Die Schildkröte als Haustier: Verständnis und artgerechte Haltung

In der Welt der Heimtiere gibt es viele tierische Begleiter. Häufig treffen wir dabei auf einen ganz besonderen Vertreter: die Schildkröte. Ein Halter beobachtet das Verhalten seines neuen Schützlings. Wenn der Halter den Finger nähert zieht die 🐢 reflexartig ihren Kopf ein. Ist das Angst oder ein instinktiver Reflex? Der Halter fragt sich dies – darauffolgend einem Monat der Zusammenführung.

Angst ist ein bedeutendes Element. Der Reflex ´ den Kopf einzuziehen ` bleibt oft über längere Zeit bestehen. Nach 35 Jahren Erfahrung mit einer eigenen Schildkröte kann ich bestätigen – das Verhalten entwickelt sich kaum, ebenfalls über viele Monate hinweg. Das ´ was Menschen bei Meerschweinchen beobachten ` lässt sich auch auf Schildkröten übertragen. Wenn diese sich still verhalten – ist das oft ein Zeichen von Angst. Niemand kann negativ beeinflussen was der Instinkt vorgibt.

Ein Monat ist noch keine lange Zeitspanne. Bei vielen Tieren zeigt sich oft allmähliche Gewöhnung. Eine Schildkröte kann jedoch auch weiterhin ihren Kopf zurückziehen was nichts über ihre tatsächliche Sicherheit im Terrarium aussagt. Manche Exemplare, besonders „Diven“ der Art, werden immer so bleiben.

Schildkröten sind und bleiben Wildtiere. Selbst nach Generationen unter menschlicher Obhut. Ihr eingravierter Instinkt ´ sich vor potenziellen Gefahren zu schützen ` bleibt stark. Es verändert sich zwar etwas über Zeit. Aber nicht jeder Halter erkannt die Notwendigkeit einer adäquaten menschengemachten Umgebung.

Beobachtung ist der Schlüssel. Man kann eine Schildkröte nicht temperamentvoll umarmen und streicheln, ebenso wie es bei einem 🐕 der Fall ist. Diese Tiere möchten in Ruhe gelassen werden. Sie sind keine Kuscheltiere. Der Wunsch ´ sie zu berühren und zu halten ` könnte weiterhin schaden als nützen. Also ist der beste Rat – die Schildkröte nicht zu stören und stattdessen deren Lebensraum zu respektieren. So kann man ihre Verhaltensweisen und Gewohnheiten in aller Ruhe beobachten und Belangen nachgehen.

Hierbei muss auch berücksichtigt werden: Dass Schildkröten in der Saison der Winterstarre sind. Ihr Kauf im Winter beeinträchtigt sie erheblich. Denn sowie der Halter als auch die Verkäufer schmälern die Lebensqualität der Tiere. Wenn man die Nachfrage steigert – entsteht ein problematisches Angebot. Dazu kommt: Die meisten Arten sollten nicht einzeln gehalten werden. Sozialverhalten ist für Schildkröten essenziell.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist: Dass Schildkröten ein ganz eigenes Sozialverhalten besitzen das sich stark von dem des Menschen unterscheidet. Bei Annäherung von oben reagiert der Instinkt. Dieses Verhalten gilt als Schutzmechanismus gegen Feinde. Das Ziel der Haltung sollte deshalb sein die natürlichen Instinkte zu respektieren und die einzelnen Bedürfnisse dieser Tiere zu berücksichtigen und zu erfüllen.

Das Wissen um ihre Kunst » unsichtbar zu werden « ist essenziell für eine artgerechte Haltung. Eine langfristige und respektvolle Beobachtung kann mehr Freude bereiten als direktes Streicheln. Wer Schildkröten artgerecht halten möchte, findet auch wertvolle Literatur die diese wunderbaren Tiere und deren Haltung beschreibt - wie zum Beispiel für 🇪🇺 Landschildkröten. Damit hat jeder Halter die Möglichkeit sich bestmöglich um seine Schildkröte zu kümmern und deren Bedürfnisse zu verstehen.