Kommt das Geschlecht der Kinder mehr von der Mutter oder dem Vater?

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Wie stark prägen Eltern ihre Kinder, reißt eine Frage auf die viele Eltern beschäftigt – Kommen Mädchen eher nach der Mutter und Jungs nach dem Vater? Ein Dilemma – das sich nicht so leicht beantworten lässt. Alles beginnt mit der genetischen Ausstattung jedes Kindes. Immerhin haben sie zur Hälfte das Erbgut beider Elternteile in sich. Doch zusätzlich spielen ebenfalls viele andere Faktoren eine Rolle – Prägung, Erziehung, kulturelles Umfeld. Diese komplexe Gemengelage macht die Thematik noch interessanter.

Die äußere Erscheinung ist oft der erste Indikator für die genetische Verwandtschaft. So dachtet ich auch oft ´ mein Sohn sei ein Abbild seines Vaters ` das kaum zu übersehen war. In der Tat bemerkte man bei weitem – dass sie miteinander verwandt sind. Aber wie mein Sohn älter wurde, schlichen sich weiterhin und mehr Ähnlichkeiten mit mir in sein Aussehen ein. Es ist nicht nur die Form des Gesichts – auch viele Züge seines Charakters scheinen von mir zu stammen. Ich bin stolz darauf. Der Beitrag seines Vaters war ´ gelinde gesagt ` weniger ausgeprägt.

Im Jahr 1865 fanden die wissenschaftlichen Entdeckungen von Gregor Mendel statt. Er lebte in einer Zeit – in der der wahre Zusammenhang von Genen noch ungeklärt war. Zehn Jahre später erhielt dieser dänische Wissenschaftler, Wilhelm Johannsen, den Namen "Gen". Eine Namensgebung? Symbolisch ist sie heute auch der Grundpfeiler der Genetik. Mendels Forschungsergebnisse bieten die Basis für unser heutiges Verständnis über die Vererbung. Auch wenn die Mendelschen Gesetze ursprünglich an Pflanzen entdeckt wurden, so fanden sie schnell auch beim Menschen Anwendung.

Was wir heute aber wissen ist das Prinzip der Vererbung. Jedes Lebewesen, egal ob Pflanze, Tier oder Mensch, besitzt zwei Varianten eines Gens – ein Gen von der Mutter und eines vom Vater. Bei Geschwistern, ebenso wie es auch bei Zwillingen vorkommt, können die äußeren Erscheinungen bisweilen stark variieren was uns zeigt, dass das genetische Spiel weitreichende Konsequenzen hat. Bei einem männlichen Kind dominieren möglicherweise die Gene des Vaters, während bei einem weiblichen Kind die Gene der Mutter einen stärkeren Einfluss haben können.

Die Frage bleibt: Kommen Mädchen eher nach der Mutter und Jungs nach dem Vater? Die Antwort ist komplex. Es gibt viele Einflussfaktoren – und jedes Kind ist ein einzigartiges Produkt seiner Eltern und auch seines Umfelds. Ein interessantes Experiment wäre die Analyse größerer Gruppen die sowie genetische als auch psychologische Komponenten umfasst. Damit wäre es möglich ´ verlässlichere Daten zu sammeln ` die Licht in diese spannende Fragestellung bringen könnten.

Eine spannende, obwohl nicht ganz einfache Erkenntnis ist also: Die Gene gegenwärtig den Rahmen für die äußere Erscheinung und gewisse Wesenszüge vorgeben. Doch der Einfluss von Erziehung und sozialem Umfeld sollte nicht unterschätzt werden. Am Ende bleibt es oft dem Zufall überlassen welche Merkmale an welche Kinder weitergegeben werden. Und so entschieden meine eigenen Überzeugungen, ergänzt durch wissenschaftliche Parameter, das endgültige Bild über die Vererbung – sowohl von Müttern als auch von Vätern.






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