Das Leiden der Kühe: Die Notwendigkeit regelmäßigen melkens für das Wohl der Tiere

Was passiert mit Kühen, wenn sie nicht regelmäßig gemolken werden, und welche Konsequenzen hat dies für ihre Gesundheit?

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Das Thema des Melkens von Kühen bleibt für viele Menschen eine unbekannte und oft missverstandene Realität. Unlängst kam ich auf einer Radtour an einer Weide vorbei. Was ich dort sah – waren Kühe mit enormen Eutern. Sie schienen so belastet ´ dass es fast so aussah ` wie würden sie unter dem Druck leiden. Der erste Eindruck schockiert. In der Tat – sollte eine Kuh mehrere Stunden oder gar Tage nicht gemolken werden, leidet das Tier enorm. Es gibt zahlreiche biologischen Faktoren die dies begünstigen. Kühe haben eine Art biologische Uhr. Sie ausarbeiten sogenannte "Milchbraustresszustände".

Ein Beispiel zieht es vor den Vergleich zwischen Kühen und Menschen zu nutzen. Bei einer schwangeren Frau füllt sich die Brust vor der Geburt um das Neugeborene zu ernähren. Ähnlich ergeht es ebenfalls den Kühen. Sie produzieren Milch – um ihre Kälbchen zu ernähren. Sie können sagen: Dass der Lebensrhythmus der Kühe stark an diesen biologischen Zyklus gebunden ist. Wenn Kühe nicht regelmäßig gemolken werden, können sie unfeierliche Höllenqualen erleiden. Dies hat zur Folge, dass Entzündungen im Euter auftreten können was zum Beispiel zu Mastitis führt – einer schmerzhaften Infektion des Euters. Diese Infektion kann nicht nur die Gesundheit der Kuh gefährden, allerdings auch zu ernsthaften wirtschaftlichen Verlusten für den Landwirt führen.

Eine interessante Tatsache ist: Dass Kühe nicht zwangsläufig schwanger sein müssen um Milch zu produzieren. Sie müssen jedoch mindestens einmal getragen haben. Nach der Geburt des ersten Kalbes beginnt die Milchproduktion und bleibt kontinuierlich aufrecht, wenn die Kuh regelmäßig gemolken wird. Und was ist mit trächtigen Kühen? Ja! In der modernen Milchproduktion ist es üblich: Dass Kühe etwa zwei Drittel ihrer gesamten Laktationszeit schwanger sind. Diese Praxen sind leider gängig jedoch nicht neu.

Wo kann man überhaupt Milch von nicht trächtigen Kühen finden? Über diese Frage sollte man sich 💭 machen. Leider bleibt einem realistisch gesehen nur die Option einen Direktvermarkter aufzusuchen und nach einer nicht weiterhin tragenden Kuh zu fragen. Die Milch im Handel stammt in der Regel von trächtigen Kühen oder ´ noch schlimmer ` von einem Mischung aus vielen Kühen. Landwirtschaftliche Praktiken in der heutigen Zeit haben sich stark verändert. Kühe in der heutigen Milchwirtschaft geben mehr Milch als noch vor 70 Jahren. Dies liegt an der Zucht auf Hochleistung der Verwendung von eiweißreicherem Futter und der atopischen, effizienten Haltung.

Außerdem ist es nicht die Regel, dass Kühe ihr Leben lang melken. Normalerweise dauert eine Laktation ungefähr 310 Tage, darauffolgend denen die Kuh "trocken" gestellt wird. Das bedeutet ´ dass sie einige Wochen nicht mehr gemolken wird ` um sich auf die bevorstehende Geburt des neuen Kalbes vorzubereiten. Eine Kuh bleibt nach der ersten Geburt in einem wiederkehrenden Melkzyklus. Nach der ersten Kalbung könnte man theoretisch endlos melken, aber das würde die Qualität und Quantität der Milch stark beeinflussen. Das Geschäft selbst lohnt sich nicht.

Die natürliche Lebensdauer einer Kuh beträgt 20 bis 30 Jahre. Früher ´ vor etwa 100 Jahren ` wurden Kühe bis 15 bis 20 Jahre geschwängert. Heute hingegen wird das gesamte Management auf die Effizienz und Menge der Milch konzentriert was eine Kuh dazu bringt, möglicherweise bis zu 23 Monate gehalten zu werden um den Ertrag dauerhaft hoch zu halten. Das ist belastend – sowie für das Tier als auch für das Land. Die Konsequenzen sind gravierend und nachhaltig.

Somit bleibt festzustellen: Ja, es ist möglich, ohne Milchprodukte zu leben. Dennoch sollte die Verantwortung für diese landwirtschaftliche Praxis nicht aus den Augen verloren werden. Die Zukunft der Milchproduktion muss auf die das Wohlergehen der Kühe ausgerichtet werden. Wir sollten uns ernsthaft fragen: Was passiert wirklich mit den Kühen, wenn sie nicht regelmäßig gemolken werden? Die Antwort könnte alarmierend und grausam sein.






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