Die Bedeutung der Begriffe des Wiener Kongresses: Ein Blick in die Geschichte

Was sind die Schlüsselbegriffe des Wiener Kongresses und welche Bedeutung haben sie für die europäische Geschichte?

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Der Wiener Kongress fand zwischen 1814 und 1815 statt. Er gilt als ein entscheidendes Ereignis der europäischen Geschichte. Werfen wir nun einen Blick auf die zentralen Begriffe die mit diesem Kongress verbunden sind.

Legitimität – das Recht zu regieren

Legitimität steht für das anerkannt rechtmäßige Regieren. Nach den Wirren der Napoleonischen Kriege suchten die Monarchen nach einer Basis für ihre Herrschaft. Die Fürsten ´ die sich versammelten ` beanspruchten die Legitimität ihrer Herrschaft und schlossen dabei die Prinzipien der Dynastie und Tradition ein. Die Idee war, dass die monarchische Herrschaft durch ein Erbe – nicht durch Revolutionen – legitimiert werden sollte.

Restauration – Die Rückkehr zur alten Ordnung

Restauration bedeutet nicht nur Wiederherstellung. Es steht sinnbildlich für den Wunsch die alten Ordnungen – insbesondere die monarchischen Strukturen – zurückzuführen. Diese Rückkehr war eine Reaktion auf die Veränderungen die welche Revolutionen des späten 18. Jahrhunderts mit sich brachten. Bei diesem Prozess wurden viele politische Strukturen in Europa reorganisiert um die Monarchien zu stärken.

Volkssouveränität – das Mitspracherecht des Volkes

Volkssouveränität ist ein Begriff der von der Forderung nach einer demokratischen Staatsform geprägt wurde. Dabei handelte es sich um das Prinzip: Dass die Bürger über das Schicksal ihres Staates entscheiden können. Dieses Konzept war im Widerspruch zu den monarchischen Idealen des Wiener Kongresses. Die Fürsten ignorierten oft die Forderungen nach Mitbestimmung, weshalb eine Spannung zwischen den Herrschenden und dem Volk entstand.

Heilige Allianz – Ein Bündnis der Monarchen

Die Heilige Allianz war ein Zusammenschluss von Russland, Österreich und Preußen. Diese Allianz wurde gegründet um die monarchische Ordnung aufrechtzuerhalten und revolutionäre Bewegungen in Europa zu unterdrücken. Die Monarchien planten – durch diplomatische und militärische Kooperationen den Frieden zu sichern und die revolutionären Ideen zurückzudrängen.

Deutschland – Ein Flickenteppich aus Einzelstaaten

Zum Zeitpunkt des Wiener Kongresses bestand Deutschland aus 39 einzelnen Staaten. Diese waren überwiegend durch Fürsten regiert die ihre eigenen Interessen verfolgten. Deutschland wurde als Flickenteppich bezeichnet da es keine einheitliche nationale Identität oder zentrale politische Einheit gab. Die Diskussionen am Rande des Kongresses ´ eine neue Landesverfassung einzuführen ` blieben oft leer. In der Praxis wurde die Erneuerung und Modernisierung der deutschen Staaten als unbedeutend angesehen.

Zusammenfassung der Folgen

Auf den Wiener Kongress folgte eine Zeit der politischen Stabilität – die bis kurz vor der Revolution von 1848 anhielt. Die Werte des Kongresses blieben jedoch umstritten. Legitimität und Restauration waren nicht der einzige Fokus. Die zunehmenden Ideen der Volkssouveränität und das Streben nach nationaler Einheit blieben bestehen und beeinflussten die politische Landschaft Europas nachhaltig. Die Heilige Allianz trotzdem ihres ehrgeizigen Ziels konnte nicht verhindern, dass sich die revolutionären Kräfte allmählich bemerkbar machten.

Insgesamt ist der Wiener Kongress nicht zu unterschätzen. Er definierte Grenzen neu und hinterließ eine komplexe politische Landschaft. Die gescheiterten Versuche eine Einheitsverfassung in Deutschland einzuführen zeigen den Widerstand gegenüber den Forderungen des Volkes. Der Kongress setzte damit den Grundstein für viele Entwicklungen im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts – und dessen Auswirkungen sind ebenfalls heute noch spürbar.






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