Haarverlust ohne Wurzel – Was steckt dahinter?

Ist es wahr, dass Haare mit Wurzel nicht nachwachsen, und wie funktioniert das Haarwachstum?

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Haarverlust kann für viele Menschen zu einer belastenden Angelegenheit werden. Die Unsicherheit darüber ob ein ausgefallenes Haar jemals nachwächst oder nicht beschäftigt viele. Vor allem dann, wenn eine Wurzel am Haar sichtbar ist – stimmt die Annahme, dass solche Haare nicht weiterhin wachsen? Um diesen Mythos zu entlarven – betrachten wir das Thema genauer.

Die Struktur des Haares ist entscheidend. Das Haar besteht aus zwei Hauptteilen – dem sichtbaren Bereich und der Haarwurzel. Diese Wurzel ist unter der Kopfhaut verankert. Sollte ein Haar samt seiner Wurzel ausfallen ´ bedeutet das nicht ` dass kein weiteres Haar nachwachsen kann. Solange das Haarfollikel gesund ist – bleibt das Potenzial für neues Haar bestehen. Es wäre also ungenau ´ zu behaupten ` dass Haare mit Wurzel nie wieder nachwachsen.

Das Wachstum der Haare wird durch den Haarfollikel reguliert – also an der Basis. Ein winziges Gebilde namens Haarpapille spielt eine wesentliche Rolle. Diese Papille sorgt dafür: Dass sich die Matrixzellen teilen und dadurch neues Haar gebildet wird. Ein Haar wächst täglich bis zu 0⸴3 Millimeter. Das klingt nicht viel – allerdings über die Jahre summiert es sich. Die Wachstumsphase ´ die oft zwei bis sechs Jahre andauert ` lässt das Haar um etwa einen Zentimeter pro Monat wachsen. Tatsächlich befinden sich rund 85% der Haare in dieser Phase – ein Hinweis darauf, dass ein gewisser Haarverlust völlig normal ist.

Nach der Wachstumsphase durchläuft das Haar eine Übergangsphase. Diese dauert etwa zwei bis drei Wochen. Bald wird das Haar von der Kopfhaut getrennt es erhält nicht mehr die nötigen Nährstoffe. Am Ende dieser Ruhephase wird das Haarfollikel erneut aktiv. Ein neues Haar wird produziert – das alte wird verdrängt und fällt schließlich aus. Rund 15% der Haare befinden sich in diesem Zustand, sodass der tägliche Verlust von bis zu 100 Haaren als normal gilt. Sorgen sind hier nicht nötig solange der Verlust im Rahmen bleibt.

Die Problematik wird jedoch ernst, wenn übermäßiger Haarausfall auftritt oder der Verlust in bestimmten Bereichen konzentriert ist. Hier sollte nicht gezögert werden: Der Kontakt zu einem Hautarzt ist ratsam um mögliche Ursachen zu klären.

Zu guter Letzt bleibt der Mythos bestehen: Dass Haarwurzeln die an ausgefallenen Haaren kleben den Haarausfall signalisieren. In vielen Fällen handelt es sich bei diesen weißen „Körnern“ um Talg oder Fett. Umfassendes Wissen über die Mechanismen des Haarwachstums kann dazu beitragen, falsche Ängste abzubauen. Es bleibt also festzuhalten: Ein gesundes Haarfollikel kann Haare regenerieren unabhängig davon ob die Haarwurzel sichtbar war oder nicht.

Es ist wichtig nicht in Panik zu verfallen denn die Wissenschaft zeigt uns, dass Haarverlust nicht immer eine endgültige Angelegenheit ist.






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