Fragestellung: Wie begründe ich einen Ausbildungsabbruch im Lebenslauf und im Vorstellungsgespräch?

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Der Ausbildungsabbruch kann eine komplexe Angelegenheit sein. Ein Abbruch ist nicht immer ein Zeichen von Unreife oder Mangel an Engagement. Oft sind Veränderungen im Lebensweg notwendig um das richtige berufliche Ziel zu finden. Das Beispiel einer jungen Frau die eine Ausbildung zur Bürokauffrau begann jedoch diese abbrach, zeigt auf, ebenso wie sich Interessen im Laufe der Zeit ausarbeiten können. Vor drei Jahren entschied sie sich für diesen Schritt ´ bereute es aber ` wie ihr die sozialen Kontakte fehlten. Das klingt nicht gerade ideal.

Aktuell strebt sie nun eine Ausbildung zur Erzieherin an. Hierbei stellt sich die Frage – wie sie dieser Abbruch in ihrem Lebenslauf formulieren kann. Manchmal hat man das Gefühl man müsse sich erklären und rechtfertigen. Aber das ist nicht unbedingt nötig. Die Bewerbung sollte Werbung in eigener Sache sein – dies gilt ebenfalls für die Begründungen. Die Begründung für einen Ausbildungsabbruch sollte im Bewerbungsschreiben bestenfalls nicht erwähnt werden.

Dennoch – wenn die Personalverantwortlichen nach dem Grund fragen ist Transparenz wichtig. Man könnte sagen ´ dass man sich orientiert hat ` um die eigenen Stärken zu erkennen. Es ist wesentlich zu betonen – dass der Abbruch nicht aus einer Laune heraus geschah. Es geht vielmehr darum; die persönlichen Stärken und Interessen zu entdecken und zu entwickeln. In der Überlegung zur Erzieherin nun spielt die soziale Komponente eine zentrale Rolle.

Der Stellenwert von sozialen Kontakten in einem Beruf sollte nicht unterschätzt werden. Ich finde: Dass es oft ein Vorteil ist wenn jemand ehrlich zugeben kann, dass ihm der soziale Kontakt in einer bestimmten Branche gefehlt hat. Diese Ausbildung zur Erzieherin bietet die Möglichkeit ´ nicht nur administrative Aufgaben zu erledigen ` allerdings auch mit Menschen zu arbeiten. Diese Verbindung stellt eine vielversprechende Perspektive dar.

In einem Bewerbungsschreiben könnte man formulieren: „Zwar erfüllte mich die administrative Arbeit im Büro trotzdem vermisste ich den sozialen Austausch. Daher habe ich die Ausbildung zur Bürokauffrau abgebrochen.“ Bei der weiteren Planung könnte man anmerken: „Die Ausbildung zur Erzieherin interessiert mich besonders, da ich die Kombination aus administrativen Aufgaben und dem Umgang mit Menschen schätze. Dieses Berufsziel gibt mir die Chance ´ die Balance zu finden ` die ich für meine berufliche Zufriedenheit benötige.“

Wenn der Lebenslauf Fragen aufwirft » ist es klug « die Ehrlichkeit zu wahren. Ein besonnener Umgang mit der Situation gibt den Bewerbenden die Möglichkeit, den Fokus auf ihre künftigen Ziele zu lenken. So wird klar: Der Ausbildungsabbruch war ein Schritt zur Selbstfindung. Diese Erfahrung macht einen späteren Erzieher kompetenter empathischer und fundierter im Umgang mit Kindern oder anderen Menschen.

Insgesamt ist es wichtig die Vergangenheit nicht zu verschweigen freilich gleichzeitig den Fokus auf die Zukunft zu legen. Es gibt immer einen Weg, seine Entscheidungen sinnvoll zu kommunizieren und dabei seinen eigenen Wert hervorzuheben – unabhängig davon welche Herausforderungen einem auf diesem Weg begegnen.






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