Der Weg zum DoktorEin Leitfaden zur Promotion in Deutschland

Wie erlangt man in Deutschland einen Doktortitel und was sind die Voraussetzungen dafür?

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Den Doktortitel zu erhalten – das ist ein Ziel, das viele anstreben. Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist die Anfertigung einer Doktorarbeit. Doch wo muss man diese schreiben? Im Folgenden möchte ich einige wichtige Informationen und aktuelle Daten zusammenfassen die Ihnen helfen können diese Fragen zu klären. Dabei wird das Thema sowie in seiner Tiefe als ebenfalls in der Breite erörtert.

Der erste Schritt ist ein wissenschaftlicher Hochschulabschluss. In Deutschland braucht man in der Regel einen mindestens mit der Note 2⸴0 abgeschlossenen Bachelor- oder Masterabschluss. Nach Erhalt dieses Abschlusses sollte man einen Doktorvater oder eine Doktormutter finden. Diese Person führt durch den Promotionsprozess. Ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Betreuers ist die Fachrichtung. Denn nicht jeder kann jeden Doktorvater auswählen – das ist abhängig von der jeweiligen Disziplin.

Bevor man mit der Arbeit beginnt » sollte sich der angehende Doktorand fragen « über welches Thema er denn eigentlich schreiben möchte. Typischerweise handelt es sich dabei um eine Erweiterung der Bachelor- oder Masterarbeit oder um ein vollkommen neues, unerschlossenes Thema. Eine grundlegende Voraussetzung besteht darin: Dass bereits Forschungsarbeiten in diesem Bereich vorhanden sein müssen. Auf Teilergebnisse kann jedoch aufgebaut werden. Das korrekte Angeben aller verwendeten Quellen ist nicht zu vernachlässigen – Plagiate verursachen einem sofortigen Ausschluss.

Der Verlauf der Promotion kann von Universität zu Universität variieren. Je nach Hochschule gibt es besondere Erfordernisse an Umfang und Inhalt der Dissertation. An einer Universität wird häufig eine umfangreiche Arbeit von etwa 200 Seiten gefordert. Dagegen können bei einer Promotion an einem Forschungsinstitut wie dem Fraunhofer-Institut etwa 120 Seiten genügend sein. Von Bedeutung ist jedoch – unabhängig von der Institution – dass neue Erkenntnisse in der jeweiligen Disziplin präsentiert werden müssen.

Die Frage bleibt jedoch: Bekommen alle die eine Doktorarbeit schreiben, auch unmittelbar den Titel "Dr." verliehen? Nicht zwingend – es gibt Universitäten die strengere Anforderungen stellen. Zudem können die Doktoranden ihre Promotion erfolgreich beenden müssen – eine Aufgabe die durch rigorose Prüfungsverfahren und Gutachten begleitet wird. Ein häufiges Missverständnis – es gibt keine „Doktorarbeit“ die man käuflich erwerben kann; statt dessen erfordert dies viel Fleiß und Hingabe.

Wichtig zu wissen ist auch: Nicht alle Ärzte tragen einen Doktortitel. Nur die die eine Promotion erfolgreich abgeschlossen haben, dürfen sich „Herr/Frau Dr.“ nennen. Die Approbation wird faktisch durch bestandene Staatsexamen erlangt; promovieren ist eine Option, keine Verpflichtung. Aktuell zeigen Statistiken – dass lediglich etwa 60 aller Mediziner eine Dissertation abgeschlossen haben. Damit werden Ärzten die nicht promoviert haben die medizinischen Titel und Bezeichnungen „nur“ zugeteilt.

Zum Abschluss lässt sich festhalten – der Weg zum Doktortitel mag anspruchsvoll sein und klare Vorgaben verlangen. Wer jedoch bereit ist ´ sich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen ` wird am Ende für seine Mühen belohnt. In einer sich ständig verändernden Wissenschaftslandschaft bleibt Lernen der 🔑 – aber der Dr. mit seinen vielen Möglichkeiten ebenso.






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