebensmitteln schneller füllen würdest, als du Dinge verbrauchst: Er wird immer voller und platzt irgendwann aus allen Nähten.
Unser Körper ist sich aber auch gewöhnt, Zucker meistens in Form von diesen langen Ketten zu sich zu nehmen. In unserer heutigen Nahrung kommt aber auch viel Zweifach und Einfachzucker vor. Diese docken an Rezeptoren an, wie Geschmacksrezeptoren. Das führt im Gehirn zu einer Reaktion, es werden Hormone und andere Botenstoffe ausgeschüttet, die dafür sorgen dass der Zucker so schnell wie möglich verwertet oder gespeichert wird. Sind aber sehr viele von diesen Botenstoffen dauerhaft in unserer Blutbahn, kann das zu Nebenwirkungen führen und das Gleichgewicht unseres Körpers beginnt zu wanken. Dies kann zu Zuckerkrankheiten wie Diabetes führen.

Bei einem Überangebot von Zuckern, dem Körper ist da innerhalb einer Gruppe von Zuckern ziemlich egal welche genau das sind, können diese in Triglyceride umgewandelt werden. Das geschieht, wenn mehr Zucker, z.B. Glucose vorhanden sind, bzw. aufgenommen werden, als kurzfristig wieder "verbrannt" werden können. Das ist biochemisch wirklich nicht ganz einfach. Ich empfehle erst einmal die Durchsicht der entsprechenden Wikipedia Seiten und dann gezielte Nachfragen zum Verständnis. Siehe z.B. hier:
Fettsäuresynthese – Wikipedia
und
Glykolyse – Wikipedia
Mehr als einen groben Abriss kann man an dieser Stelle sicherlich nicht geben. Ein wichtiger Schritt bei dieser Fettsynthese ist jedoch das Acetyl-Coenzym-A, dass bei der Verstoffwechselung von Sechsfachzuckern, wie der Glucose in einem Zwischenschritt entsteht. Je nach Bedingung kann diese zwischenstufe weiter verstoffwechselt und zur direkten Energiegewinnung genutzt werden, oder eben in Fette umgewandelt und "gespeichert" werden. Dann nimmt in letzter Konsequenz zu. Hier noch ein Link mit Infos zum Acetyl-Coenzym A:
Coenzym A – Wikipedia

Gesundheit: Die größten Irrtümer bei der Ernährung - DIE WELT

Und wie stets mit dem "H"?
2 H + O --> H₂O + 120 mJ/kg Heizwert

Hast du die Zahlen? Wenn du mehr Kalorien raus kriegst als nur für das C , dann bedeutet das, dass das H2O unter Energieaufwand chemisch in dem Zuckermolekül gebunden wurde. Gäbe es eine katalytische Reaktion, die Zucker spaltet in Kohlenstoff und Wasser, dann müsste dabei Energie frei werden. Ist das so?

Die Energie steckt doch nicht im C oder H selbst, sondern in den Bindungen.
H-H-Bindung hat 436 kJmol⁻¹
H-C-Bindung hat 416 kJmol⁻¹
C-C-Bindung hat 345 kJmol⁻¹
Tabellensammlung Chemie/ Enthalpie und Bindungsenergie – Wikibooks, Sammlung freier Lehr-, Sach- und Fachbücher

die in der formel, wie im leben fehlende bewegung macht dich - die formel wird niemanden dickmachen

Das stimmt überhaupt nicht! " Traubenzucker " wird von der Leber verarbeitet, nicht wie andere Zucker von der Bauchspeicheldrüse! Lies nach, wenn du nicht glaubst.

Ja das weiß ich, Leber und Muskeln speichern, sind die Zuckertanks, wenn der Blutzuckerspiegel absackt - dann wird zugeschossen.
Aber deswegen bekommst du keine Fettleber.

So? Dann google mal nach
Fruchtzuckerinduzierte Fettleber

Mehr als selten und nicht die Regel.
Übrigends verarbeitet die Bauchspeicheldrüse keinerlei Zucker und die Leber speichert nur. Wenn sie zur Fettleber wird, liegt das nicht am Zucker alleine.