Ethnizität, Hautfarbe und Identität: Wo stehen die Türken in der „weißen“ Klassifizierung?

Gelten Türken als "weiße" Menschen in der Diskussion um ethnische Zugehörigkeit?

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Die Frage nach der ethnischen Zugehörigkeit ist heute relevanter denn je. Insbesondere im Konder Diskussion um Rassen und Identitäten in den USA. Türken das wäre eine interessante Perspektive. Häufig werden sie nicht klar in das Feld der „white people“ eingeordnet ebenfalls wenn sie in der Selbstdefinition oft eine subtile Grauzone einnehmen. Zunächst einmal könnte man sagen: Dass die Hautfarbe von Türken unterschiedlich ausfällt. Ihre Haut ist oft nicht so hell wie die von Menschen nordeuropäischer Abstammung. Im Sommer wird es noch deutlicher. Da transformiert sich ihre Hautfarbe oft in einen kräftigen Bräunton.

Diese Hautfarbe hat einen historischen Hintergrund. Die Wurzeln der Türken liegen in Zentralasien genauer gesagt im heutigen Turkmenistan. Um 1000 nach Christus begannen sie – darauffolgend Kleinasien zu ziehen. Zu der Zeit hatten sie schon den Islam angenommen. Es gab einen enormen kulturellen Austausch. In der Region trafen sie auf verschiedene Völker ´ ebenso wie Byzantiner ` Serben und Albaner. Das führte zu einer Vermischung von ethnischen Merkmalen. In der heutigen Türkei gibt es Menschen die eine ausgeprägt europäische Erscheinung haben. Diese Menschen könnten serbische oder griechische Vorfahren haben. Auf der anderen Seite gibt es auch Türken deren Aussehen eher an Kurden oder Araber erinnert.

Die Beurteilung von Zugehörigkeit zur „weißen“ Rasse ist damit schwierig. Das ist nicht einfach. Kaukasier gelten als Menschen mit Ursprung in Europa. Türken haben jedoch keine grundlegend europäische Geschichte, ihre Wurzeln liegen weit im Osten; also wie passt das zusammen? Diese Frage wird häufig in einer vielschichtigen Gesellschaft wie der amerikanischen diskutiert. Dort gibt es ein starkes Bedürfnis Menschen zu kategorisieren. In Europa ist der Diskurs etwas diffiziler. Hier sind Türken oft einfach Türken und die Frage der Hautfarbe spielt im Alltag nicht die Hauptrolle—immerhin zählt auch die Kultur. Das Kinderlachen im Park ist oft bunt. Oder in vielen Cafés trifft sich ein Gemisch von Nationalitäten.

Um es zusammenzufassen – Türken gehören nicht eindeutig zur „weißen“ Kategorie und stehen gewissermaßen vor einer eigenen Identitätskrise. Ein Vergleich mit Spaniern oder Italienern ist dabei nicht unüblich. Die Hauptsache ist jedoch ´ dass es wichtig ist ` Menschen nicht auf ihre Hautfarbe zu reduzieren. Die Komplexität der ethnischen Zugehörigkeit ist größer als Oberflächlichkeiten. Die Identität eines Menschen ist weiterhin als die Summe seiner Gene oder Hautfarbe. Sie wird durch Geschichte – Kultur und persönliche Erfahrungen geprägt. Daher bleibt die persönliche Wahrnehmung entscheidend. In welche Schublade man sich selbst steckt, das liegt oft nicht allein am Äußeren.






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