Retrograde Urethrographie - Untersuchungsverfahren und Ablauf

Wie verläuft eine Retrograde Urethrographie und welche Vorteile bietet sie gegenüber anderen Untersuchungsmethoden?

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Die Retrograde Urethrographie ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem Kontrastmittel über einen Katheter in die Harnröhre eingespritzt wird um die ableitenden Harnwege bildlich darzustellen. Im Folgenden wird der Ablauf dieser Untersuchung näher erläutert.

Die Retrograde Urethrographie wird meist ambulant in einem radiologischen Untersuchungsraum durchgeführt. Zunächst wird der Patient auf eine Untersuchungsliege positioniert und erhält eine Betäubungscreme auf die Harnröhrenöffnung um das Einführen des Katheters angenehmer zu gestalten. Anschließend wird ein steriler Einweg-Katheter in die Harnröhre eingeführt und vorsichtig bis zur Blase vorgeschoben.

Sobald der Katheter korrekt platziert ist wird das Kontrastmittel über eine Injektionsspritze langsam in die Harnröhre eingespritzt. Währenddessen wird ein Röntgengerät verwendet um die ableitenden Harnwege sichtbar zu machen. Hierbei entstehen Röntgenbilder auf denen die Harnröhre und ebenfalls die Blase und gegebenenfalls weitere Bereiche dargestellt werden.

Der Vorteil der Retrograden Urethrographie liegt in der Möglichkeit die ableitenden Harnwege auch bei niereninsuffizienten Patienten zu untersuchen. Bei anderen Untersuchungsmethoden ebenso wie beispielsweise der Ausscheidungsurographie erreicht das applizierte Kontrastmittel auch das Nierenparenchym was bei niereninsuffizienten Patienten zu Komplikationen führen kann.

Des Weiteren ermöglicht die Retrograde Urethrographie auch die Visualisierung und Beurteilung von Strukturen die bei anderen Untersuchungen wie der Harnblasenspiegelung, nicht oder nur schwer zugänglich sind. Sie kann zur Diagnose von Harnröhrenverengungen ´ Harnröhrenfisteln ` Harnröhrenklappen oder Blasenhalsstenosen zum Einsatz kommen.

Die Untersuchung selbst dauert in der Regel nur wenige Minuten. Nach Abschluss der Retrograden Urethrographie wird der Katheter entfernt und der Patient kann die Einrichtung wieder verlassen. In einigen Fällen kann es zu vorübergehenden Beschwerden wie leichten Schmerzen oder einem vorübergehenden Brennen beim Wasserlassen kommen die jedoch in der Regel schnell abklingen.

Insgesamt ist die Retrograde Urethrographie ein effektives Verfahren zur Darstellung der ableitenden Harnwege. Durch die genaue Beurteilung dieser Strukturen können mögliche Erkrankungen oder Veränderungen diagnostiziert und entsprechende Therapieentscheidungen getroffen werden.






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