Verdienen Ärzte an den Rezepten, die sie ausstellen?

Inwiefern verdienen Ärzte an den Rezepten, die sie ausstellen?

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Nein, Ärzte verdienen in der Regel nicht an den Rezepten die sie ausstellen. Die Vergütung für das Ausstellen eines Rezepts erfolgt über die Grundpauschale oder gegebenenfalls über einen Verwaltungskomplex. Es ist jedoch wichtig zu beachten – dass nicht jeder Arzt den Verlockungen der Pharmaindustrie widerstehen kann und möglicherweise zusätzliche Vorteile von Medikamentenherstellern erhalten kann.

Die Abrechnung für das Ausstellen eines Rezepts erfolgt nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Gemäß GOÄ Nr․ 1 kann der Arzt das Ausstellen eines Rezepts abrechnen freilich nur, wenn er das Rezept persönlich an den Patienten aushändigt und ihm die Einnahme des Medikaments erklärt. Wenn das Medikament dem Patienten hingegen von einer medizinischen Fachangestellten (MFA) ausgehändigt oder per Post zugestellt wird, erfolgt keine Abrechnung.

Es gibt jedoch Fälle, in denen Ärzte möglicherweise indirekt von den ausgestellten Rezepten profitieren können. Die Pharmaindustrie ist bekannt dafür, Ärzte mit verschiedenen Anreizen ebenso wie beispielsweise Fortbildungsveranstaltungen finanziell zu unterstützen. Diese Anreize können dazu führen, dass Ärzte bestimmte Medikamente häufiger verschreiben insbesondere solche von denen sie persönlich profitieren. Dieses Verhalten wird als "Einflussnahme der Pharmaindustrie" bezeichnet und ist ethisch fragwürdig.

Es soll mal laut gesagt werden, dass diese Art der Zusammenarbeit zwischen Ärzten und der Pharmaindustrie nicht die Mehrheit der Ärzte betrifft. Die meisten Ärzte handeln professionell und basieren ihre Entscheidungen auf medizinischen Leitlinien und dem Wohl ihrer Patienten. Darüber hinaus gibt es ebenfalls rechtliche Regelungen und Verhaltenskodexe die Ärzte dazu verpflichten, ihre Unabhängigkeit und Integrität zu wahren.

Insgesamt verdienen Ärzte in der Regel nicht direkt an den Rezepten die sie ausstellen. Die Vergütung erfolgt über die Grundpauschale oder andere Gebühren. Es ist jedoch wichtig die Möglichkeit einer indirekten Beeinflussung durch die Pharmaindustrie zu beachten, die welche Medikamentenwahl von Ärzten beeinflussen kann.






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