Symbole der Identität – Wie Homosexualität sichtbar gemacht wird

Welche Zeichen und Symbole drücken die Identität von homosexuellen Menschen aus und welche Klischees sind damit verbunden?

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Die Frage nach Symbolen, die welche Zugehörigkeit zur LGBTQ+-Gemeinschaft signalisieren ist facettenreich. Bunte Tücher, Armbänder oder Ringe – diese Dinge können für manche Menschen bedeutend sein. Man könnte meinen, es gäbe eine klare Reihe von Erkennungszeichen, allerdings das ist nicht ganz korrekt – ein Signet ist oft viel weiterhin als nur ein Accessoire.

Es existiert ein weit verbreitetes Klischee, dass beispielsweise das Tragen bestimmter Ohrringe bei Männern oder das Benutzen von Schmuck bei Frauen auf deren sexuelle Orientierung schließen lässt. Doch in der Realität zeigt sich hierbei ein ganz anderes Bild. Für viele ist der Ohrring lediglich ein modisches Statement – sowie bei Heterosexuellen als ebenfalls bei Homosexuellen. Aktuelle Umfragen belegen, dass die Mehrheit der jüngeren Generation Schmuck als persönlichen Ausdruck ihrer Individualität betrachtet, ohne dabei auf ihre sexuelle Orientierung einzugehen.

Das Tragen eines bunten Armbands ist eine gängige Praxis freilich nicht für alle so wichtig. Individuen könnten viel mehr genießen, einfach sie selbst zu sein. Bei einer Erhebung gaben über 60% der Befragten an: Sie sich nicht durch spezifische Symbole oder Zeichen definieren lassen wollen. Abgesehen davon sind viele Träger solcher Symbole nicht homofeindlich eingestellt und manchmal verstehen sie den tieferen Sinn nicht.

Ein sichtbares Zeichen könnte jedoch ein T-Shirt mit einem Regenbogenmotiv sein. Trotzdem gibt es auch hier keine Gewähr: Dass jeder dieses Zeichen im selben Licht sieht. Dennoch wird es von den meisten als positiv wahrgenommen. Die Verwendung solcher Symbole kann einerseits einen Ausdruck von Stolz und Zugehörigkeit darstellen, auf der anderen Seite verdeutlicht es die Komplexität von Identität und die Herausforderungen die viele Homosexuelle in Bezug auf gesellschaftliche Erwartungen erleben.

Ein Teil der Öffentlichkeit ist sich darum jedoch nicht bewusst. Oft wird fälschlicherweise angenommen, jeder der modische Kleidung oder bunte Accessoires trägt, sei automatisch Teil der LGBTQ+-Community. Dies ist ein Trugschluss da viele Menschen schlichtweg ihren persönlichen Stil ausleben ohne damit eine Botschaft senden zu wollen. Diese Überzeugung birgt die Gefahr, dass Vorurteile und Stereotypen die Gesprächskultur über Identität und Anerkennung beeinflussen.

Ein weiterer wichtiges Element in dieser Diskussion ist das Gefühl für Zugehörigkeit. Viele innerhalb der LGBTQ+-Gemeinschaft beschreiben ein Bauchgefühl das ihnen erlaubt Gleichgesinnte zu erkennen, ohne auf sichtbare Zeichen zurückgreifen zu müssen. Die soziale Interaktion und Kommunikation erkennt man oft nicht allein am Äußeren, obwohl dies manchmal der erste Eindruck ist.

Viel wichtiger ist schließlich die Akzeptanz des Individuums, egal ob es als "hetero", "homo" oder in einer anderen Ausrichtung betrachtet wird. Der individuelle Stil ist nicht als entscheidendes Merkmal der Identität zu betrachten, denn die Vielfalt die Menschen ausmacht ist nicht allein an äußeren Zeichen ablesbar. Kleidung – Schmuck oder Accessoires sollten deshalb nicht als Indikatoren für sexuelle Orientierung dienen.

Letztendlich bleibt zu sagen: Dass die Suche nach Identität und Zugehörigkeit ein humanes Bedürfnis ist. Die Art und Weise ebenso wie Menschen ihre Identität zum Ausdruck bringen wollen darf mit Respekt behandelt werden. Egal, ob durch bunte Armbänder, Ringe oder T-Shirts – wichtig bleibt dass jeder Mensch die Freiheit hat sich selbst zu definieren und auszudrücken.






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