Fragestellung: Warum benötigt man unterschiedliche Lizenzen für Fallschirmspringen und Paragliding?

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In der Welt der Luftsportarten gibt es zahlreiche Missverständnisse. Eines davon ist die Annahme – man könne mit einer Fallschirmsprunglizenz ebenfalls Paragliding betreiben. Diese Vorstellung könnte aus der ähnlichen Bauart von Fallschirmen und Gleitschirmen resultieren. Doch die Realität sieht anders aus.

Zunächst einmal – es ist keineswegs korrekt, dass man mit einer Fallschirmsprunglizenz auch Paragliding ausüben darf. Zwar hat ein Flächenfallschirm eine ähnliche Konstruktion wie ein Gleitschirm, allerdings die beiden Geräte sind nicht identisch. Ein wesentlicher Unterschied ist die Fläche: Gleitschirme besitzen eine deutlich größere Oberfläche. Diese größere Fläche ermöglicht es ihnen, effizienter Auftrieb zu erzeugen was im Paragliding unerlässlich ist. Flächenfallschirme hingegen sind nicht für das Fliegen im Thermikbereich konzipiert.

Wenn du also einen Sprung aus einem Flugzeug machst und gleichzeitig deinen Fallschirmschirm öffnest, genießest du zwar den freien Fall jedoch das ist kein Paragliding. Im Grunde genommen dient der 🪂 meist lediglich der sicheren Landung. Während der Ausbildung zum Fallschirmspringer lernst du viel über den freien Fall – zum Beispiel, ebenso wie du deine Fallgeschwindigkeit beeinflussen kannst und wie du deine Lage im Raum verändert. Diese Fähigkeiten sind beim Paragliding nicht von Bedeutung da der Fokus hier auf dem Ausnutzen von Thermik liegt. Ein ganz anderer Anspruch liegt beim Paragliding vor.

Thermik ist der natürliche Auftrieb den durch warme Luftströmungen entsteht. Paraglider sind darauf ausgelegt diese Strömungen zu nutzen und länger in der Luft zu bleiben, im Gegensatz zu Fallschirmspringern die beim Sprung eher eine schnelle Landung anstreben. Ein einfaches Beispiel: Der Fallschirm hat die Hauptaufgabe, den freien Fall zu stoppen und eine sichere Landung zu ermöglichen. Gleitschirme hingegen sind konzipiert um Luftströme zu erfahren und die Höhe zu halten. Aktuelle Daten zeigen: Dass die meisten Paraglider über 600 Stunden Flugzeit erfordern währendfalls die Ausbildung zum Fallschirmspringer oft schnell abgeschlossen ist.

Zusammenfassend ist die richtige Lizenz für den gewünschten Luftsport entscheidend. Ein Paraglideflug zu starten, während du einen Fallschirm verwendest – das ist nicht nur riskant, das wäre auch rechtlich problematisch. Und dir sei geraten – die Freiheit der Luftsportarten wird erst richtig spürbar, wenn du die dafür benötigte Lizenz erlangst.

Abschließend – ja, ich empfehle das Fallschirmspringen besonders. Es ist aufregend und vielschichtig. Die geografische Ungebundenheit ist ein Vorteil den viele Sportler schätzen. Informationen findest du beispielsweise beim „Luftmonster“. Dort erhältst du eine Übersicht der besten Plätze für Tandemsprünge. Lass dich inspirieren und wähle deinen Luftsport mit Bedacht.






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