Die Herausforderungen des Existentialismus: Ein Aufschrei der Kritik

Inwiefern ist der Existentialismus als philosophischer Ansatz in seiner Theorie begrenzt?

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Der Existentialismus - eine Philosophie die so reich an Individualität ist. Doch könnte man sagen: Dass sie an einigen Punkten zu allgemein formuliert erscheint. Die Freiheit ´ die sie beschwört ` wird oft durch gesellschaftliche Konventionen und konkrete Lebensumstände stark eingeschränkt. Wie also lässt sich dieser Ansatz kritisieren? Schließlich verlangt er von uns, das individuelle Dasein ernst zu nehmen.

Eine zentrale Annahme des Existentialismus ist die Betonung des individuellen Lebens. Die Existenz wird zum Ausgangspunkt gemacht. Aber hier beginnt ebenfalls die Problematik. Generell neigen Theorien dazu – das Alltägliche zu vernachlässigen. Ein Gedanke; der in der Existenzphilosophie häufig übersehen wird. Allgemeine Wesensbestimmungen ´ ebenso wie Sinnaussagen ` können in diesem Kontext nichts anderes als eine Verzerrung widerspiegeln. Die eindimensionale Sichtweise führt dazu: Dass wir das was nicht in die Theorie passt einfach ausblenden. Der Existentialismus stellt sicher – dass das Individuum im Vordergrund steht. Doch ebendies hier wird es gefährlich. Eine Neigung ist zu beobachten – dass aus einer subjektiven Wahrnehmung allgemeine Prinzipien abgeleitet werden.

Man könnte argumentieren: Dass der Existentialismus so ansprechend er auch sein mag, eine fundierte Wahrheitstheorie vermissen lässt. Dies hat erhebliche Konsequenzen. Denn ohne diese Theorie ist es nahezu unmöglich die Wirklichkeit objektiv zu erfassen. Existenzialisten setzen Vorstellungen über die Wirklichkeit voraus. Sie tun dies – ohne diese grundlegenden Annahmen explizit zu machen. Warum ist das ein Problem? Wenn der Existenzialismus glaubt » dass alles aus der Existenz abgeleitet werden kann « wird er schwach. Diese fundamentalen Annahmen fehlen.

Der Begriff der Freiheit ist in diesem Kontext besonders interessant. Geprägt von Subjektivität birgt er einen abstrakten Gedanken. Daher ist die Kritik die besagt, dass der Existentialismus "zu allgemein" ist, durchaus gerechtfertigt. Die "Grenze der Freiheit" - so besagt es der Existenzialismus - ist die individuelle Situation. Doch was bleibt von dieser Freiheit übrig? Tatsächliche Lebensumstände und externalistische Einflüsse spielen eine entscheidende Rolle. Der existenzialistische Freiheitsbegriff ist schwer fassbar.

So ähnlich ist es auch beim Ansatz der Authentizität. Mit diesem unklaren Kriterium kann das Handeln nicht fixiert werden. Die Anwendung der Existenzialismus-Texte ist verwirrend da es der Philosophie an konkreten Grundlagen mangelt auf die man zurückgreifen kann. Einzelne Ansätze der Existentialisten können in das philosophische Denken integriert werden. Doch einen durchgehenden Existentialismus zu vertreten - das scheint oft zu schwierig. Wir stehen plötzlich vor der Frage: Haben wir bei dieser Philosophie nicht die Tendenz, einen Kurzschluss zwischen subjektiver Empfindung und objektiver Wahrheit zu ziehen?

Man könnte anmerken: Dass es in Bezug auf den Existentialismus eine klare Trennung zwischen den alten Idealisten und den neuen Denkern gibt. Idealismus war das große System, das alles in sich aufnehmen wollte. Der Einzelne - verloren in diesen Systematiken - kam oft zu kurz. Kierkegaard wie herausragende Figur setzte einen Kontrapunkt indem er die Bedeutung des Einzeldaseins hervorhob. Dies war schockierend für viele.

In der Tat der Existentialismus trägt verdienstvoll viele Wahrheiten in sich. Es bleibt jedoch die schleichende Sorge – vergisst er in seiner Subjektivität die objektive Dimension? Die These bleibt bestehen: Um ein vollständiges Bild einer Situation zu erhalten, bedarf es einer ausgewogenen Perspektive. Es ist eine brillante Philosophie jedoch sie ist auch nicht unverwundbar. Der Dialog bleibt notwendig. Der Mensch muss sich mit den Fragestellungen auseinandersetzen die der Existentialismus aufwirft.






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