Der feine Unterschied zwischen Comedy und Kabarett: Ein Blick hinter die Kulissen der Humorwelt

Inwiefern unterscheiden sich Comedy und Kabarett in ihrer Zielsetzung und in ihrer Ausprägung?

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In der Welt des Humors gibt es viele Facetten. Comedy und Kabarett sind zwei häufig verwendete Begriffe. Oftmals werden sie jedoch einander übergeordnet und das führt bei vielen Menschen zu Verwirrung. Man könnte meinen beide Kunstformen hätten denselben Sinn. Und doch gibt es einen feinen jedoch entscheidenden Unterschied.

Comedy ist ein Begriff der viele Genres umfasst. Es gibt Ulksendungen Sitcoms und ebenfalls Pantomimen. Comedy wird oft reduziert auf humoristische Unterhaltung, häufig ohne tiefere Bedeutung. Dieser Ansatz könnte als ein neuer Modebegriff für die oft als ernsthaft betrachtete Form des Kabaretts angesehen werden. Kabarett dagegen hat seinen Ursprung in den politischen und gesellschaftlichen Diskurs. Die Auseinandersetzung mit der Umwelt findet hier ihren Ausdruck.

Die Sache sieht jedoch anders aus. Comedy wirkt oft banal und oberflächlich. In vielen Fernsehsendungen hat der Zuschauer nur die Möglichkeit ´ über alltägliche Themen zu lachen ` während eine tiefere Textschicht häufig fehlt. Vielfach bezeichnet man diese Art von Comedy als Volksverdummung. Auf den Kleinkunstbühnen begegnet man einem anderen Gesicht der Comedy. Ereignisse werden hier mit Scharfsinn aufgearbeitet. Oft sind es geistreiche Pointen – die das Publikum zum Nachdenken anregen.

Kabarett hingegen ist häufig scharfzüngig. Es wird oft mit bitterem Ernst vorgetragen. Thema sind Gesellschaftsfragen und politische Missstände. Intelligente Kabarettisten schaffen es komplexe Themen mit Witz und Ironie darzustellen. Populäre Namen wie Dieter Hildebrandt, Volker Pispers und Georg Schramm prägen das Bild des Kabaretts. Sie behandeln ihre Themen so prägnant: Dass gleichzeitig Humor und Ernsthaftigkeit gewahrt bleiben.

Der Kategorisierung nach lassen sich klare Unterschiede erkennen. Auf der einen Seite stehen die Comedians wie Stefan Raab oder Mario Barth die sich oft einfach über alltägliche Dinge lustig machen. Auf der anderen Seite stehen Kabarettisten ´ die versuchen ` durch ihre Kunst den Finger in die Wunde zu legen und weiterhin Bewusstsein für gesellschaftliche Thematiken zu schaffen. Viele Mischformen existieren und vermischen die beiden Genres. So ist Dieter Nuhr eine Persönlichkeit die sowie in der Comedy als auch im Kabarett zuhause ist. Sein Stil spielt mit beiden Facetten.

Ein weiterer Aspekt ist die Art der Präsentation. Stand-up-Comedy entwickelt sich aus der Kleinkunst. Hierbei wird der eigene Konflikt zur Bühne gemacht. Oft haben die Geschichten über persönliche Missgeschicke den Alltagscharakter der unvermeidlich Witzig ist. Kabarett hingegen erfordert einen gesellschaftspolitischen Draht der tiefere Überlegungen anstellt. Humor ist meistens das Mittel zum Zweck um auf Missstände aufmerksam zu machen.

Darüber hinaus kann Kabarett auch ideologische Züge besitzen. Hierin könnte eine Abneigung gegen einfache Witze über alltägliche Themen liegen. Gute Künstler des Kabaretts streben an zu provozieren und Aufklärung zu bieten. Comedy hingegen möchte in der Regel nur unterhalten ´ ohne den Finger darauf zu legen ` was wirklich relevant ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Dass der Unterschied zwischen Comedy und Kabarett tiefgreifend ist. Kabarett ist oft gesellschaftlich und politisch motiviert. Comedy hingegen zielt auf das unmittelbare Lachen ab. Beide Formate können sich jedoch überschneiden. Genauso schnell kann man in der aktuellen Medienszene die Grenzen zwischen diesen zwei Arten des Humors verschwommen wahrnehmen. trotzdem: Wer das Besondere sucht, würde immer beim Kabarett fündig werden.






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