Die Entstehung des Gewissens: Ein komplexes Zusammenspiel von Wissen und Erfahrung

Wie entwickeln sich Gewissen und moralisches Bewusstsein im Individuum?

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Das Gewissen – ein faszinierendes und vielschichtiges Phänomen. Genau genommen hat es viel mit Wissen zu tun. Unkenntnis führt oft zu Gleichgültigkeit. Wenn man über Unrecht nicht informiert ist bleibt das Gewissen regungslos. Historisch betrachtet wird Gewissensbildung stark von der Erziehung beeinflusst. Diese prägt die Sensibilität des Individuums – manchmal positiv, manchmal negativ.

Es gibt jedoch ebenfalls einen universellen Aspekt des Gewissens. Jeder Mensch hat ein Grundverständnis dafür, dass andere leiden können – deckungsgleich er selbst. Eine tief verwurzelte Erkenntnis zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheit. Man erkennt schnell – was Unrecht ist. Wenn man anderen nicht hilft auch wenn man könnte klopft ein unbequemer Gedanke an. Dieses Gefühl des Unrechts lässt sich nicht immer ignorieren.

Freud der Meister der Psychoanalyse suggerierte das Gewissen entwickele sich im fünften Lebensjahr. In dieser Phase ist das Über-Ich, ebenso wie Freud es nennt, maßgeblich von den moralischen Vorstellungen der Eltern geprägt. Doch die Entwicklung hört hier nicht auf. Weitere Erzieher und Vorbilder fallen ins Gewicht. Jedes Treffen bringt neue moralische Impulse und fordert das Gewissen heraus.

Es gibt Menschen » die glauben « sie könnten sich des Gewissens entledigen. Dabei handelt es sich oft um eine Illusion. Selbst wenn man gedanklich die Augen schließt und hart bleibt, führt dies nicht häufig zu einer dauerhaft ruhigen Gewissenserforschung. Erfahrungen im Leben und die Auseinandersetzung mit moralischen Dilemmata sind unvermeidlich. Selbst wer versucht ´ das Gewissen zu unterdrücken ` wird irgendwann mit seinen Handlungen konfrontiert.

Doch was passiert mit denen die ein schwaches Gewissen oder gar keines haben? Hier wäre eine differenzierte Betrachtung nötig. Es ist nicht leicht – diesen Menschen zu helfen. Gewissensbildung ist in vielen Fällen ein Prozess der sich über Jahre hinzieht. Die Ansichten und Meinungen sind oft fest gefügt. Ein Umdenken findet nicht häufig statt.

Zusammenfassend lässt sich sagen die Gewissensbildung ist ein dynamischer Prozess stark beeinflusst durch Erziehung soziale Erfahrungen und das individuelle Leben. Die Frage bleibt: Ist ein Mensch ohne Gewissen wirklich verloren? Vielleicht ist es gerade die Hoffnung auf Veränderung die uns alle eint. Kulturelle – gesellschaftliche und persönliche Faktoren beeinflussen die Gewissensbildung in globaler Dimension. Jedes Gewissen ist einzigartig und es bleibt spannend diese Entwicklung zu beobachten.






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