Brauche redewendungen aus bäuerlichen mittelalterlichen ritterlichen bereich

Mit Erläuterung - versteht sich. Beispiele: aus dem bäuerlichen Bereich: ETWAS AUF DIE HOHE KANTE LEGEN = etwas sparen = früher hatte man Alkovenbetten mit Dach, das war die hohe Kante, wo Wertsachen abgelegt wurden. Aus dem mittelalterlichen Bereich: DIE TAFEL AUFHEBEN = Mahlzeit beenden - die Esstische bestanden aus Böcken, über die Bretter gelegt waren. Bei Aufhebung der Tafel wurde die Tischplatte einfach aufgehoben und mit allem darauf rausgetragen. Ritterlicher Bereich: KEIN AUFHEBENS MACHEN - etwas unbeachtet lassen - beim Turnier wurden die Waffen zunächst niedergelegt und miteinander in Größe und Beschaffenheit verglichen. Erst, wenn das Turnier begann, wurden die Waffen aufgehoben. Also, wer weiss mehr?

15 Antworten zur Frage

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Ich brauche Redewendungen aus dem bäuerlichen, mittelalterlichen und ritterlichen Bereich.

etwas auf die lange bank schieben" oder "schwein gehabt".sind redewendungen aus dem mittelalter.
sieh mal hier nach:
http://www.virtuelleschule.at/wissen/burgen-volksschule-herzgasse/schule/sprache.htm
oder diese seite ist auch schön:
Redewendungen aus dem Mittelalter im kidsweb.de
Hallo Neusser544!
Aufgebracht sein oder aufsässig sein =
Dies kommt aus der Turniersprache. Der schwer gerüstete Ritter musste auf das Ross gebracht und in den Sattel gesetzt werden. Saß er dann richtig auf, war er also aufsässig, konnte der Kampf beginnen.
Durch die Blume sprechen =
Blumen wurden von Liebenden oder Werbenden schon seit langer Zeit sinnbildlich verwendet, um beispielsweise ein Gefühl auszudrücken. Wer also durch die Blume spricht, drückt sich mittelbar, andeutend oder sinnbildlich aus. Wer etwas verblümt ausspricht, tut es versteckt, indem er es gewissermaßen mit Blümchen verziert und dem Gesagten dadurch die Schärfe nimmt, die eigentlich dahintersteckt. Sub rosa sprechen = etwas unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitteilen, denn die Rose gilt auch als Sinnbild für Verschwiegenheit - zumindest war dies so bei mittelalterlichen Gerichtsverfahren.
Es ist alles in Butter =
Es handelt sich hierbei um eine Redensart aus neuerer Zeit - sie ist wohl eine scherzhafte Anspielung auf den Hinweis vieler Gastwirte, dass ihre Speisen ohne Verwendung billigerer Fette alle mit reiner Butter angerichtet seien.
Für einen die Hand ins Feuer legen=
für jemanden einstehen, sich für ihn verbürgen
Auch diese Redensart geht auf das mittelalterliche Gottesurteil zurück. War jemandem das Feuerurteil auferlegt, so konnte das in verschiedenen Formen durchgeführt werden. Um seine Unschuld zu beweisen, musste der Verdächtigte seine Hand eine Zeitlang ins Feuer halten oder mit entblößtem Arm einen Gegenstand aus einem Kessel siedenden Wassers herausholen ("Kesselfang") oder ein glühendes Eisenstück eine bestimmte Strecke weit tragen. Der Grad der dadurch entstandenen Verbrennung entschied über Schuld oder Unschuld dessen, der sich dem Gottesurteil unterzog. Die Wunde wurde sofort verbunden - als unschuldig galt nur der, dessen Verletzung in kürzester Zeit geheilt war.
Das geht auf keine Kuhhaut =
im Sinne "das lässt sich gar nicht beschreiben, sagen":
Früher schrieb man vielfach auf verarbeitete Tierhäute. Vom Teufel wurde im Mittelalter gesagt, dass er das Sündenregister des Menschen auf einer Kuhhaut niederschreibe, die er dem Sterbenden als Rechnung vorhalte. In diesem Sinne ist also eine Kuhhaut als besonders groß anzusehen und was sich auf ihr nicht aufzeichnen lässt, das muss schon sehr viel sein. In Fischarts "Flöhhatz-Weibertratz" wird an eine alte Teufelssage erinnert, wo zwei schwatzhafte Weiber sich so viel erzählten, dass es nicht auf die Kuhhaut ging, auf die der Teufel das Gerede aufschrieb, und dass er sie ausdehnen musste, um alles daraufbringen zu können.
So, das mal aus Auswahl.
Quelle: "Jetzt schlägt's Dreizehn. Redensarten von A-Z" Ansonsten hier noch ein paar Links:
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REDEWENDUNGEN 1
http://www.turmhuegelburg.de/rede.html
http://uploader.kitzingen.de/schulz/burg4d.html
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/1/0,4070,2115073-6,00.html
Huch- ob Enkelchen was lernt, wenn wir hier seine Schularbeiten machen?
Deshalb gibt´s auch nur eine Redensart:
Jemanden ausstechen, = jemanden übertrumpfen. verdrängen
Herkunft: ritterliches Tunierwesen
Keine Sorge, Enkelchen lernt was, weil das ein Vortrag ist. Und Recherche ist kein eigentliches Lernen, das kann man ihr doch abnehmen, oder?
da bin etwas anderer Meinung: gerade bei den Recherchen lernt man viel. Z. B. auch daß hier bei der Stellung des Themas dicke Überschneidungen gibt, a Das Rittertum datiert grundsätzlich im Mittelalter.
Vielleicht macht das Recherchieren keine Arbeit, daß Schreiben aber um so mehr!
Also gut! Eine Rda. gibt es noch, zum Abgewöhnen, für das Rittertum
„Hunde nach Bautzen tragen“
Hundetragen war eine Strafe für Landfriedensbruch
Wiki meint, diese Strafe sei in Franken und Schwaben entstanden und hätte sich über das ganz Reich verbreitet. Außer nach Bautzen, wurden Hunde je nach Region redensartlich auch nach Lenkenbach, Enkenbach und Ulm getragen. Wiki schreibt: "Die Verurteilten mussten, bevor das obligatorische Todesurteil an ihnen vollstreckt wurde, einen Hund aus einem Gau in den anderen tragen." Meine Unterlagen widersprechen hier eindeutig: Die Strafe sollte ausdrücken, die Verurteilten hätten es eigentlich verdient, wie ein räudiger Hund aufgehängt zu werden." Der Verurteilte wurde nicht hingerichtet.
Neusser, ist jetzt genug leeres Stroh gedroschen?
Die Meise grüßt sonniglich
Und noch ein Beispiel für die Möglichkeit der Überschneidungen, weil die Herkunft einer Rda bisher noch nicht eindeutig geklärt werden konnte.
Da liegt der Hund begraben!—. findet man die Antwort, den Sinn, das Übel)
Eine hübsche und sehr romantische Geschichte rankt sich um den Hund Stuczel aus Winterstein in Thüringen. Er soll während des 30-jährigen Krieges als Liebesbote zwischen 2 Burgen gedient und auf einem dieser Botengänge versehentlich von einem Jäger erschossen worden sein. Die Trauer des Herrchens und des Frauchens um den Hund war so groß, dass sie ihm ein Denkmal setzten. Die Geschichte sprach s herum und da ein Hundedenkmal außergewöhnlich war, lockte es viele Besucher an. Nach dem Weg gefragt, sollen die Wintersteiner nur müde gedeutet haben: „Da liegt der Hund begraben. Eine andere Auslegung, vergrabene Schätze würden von einem Schwarzen Hund bewacht, kommentiert der Duden.
" dass verborgenen Schätze von einen Hund bewacht werden, dann bleibt unklar, warum der Wächter mit dem bewachten Schatz gleich gesetzt worden ist“
Copyright: Sonnenmeise
Alles in Butter - aus dem Mittelalter. Früher wurde Glas zum Versand in flüssige Butter gegossen, damit die Waren auf den holprigen Wegen nicht zu bruch gehen.
Auf den Hund gekommen: Früher wurden Wertsachen noch in Truhen aufbewahrt. Auf dem Truhenboden waren meist Schutzsymbole eingraviert; oftmals war dies ein Hund.
War nichts mehr in der Truhe , so konnte man den Hund auf dem Truhenboden sehen.
Auf den Hund gekommen:
Die häufigste Erklärung im Internet zur Herkunft dieser Redensart erscheint mir wenig glaubhaft und könnte durch „copy and paste“ ihre Verbreitung gefunden haben: Auf dem Boden von mittelalterlichen Geldtruhen sei ein Hund abgebildet, um potentielle Räuber abzuschrecken oder den Besitzer zur Sparsamkeit zu ermahnen. Fast immer ist von einer Truhe die Rede, also einem größerem Behältnis. Der Besitz von so viel Geld, zu einer Zeit als der Tauschhandel und die Bezahlung in Naturalien noch blühte, scheint wenig wahrscheinlich und dürfte sich auf reichste Potentaten beschränkt haben. Als kleinere Behältnisse waren die Schatulle und die Kassette absolut bekannt. In Lessings „Minna von Barnhelm“ paßten 500 Louisdor, ein immenser Reichtum, durchaus noch in ein „Beutelchen“. Bei anderen Autoren beherbergten die Truhen Lebensmittelvorräte oder die Aussteuer. Manchmal habe der Hund auch ein verborgenes Geheimfach „bewacht.“
Denkbar wären auch folgende Deutungen:
· dass der Hund in der Rangfolge der Zugtiere das schwächste Glied ist und durch die Redewendung die Verächtlichkeit ausgedrückt wird, sich nichts besseres als einen Hund leisten zu können
· ein Hund als Sexualpartner herhalten mußte.
· ein altgriechisches Würfelspiel, bei dem der „Hund“ ein sehr schlechter Wurf war
· dass als Strafe der Hund untertage gezogen werden musste
· mundartlich für „drunten sein“ oder „hund"
die Quellenangaben können auch geliefert werden.
Copyright: Sonnenmeise
Alle Erklärungen sind durchaus möglich. Allerdings ist der Hund am Boden von mittelalterlichen Truhen keineswegs nur ein Gerücht. Im Schloß Herberstein in der Steiermark sind 5 solcher Truhen bzw. Kassetten ausgestellt. Bei 3 davon handelt es sich um Kriegskassetten.
ergänzend:
Alles in Butter:
Prof. L. Röhrich, “wahrscheinl. versteckt sich in der Berlin aufgekommen Redewndg. der Konkurrenzkampf zwischen Butter und Margarine, die erst 1875 fabrikmäßig hergestellt “
diese Truhen sind mir gekannt, auf sie wird sich immer berufen.
Nur als sie hergestellt wurden, gab es diese Redenswendung schon.
(will auch nur sagen, daß die Entstehung dieser Redensart weiter im Dunkeln bleibt und gerade die von Ihnen geschildert Entstehungsgeschichte zu denen nicht sehr wahrscheinlichen gehört.
Sonnige der Meise
erst mal für die Antwort.
Das mit "Alles in Butter" überzeugt mich nicht - ich neige auch mehr der Deutung zu, dass sich das auf den Konkurrenzkampf zwischen Butter und Margarine bezieht.
Alles in Butter = alles in Ordnung. Alles in Margarine sagt niemand, weil Butter halt das besstere Fett ist
etwas ausbaden : früher gab es noch kein fließendes Wasser, da holte einer das Badewasser und alle mussten darin baden - der älteste zuerst usw.; beim letzten war das Wasser jedenfalls kalt und dreckig, der musste es also ausbaden
Wie, das mit dem Baden gabs nur im Mittelalter?
Ich kann mich selbst da noch gut dran erinnern. Samstags wurde diegr0ße Zinkwanne in die Küche gestellt, dann wurde Wasser heßgemacht und dann stiegen erst mein Vater, dann meine Mutter, dann meine Schwester und schließlich ich in die Wanne. Wenn ich reinstieg war das Wasser milchig grau und hatte so eine grieselig-gruselige Schicht auf der Oberfläche. Neuss
lach*
Das ist für die heutige Jugend eben schon finsteres Mittelalter! Wie leicht man sie verwirren kann


deutsch
Aussprache : Warum?

- mir gedacht, wenn hier schon die Rede von korrektem Hochdeutsch und dialektalen Unterschieden ist, dann schau ich doch -- Mathematik kommt von mathematica mit einem langen e entlehnt aus dem Griechischen mathematiké Ich hab mir gedacht, wenn -


bedeutungen
Was heisst >Als könnte er kein Wässerchen trüben<?

- Dass man so rein, sauber, clean, unbefleckt ist, dass man aus klarem Wasser kein trübes Wasser machen kann. Also jemand -


redewendungen
Wenn etwas nicht/noch "nicht in dem Topf ist wo es gekocht wird", was genau ist …

Bild: http://www.geschenke-trolle.de/prodima/757997.jpg Diese Redewendung habe ich noch nie gehört. Aber sie kann