Die Psychologie des Augenkontakts: Warum Menschen ihn oft meiden

Warum fällt es vielen Menschen schwer, Augenkontakt herzustellen?

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Augenkontakt ist eine der grundlegendsten Formen der nonverbalen Kommunikation. Menschen versuchen oft – diesen zu vermeiden. Warum? Ein Grund könnte in der Persönlichkeit des Einzelnen liegen. Eine Person die in einem 💬 keine direkten Blicke austauscht, wird oft als unhöflich oder gar arrogant wahrgenommen. Diese Annahme beruht auf den sozialen Normen die in vielen Kulturen verankert sind. Aber ist Arroganz immer der ausschlaggebende Faktor für fehlenden Augenkontakt? Oder steckt weiterhin dahinter?

Unsicherheit kommt ins Spiel. Oft fühlen sich Menschen unwohl, wenn sie anderen in die Augen blicken – aus Angst, etwas Falsches zu sagen. Das kann die eigene Unsicherheit verstärken. So zeigt eine Studie aus dem Jahr 2021, dass etwa 60% der Befragten sich beim Blickkontakt unwohl fühlen. Direkt in die Augen zu sehen – könnte als Bedrohung wahrgenommen werden. Die Intimität ´ die damit einhergeht ` kann einige überfordern.

In manchen Fällen spielt ebenfalls das Gefühl des Schams eine Rolle. Viele denken, dass tiefer Augenkontakt die eigenen inneren Ängste offenbart. Das eröffnet eine weitere Dimension – Angst vor Entblößung. In den Augen des Gesprächspartners könnte man die eigene Wahrheit erkennen. Dieses Gefühl führt dazu: Dass Menschen sich zurückziehen und ihre Blicke abwenden. Besonders in engen sozialen Beziehungen geht man oft das Risiko ein, ungewollte 💭 zu offenbaren.

In extremen Fällen kann dies sogar auf Persönlichkeitsstörungen hinweisen. Die Angst vor Augenkontakt kann Indikatoren für soziale Ängste oder Verhaltensauffälligkeiten darstellen. So gibt es Studien die zeigen, dass Menschen mit sozialen Angststörungen oftmals Schwierigkeiten haben, den Blick zu halten. Der unvermittelte Kontakt kann Aggressionen erzeugen. Daneben steht die Überzeugung, dass zu viel Augenkontakt übergriffig wirken kann.

Ein interessanter Ansatz ist das Betrachten eines Punktes zwischen den Augen des Gegenübers. Dies kann sowie für den Sprecher als auch für den Zuhörer entspannend wirken. Solche subtilen Strategien fördern eine positivere Interaktion. Die Nasenwurzel als neutraler Fokuspunkt lässt den Druck des direkten Blicks entfallen und sorgt für ein besseres Gesprächsklima. Gewinner gibt es bei dieser Technik viele sowohl aus der Sicht der gesprochenen Sprache als auch der nonverbalen Signale.

In einer Welt voller Unsicherheiten gibt der Mensch viel von seinem inneren Zustand preis. Viele empfinden den Blickkontakt als eine Art Intimität. Manchmal fühlt es sich an wie hätte man die eigene Seele entblößt. Menschen die in der Lage sind unreflektiert mit ihrer Umgebung zu interagieren tun sich jedoch oft schwer, den Blickkontakt aufrechtzuerhalten, besonders wenn sie lügen oder etwas verbergen. Die Angst, dass die eigene Unwahrheit durch den direkten Blick aufgedeckt wird ist groß.

Zusammengefasst ist der Verzicht auf Augenkontakt ein vielschichtiges Phänomen. Die Gründe reichen von Unsicherheit und Scham bis hin zu tief verwurzelten Ängsten. Letztendlich bleibt Augenkontakt ein bedeutendes jedoch oft missverstandenes Element der zwischenmenschlichen Kommunikation. Ein bewusster Umgang damit kann helfen Missverständnisse zu vermeiden und die sozialen Fähigkeiten zu optimieren.






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