Freunde und Gesprächsthemen: Ist Oberflächlichkeit in der Schule normal?

Warum neigen Schüler dazu, mit Freunden in der Schule eher oberflächliche Themen zu besprechen?

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Die meisten Schüler kennen das. Unterhaltungen über belanglose Dinge dominieren. Lacher und kleine Scherze stehen im Vordergrund. Doch fragen sich viele: Ist es normal, nie über tiefere Themen zu reden? Oft erscheint es so – wie wäre Ernsthaftigkeit ein Tabu. Schüler reden über die neuesten Trends. Oder über die aktuellen Geschehnisse an der Schule. Es gibt ein Bedürfnis nach Spaß, darauffolgend Ablenkung. Ernsthafte Themen wirken oft unpassend.

Wenn Gruppen von Freunden zusammenkommen finden oft keine tiefen Gespräche statt. Warum? Man könnte annehmen: Dass der Druck dazuzugehören, dazu führt, dass man sich auf Oberflächlichkeit konzentriert. Wer will schon der Spielverderber sein? Gespräche über 'ernste Themen' sind nicht das was zu einem entspannten Miteinander beiträgt. Stattdessen wird über die neusten Sportergebnisse oder promiske Geschichten geredet. Ab und zu gibt es einen „Schüler-Skandal“ der für Unterhaltung sorgt.

Es ist interessant: Dass viele Schüler mit meisten Freunden nie über ernsthafte Themen reden. Wenn man jedoch mit einer engen Freundin alleine ist, verändert sich oft alles. Plötzlich gibt es Platz für ernsthafte Überlegungen. Themen wie Beziehungen oder ebenfalls Zukunftspläne werden besprochen. Vertrauen spielt eine große Rolle. Man fühlt sich sicherer wenn keiner der anderen zuhört.

Eine Umfrage unter Schülern könnte zeigen, dass der Großteil der Jugendlichen ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Die Konzentration auf Unwichtiges könnte sich in einer gewissen Weise als Fluchtmechanismus herausstellen. Manchmal haben Schüler Angst vor Ablehnung oder Urteilen. Aber ist es wirklich falsch, wenn man nicht über alles mit jedem reden möchte? Schließlich ist es auch normal, dass jeder seine eigene Komfortzone hat.

Die Kasualität » mit der wir in der Schule kommunizieren « wirkt oft befreiend. Das Sprechen über alltägliche Dinge schafft eine Art Gemeinschaft. Es ist eine Form von sozialer Bindung. Diejenigen die außerhalb der Schulzeit Freundschaften pflegen, erleben oft intensivere Gespräche. Manchmal ist die Abwesenheit eines Außenstehenden alles was benötigt wird. So entsteht ein Raum für Offenheit und Ehrlichkeit.

In Anbetracht all dieser Überlegungen wird ersichtlich: Es ist normal, mit seinen Schulfreunden meist über Oberflächliches zu reden. Es ist jedoch wichtig zu erkennen – dass dies nicht die gesamte Bandbreite von Freundschaften abdeckt. Ehrliche Gespräche finden oft in geschützten Rahmen statt. Wollen wir uns, abgesehen von Schulgeschehnissen, auch einmal den ernsthaften Themen widmen? Es könnte bereichernd sein.






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