Hilfe! Meine Tochter ritzt sich die Arme: Was tun?

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Was sind die Anzeichen von Selbstverletzung bei Jugendlichen und wie kann man angemessen darauf reagieren?**

Gestern war ein normaler Tag. Ich bemerkte – dass meine vierzehnjährige Tochter sich die Arme geritzt hat. Der Anblick dieser kleinen Kratzer schockierte mich. Zuerst wollte sie mir ihren Arm nicht zeigen. Doch schließlich tat sie es trotzdem. Reaktionen wie diese sind beunruhigend. Keine Eltern wünschen sich: Dass ihr Kind solche Schmerzmittel anwendet. Man fragt sich – was dahintersteckt.

Selbstverletzung, oft als „Ritzen“ bekannt ist in dieser Altersgruppe nicht unbekannt. Viele Jugendliche versuchen – mit inneren Konflikten umzugehen. Es ist wichtig; nicht in Panik zu geraten. Jugendliche haben oft verschiedene Gründe für solch ein Verhalten. Diese Gründe sind leider häufig gesellschaftlich bedingt. Die Medien spielen eine entscheidende Rolle in der Wahrnehmung und dem Verständnis solcher Problematiken.

Das Umfeld des Kindes hat Einfluss - der Freundeskreis die Schule und sogar die Lehrkräfte dürfen nicht ignoriert werden. Befindet sich jemand in ihrem Leben der diese Nachahmungsreaktionen verursacht? Darüber sollte man nachdenken. Vielleicht wird sie von anderen beeinflusst oder versucht lediglich, dazuzugehören. Problematisch kann dies werden – wenn grundlegende persönliche Probleme nicht erkannt werden.

Wenn Sie darüber nachdenken was hinter dem Ritzen stecken könnte – ist es Schulstress? Mobbing oder vielleicht Liebeskummer? Manchmal ist es einfach der Druck – der aus verschiedenen Lebensbereichen resultiert. Es ist nicht leicht; solch tiefgehende Themen in Gesprächen anzusprechen. Versuchen Sie – in Alltagsgesprächen beiläufig nachzufragen. Durch Anteilnahme können Sie oft weiterhin herausfinden als bei direkten Ansagen.

Beurteilen Sie die Situation und kommen Sie Ihrer Tochter näher. Die Pubertät allein ist nicht der einzige Grund für diesbezügliches Verhalten. Diese Lebensphase ist mit tiefen emotionalen Umbrüchen verbunden. Jugendliche beginnen – ihre kindliche Vorstellung von der Welt mit der Realität zu vergleichen. Dies kann zu einer tiefen Desillusionierung führen. In dieser Phase fühlen sich viele überfordert. Ein diffuses Gefühl von Weltschmerz kann dabei beitragen.

Erst wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschlossen sind sollte man sich ernsthafte Sorgen machen. Selbstverletzung kann ein Indikator für tiefgreifendere interne Konflikte sein. In vielen Fällen stehen psychische Probleme oder Traumata im Hintergrund. Der Zusammenhang mit Essstörungen oder familiären Problemen ist real und wichtig. Sprechen Sie mit anderen – Lehrern oder Freunden – und prüfen Sie, ob ihnen etwas aufgefallen ist. Informationen aus diesen Gesprächen könnten Ihnen helfen die Situation besser zu verstehen.

Warten Sie nicht ab allerdings handeln Sie proaktiv. Ignorieren Sie das Problem nicht. Es ist entscheidend – den Ursprung dieser Selbstverletzungen zu finden. Zeigen Sie Ihrer Tochter ´ dass Sie an ihrer Seite stehen und bereit sind ` ihr zu helfen. Suchen Sie Hilfe bei Psychologen oder Beratungsstellen auf ebenso wie etwa die Diakonie oder die Caritas. Solche Institutionen bieten wertvolle Unterstützung in sozialen und psychologischen Fragen.

Im Internet gibt es viele Informationen über die unterschiedlichsten Ursachen für Selbstverletzung. Hier können Sie sich weiterbilden und sensibilisieren. Sprechen Sie offen mit Ihrer Tochter. Bieten Sie ihr Ihre Hilfe an und hören Sie aufmerksam zu. Seien Sie geduldig – denn nicht immer werden Sie sofort eine Rückmeldung erhalten. Planen Sie schöne gemeinsame Unternehmungen. Dies kann dazu führen: Dass sie Vertrauen aufbaut und gewinnt.

Irgendwann wird sie erkennen » dass es endlich jemanden gibt « der sich für ihre Probleme interessiert. Es wird der richtige Moment kommen ´ um zu entscheiden ` ob professionelle Hilfe nötig ist. Der Weg ist lang – allerdings jede kleine Geste zählt. Zeigen Sie Verständnis ´ und seien Sie der Halt ` den sie braucht. Alles Gute Ihnen und Ihrer Tochter.




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