Gibt es für Stotterer Chancen auf eine Ausbildung?

Uhr
Fragestellung: Welche Möglichkeiten und Perspektiven stehen Stotterern offen um eine Ausbildung im Verkauf zu finden?

Für viele junge Menschen kann die Suche nach einer passenden Ausbildung wahrlich herausfordernd sein. Der 19-Jährige der seit 2014 eine Ausbildung im Verkauf sucht, hat bereits über 200 Bewerbungen verschickt. Er gibt an – dass er wegen seines Stotterns in Schwierigkeiten steckt. Gibt es für ihn eine realistische Chance auf einen Ausbildungsplatz? Diese Frage stellt nicht nur ihn selbst in den Mittelpunkt allerdings beleuchtet ebenfalls die Situation vieler Stotterer auf dem Arbeitsmarkt.

Viele Menschen stottern - eine Sprachstörung die oft unverständliche Kommunikation mit sich bringt. Das ist nicht nur frustrierend. Stottern kann das Selbstbewusstsein beeinträchtigen. Das bedeutet jedoch nicht das Ende der beruflichen Möglichkeiten. Inklusive Perspektive ist nötig - auch auf Arbeitgeberseite. Verständnis und Empathie sollten im Umgang mit betroffenen jungen Menschen an erster Stelle stehen.

Der Austausch eines besorgten Elternteils zeigt hier eine besondere Realität. Ihr Sohn ist Stotterer und befindet sich im dritten Jahr seiner Arbeitssuche. Man fragt sich: Wieso hat eine Person mit erfolgreicher schulischer Ausbildung, ebenso wie er, Schwierigkeiten einen Job zu finden? Das Jobcenter in Berlin hat ihm nicht geholfen. Ein Punkt ist klar: Es ist frustrierend und kann zu Verzweiflung führen. Stellenanzeigen im Einzelhandel erfordern oft intensive Kundenberatung. Hier könnte das Stottern den bloßen Aufgabenerfüllung im Weg stehen. Identifizierung von weiteren Branchen und Berufen könnte für den jungen Mann entscheidend sein.

Unabhängig von der Unsicherheit ist es essenziell die eigene Komfortzone zu durchbrechen. Soziale Angst kann überwunden werden. Der Kontakt zu Logopäden oder Sprachtrainern kann hier gut unterstützen. Die Behandlung von Stottern ist professionalisierbar. Statistiken zeigen, dass etwa 80 % der Stotterer durch geeignete Therapien Erleichterung finden. Das gezielte Üben von Situationen kann die heimliche Nervosität mindern.

Ein gut aufgestelltes Unterstützungsnetzwerk ist für die Jobfindung wichtig. Hierbei ist die Rolle von Berufsberatern unerlässlich. Sie können helfen relevante Weiterbildungen zu identifizieren. Auch alternative Bewerbungsstrategien könnten in Betracht gezogen werden. Der Fokus sollte nicht nur auf den fachlichen Qualifikationen liegen. Soziale Kompetenzen ´ selbst in der Eingewöhnungsphase ` sind entscheidend.

Es gibt auch Beispiele erfolgreicher Stotterer die sich durchgesetzt haben. Gerade im Einzelhandel sind Einfühlungsvermögen und gute kommunikative Fähigkeiten ebendies wichtig wie die rein sprachliche Fähigkeit. Das Stottern schränkt nicht allein das berufliche Vorankommen ein. Der persönliche Fokus und die zielgerichtete Suche nach geeigneten Ausbildungsplätzen können das Bild grundlegend verändern.

Die Suche nach einem Ausbildungsplatz ist ein Marathon und kein Sprint. Stottern sollte nicht die einzige Barriere sein. Mit der Unterstützung von Experten einer positiven Einstellung und auch dem Willen zur Veränderung ist die Chance auf einen Ausbildungsplatz von Stotterern genuin greifbar. Herausforderungen können bewältigbar sein - Schritt für Schritt.






Anzeige