Schafe als Haustiere – eine Illusion oder Realität?

Sind Schafe als Haustiere geeignet oder handelt es sich um Tierquälerei?

Uhr
In der heutigen Zeit gibt es immer weiterhin Bestrebungen, ungewöhnliche Tiere als Haustiere zu halten. Darunter fallen durchaus ebenfalls Schafe. Tierschützer warnen jedoch vor der Illusion Schafe zu einfachen Haustieren machen zu wollen. Das Thema ist äußerst komplex und erfordert, dass wir einige wichtige Punkte bedenken – vom Tierschutz über artgerechte Haltung bis zu den spezifischen Bedürfnissen dieser Tiere.

Um ehrlich zu sein Schafe sind Nutztiere. Die Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung in Deutschland besagt klar: Schafe benötigen eine artgerechte Haltung. Ein Schaf kann schlichtweg nicht so gehalten werden wie ein 🐕 oder eine Katze. Sie brauchen Gesellschaft ihrer Artgenossen. Schafe sind hochsoziale Tiere. Sie leben in Herden und fühlen sich allein in der Regel nicht wohl. Ein Schaf braucht immer mindestens einen familiären Artgenossen. Das macht es schwierig – wenn man nur ein Schaf im Haus haben möchte.

Ein weiterer Punkt – die Haltung in einer Wohnung oder im Haus – ist problematisch. Schafe können nicht stubenrein gemacht werden. Sie sind von Natur aus sogenannte „Draußentiere“. Sie scheißen und pinkeln, wann und wo es ihnen beliebt. Das könnte in einer Wohnung katastrophale Folgen haben! Darüber hinaus bemerken viele: Dass Schafe einen unangenehmen Geruch abgeben. Ein Tier wie ein Lamm kann sehr viel Lärm machen – das Bild vom stillen Haustier ist ein Trugschluss. Auch wenn Vögel oft als laut empfunden werden können Schafe durchaus laute und durchdringende Geräusche von sich geben.

Einige Menschen suchen die Herausforderung eines ungewöhnlichen Haustieres. Man glaubt – die Pflege eines Schafes sei weniger aufwendig als die eines Hundes. Das ist ein absoluter Irrtum! Ein Schaf benötigt einen weitläufigen umzäunten Auslauf mit frischem Gras. Jährlich können die Weideflächen rund 3000 Quadratmeter pro Schaf umfassen. In der kalten Jahreszeit müssen die Tiere gegen Kälte und Nässe geschützt werden. Zudem ist eine etwa tägliche Futterration von einer 🛒 voll Heu notwendig. Wer denkt, er könne sich mit einem Schaf einfach im Wohnzimmer zusammensetzen, hat eine falsche Vorstellung von den Bedürfnissen diesen Tieres.

Die Haltungs- und Futterkosten sind nicht zu unterschätzen – ein Budget sollte eingeplant werden. Ebenso wichtig ist die Sachkunde. Um eine Nutztierhaltung anzumelden – bedarf es tatsächlich einer gewissen Wissensbasis. Man sollte sich vor der Anschaffung umfassend informieren. Im Gegensatz zu einem Hund ´ der meist an einem Haltegurt mitgeführt wird ` benötigen Schafe einen speziellen Auslauf. Ein Spaziergang im herkömmlichen Sinne stellt sich als extrem schwierig heraus.

Falls die Überlegung in Richtung Kuscheltier geht, gibt es doch Alternativen – gerade für Menschen die mit einem weicheren Charakter besticht. Ein „Sheepworldschaf“ – das Plüschspielzeug – könnte da eine schöne Ersatzlösung bieten. Es ist weder laut, noch stinkt es und vor allem: Es benötigt keinen Auslauf.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Schafe sind nicht geeignet als Haustiere im klassischen Sinne. Die artgerechte Haltung erfordert sehr viel Platz Zeit und Mühe. Es ist klar – wer Schafe hält, muss für deren Bedürfnisse sensibilisiert sein. Ein Hund im Haus mag Dreck machen, allerdings die Überraschungen die Schafe mit sich bringen, sind nicht minder herausfordernd. Letztlich ist die Verantwortung gegenüber Tier und Umwelt von höchster Bedeutung.






Anzeige