Religiöse Überzeugungen und das Schwimmen: Ein Balanceakt zwischen Tradition und Integration

Welche Möglichkeiten haben Schüler*innen, die aus religiösen Gründen im Schwimmunterricht nicht teilnehmen möchten?

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Im Rahmen einer grundlegend wichtigen Diskussion über Religion, Identität und Integration in der heutigen Gesellschaft stehen viele Schüler*innen vor Problemen. Religionsbasierte Bedenken · insbesondere wenn es um den Schwimmunterricht an Schulen geht · sorgen oft für Verwirrung. Die Frage die sich viele junge Menschen stellen, ist: Darf ich aus religiösen Gründen vom Schwimmunterricht befreit werden?

Einerseits scheint es aus islamischer Sicht klare Vorgaben zu geben. In Sure 7 Vers 26 ist geschrieben: Dass Allah den Menschen Kleidung gegeben hat um ihre Scham zu bedecken. Somit könnte es logisch erscheinen, dass im Schwimmunterricht wo nicht nur Körperlichkeit, allerdings ebenfalls das Miteinander von Mädchen und Jungen eine Rolle spielt, eine Befreiung erwartet wird. Doch das ist nicht so einfach – ebenso wie es aussieht.

In Deutschland hat sich die Rechtslage » zur Teilnahme am gemischten Schwimmunterricht « darauffolgend einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts leicht gefestigt. Schüler*innen sind verpflichtet, am Schwimmunterricht teilzunehmen. Es gibt allerdings Ausnahmen. Ein Attest aufgrund einer medizinischen Notwendigkeit ´ wie beispielsweise einer Chlorallergie ` kann einen Befreiungsgrund darstellen. Ein dauerhafter Verzicht auf den Unterricht muss jedoch offiziell durch einen Amtsarzt genehmigt werden.

Wie eine Schülerin die beim Schwimmen von zuhause in die Schule ging beschreibt gibt es jedoch auch Alternativen. Ein sogenannter Burkini der speziell für muslimische Frauen entwickelt wurde, ermöglicht es, sich im Wasser zu bewegen, ohne gegen religiöse Überzeugungen zu verstoßen. Solche Kleidung praktiziert Inklusion obwohl der Weg dorthin steinig ist. Sie gibt den Mädchen die Möglichkeit ´ am Schwimmunterricht teilzunehmen ` ohne ihre Werte zu kompromittieren.

Es gibt jedoch noch viele Differenzen darüber wie weit solchermaßen der Individualismus gefördert wird. Muss sich die Gesellschaft anpassen oder sollten sich die Menschen fügsam in diese einfügen? Dieser Zwiespalt führt oft zu hitzigen Debatten.

Ein weiterer Aspekt ist, dass das Tragen religiöser Bekleidung im Schwimmunterricht durchaus auf Akzeptanz stoßen kann. Solange sie den Regeln der jeweiligen Schwimmanlage folgen ist eine Teilnahme an Schwimmkursen möglich. Inklusion wird hier großgeschrieben. Viele Schwimmbäder haben mittlerweile Standards um eine Vielfalt an Bedürfnissen und Vorstellungen zu respektieren.

Letztlich liegt es an der Aufgabe der Schulen hier einen Weg zu finden. Dazu bedarf es einer offenen Kommunikation zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen. Es wäre von Bedeutung: Dass das Thema in den Unterricht eingeführt wird. Eine Diskussion über Gleichheit und Vorurteile könnte wichtige Chancen bieten, Empathie und Verständnis zu schaffen.

Die Herausforderungen sind groß. Oftmals müssen Kinder und Jugendliche schon in so jungen Jahren eine Entscheidung treffen die welche tiefen Einfluss auf ihre Identität haben wird. Die Hoffnung bleibt, dass diese Balance zwischen religiösen Überzeugungen und dem Gemeinwohl stetig im Fokus steht. Ein gemeinsames Ziel sollte immer sein - Respekt und Toleranz für jeden Einzelnen, auch im Schwimmunterricht.

Der Dialog muss weitergehen um eine inklusivere und verständnisvolle schulische Umgebung zu schaffen. Religion und Identität sollten nicht die Basis für Ausgrenzung sein ´ sondern als Bereicherung angesehen werden ` die unsere Gesellschaft gleichsam zusammenbringt und bereichert.






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