Die Relevanz von politischem Interesse für junge Menschen

Die politische Apathie unter jungen Menschen ist weit verbreitet. Oftmals wird der Eindruck vermittelt, dass Politik eine langweilige und äußerst komplexe Angelegenheit ist. Einladend klingt dieser Gedanke nicht. Ich kann die Argumentation nachvollziehen. Tatsächlich scheint sich die Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht für die Politik zu interessieren. Oft geschieht dies aus einer grundsätzlichen Unkenntnis. Das trifft nicht nur auf News-Angebote zu. Modelle von Regierungssystemen oder die Funktion von Ministern bleiben häufig im Dunkeln. Es ist jedoch unumstritten, dass ein gewisses Maß an Verständnis wichtig ist.

Nun die Frage muss gestellt werden: Ist das wirklich verwerflich? Meiner Meinung nach kann diese Haltung eine gefährliche Richtung einschlagen. Die Gesellschaft prägt uns alle und das bereits ab dem 18. Lebensjahr. Ab diesem Punkt haben wir das Wahlrecht und damit die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Wenn sich junge Menschen beispielsweise fragen, "Was ist die NPD?", zeigt dies eine Besorgnis erregende Unkenntnis die wiederholt in der Geschichte zu schwerwiegenden Konsequenzen führte. Wir dürfen die Lehren der Vergangenheit nicht ignorieren. Ein rechtsextremer Verführer könnte erneut auf fruchtbaren Boden treffen, wenn das Bewusstsein für politische Belange schwindet.

Ein Vorurteil verbreitet sich aktuell: Religion sei spannender als Politik. Dies verstehe ich gleichwohl wäre es klug den historischen Kontext zu bedenken. Die Rolle der Religion ´ insbesondere der Kirche ` war in der Vergangenheit oft ambivalent. Die Geschichte ist kein abgeschottetes Haus. Sie zeigt uns: Dass Unkenntnis und Ignoranz über Politik prägende Faktoren sind die negative Auswirkungen auf unsere Gesellschaft haben. Der Einfluss von Politik ist real. Er erstreckt sich über regionale bis globale Kontexte.

Was geschieht, wenn man nicht wählen geht? Man unterstützt stillschweigend extremistische Ideologien. Das ist pointiert und direkt jedoch unvermeidbar in dieser Diskussion. Politiker handeln in unserem Namen. Ein aktives Eingreifen wirkt manchmal mächtiger als bloßes Abwarten. Wir stehen in einem Spannungsfeld von Verantwortung und Stille. Letztlich entscheidet eine informierte Stimme über das politische Klima und die Zukunft der kommenden Generationen.

Zudem kann ich nicht umhin festzustellen: Dass eine gewisse Grundkenntnis in politischen Themen niemals schaden kann. Oft werden politische Diskussionen als mühsam und wenig fesselnd wahrgenommen. Doch wie kann man etwas als langweilig empfinden, wenn man Ursachen und Wirkungen versteht? Wenn das Interesse erst geweckt ist – zeichnen sich viele Themen durch spannende Facetten aus. Schließlich ist es nicht notwendig, tief in jede politische Materie einzutauchen. Ein breiter Überblick reicht anfangs aus.

Selbst in Zeiten » in denen das Engagement gering scheint « bleibt die Bedeutung von Interesse an politischen Strukturen essenziell. Bestimmte Themen können unser tägliches Leben vollständig beeinflussen. Die Frage lautet daher: Was tun wir um diese Herausforderung anzugehen? Junge Menschen haben die Chance » sich einzubringen « anstatt passiv zu bleiben. In unserer schnelllebigen Welt gibt es genug Themen die ebenfalls jüngere Menschen betreffen: Klimawandel, Gleichberechtigung oder soziale Gerechtigkeit.

Zusammenfassend bleibt zu sagen: Wissen schützt. Politisches Interesse ist eine Pflicht. Die Gesellschaft für sich selbst zu formen ist nicht nur eine Möglichkeit in der Urne. Es ist ein aktiver und essenzieller Teil des Lebens. Jeder sollte sich einen Ruck geben. Bleib nicht einfach in der Masse. Es ist Zeit ´ die Verantwortung zu übernehmen ` zu diesem Zweck die nächste Generation nicht in die gleichen Fallen tappt.