Übergangsbeziehungen: Ein Blick auf emotionale Komplexitäten

Sind Übergangsbeziehungen tatsächliche Ersatzbeziehungen oder nur ein vorübergehendes Glück?

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Die Situation des Exfreundes und ihrer neuen Partnerin ist wahrlich komplex. Es sind knapp drei Monate vergangen seit der Trennung. Der Verlust schmerzt immer noch. Der Exfreund fand schnell einen neuen Kontakt was für viele Trennungen typisch ist. In der Psychologie sind solche Beziehungen als Übergangsbeziehungen bekannt. Sie entstehen oft – um den emotionalen Schmerz der Trennung zu lindern. Bei dieser Art von Beziehung handelt es sich um eine gewonnene Abkürzung um sich schneller von alten Gefühlen zu befreien.

Empfindungen wie „Schmetterlinge im Bauch“ sind weniger mit echter Verbindung als vielmehr mit der Aufregung des Neuen verbunden. So erscheint der neue Partner zunächst als strahlender Held in der Erzählung. Trotzdem kann dies trügerisch sein und wird letztlich oft von nostalgischen Erinnerungen an die vergangene Liebe überschattet. Wichtig ist – realistisch zu bleiben. Die ersten Gefühle sind oft intensiv ´ allerdings das bedeutet nicht ` dass sie von Beständigkeit geprägt sein werden. Zumal Gefühle oftmals flüchtig sind. Dem Aufblühen einer neuen Zuneigung stehen Erinnerungen an die intensive, lange Beziehung gegenüber.

Die Dynamik des Gefühlslebens ändert sich wenn man sich von einer alten Liebe löst. Viele ziehen dabei unweigerlich Vergleiche. Konflikte können aus diesen Vergleichen entstehen und sich auf die neue Beziehung auswirken. Der Partner könnte sich unbewusst mit dem Ex-Partner messen. Es mag als unfair erscheinen jedoch solche Reflexionen sind gesellschaftlich weit verbreitet.

Die Warnung sollte nicht ignoriert werden. Es ist wichtig zu reflektieren, ob man wirklich in einer Beziehung ist, in der man nur als Übergang geliebt wird. Bei der Frage ´ ebenso wie wertvoll man sich selbst einschätzt ` sind klare Grenzen entscheidend. Es ist schwer nachzuvollziehen, wenn ein Partner gleichzeitig mit einer anderen Person sogenannte „Spaßmomente“ teilt. Das eigene Wohlbefinden könnte in solchen Konstellationen deutlich leiden.

Interpersonelle Beziehungen haben also ihre Tücken. Wer sich auf jemand Neuen einlässt ´ sollte sich klarmachen ` welche Erwartungen man an diese Beziehung hat. Eine klare Kommunikation wäre hier wünschenswert. Der Wert einer Person sollte auf keinen Fall von den Gefühlen anderer abhängen. Gesundheitlicheffektive Beziehungen sind keine Einbahnstraßen.

Die Suche nach einem neuen Partner kann zwar tröstlich wirken, sollte aber nicht den Druck erzeugen, dass man sich mit jemandem zufrieden gibt der nicht in der Lage ist, sich vollständig für einen einzusetzen. Schlussendlich gibt es rund 3⸴5 Milliarden Männer auf diesem Planeten. Die Welt ist voll von Möglichkeiten. Man sollte sich deshalb nicht unnötig in einer emotionalen Abwärtsspirale verlieren. In einer Übergangsbeziehung mag es zunächst aufregend erscheinen die alten Wunden zu heilen. Doch, wenn man wirklich geliebt werden möchte ist es ratsam, konsequent auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und sich von Menschen zu trennen die einem nicht die Zielstrebigkeit und den Respekt entgegenbringen, den man verdient.






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