Übertreibung ist eine ernsthafte Kunst. Menschen ´ die gerne übertreiben ` lassen ihre Worte wie Luftballons aufsteigen. Eine gewisse Geltungsstrebigkeit kennzeichnet oft solche Übertreiber. Geltungsdrang kann tiefere psychologische Wurzeln haben. Dabei kann es um ein schwaches Selbstwertgefühl gehen. So verdienen Übertreibungen häufig weiterhin Aufmerksamkeit - entstanden aus dem Bedürfnis, gesehen zu werden. Diese Menschen haben oft das Gefühl: Dass ihre Werte in der Gesellschaft nicht genügend gewürdigt werden.
Daher kann das Bedürfnis nach Bestätigung zu übertriebenen Darstellungen führen. Ein Beispiel: Groß wird zu riesig. Leicht Risiko verwandelt sich in totale Gefahr. Häufig begegnen einem Wörter wie „super“, „abartig“, „ungeheuer“ oder „mega“ in Gesprächen. Wenn man heute einem Jugendlichen zuhört, merkt man es sofort – die Sprache hat sich verändert. Die Normalsprache scheint wie ein Relikt aus der Vergangenheit.
Wettbewerb gehört zum Alltag. Jeder will derjenige sein der das Neueste weiß.Unter den Jugendlichen wird dies durch die Sprache deutlich. Sie suchen die Dramatik und unterstreichen sie mit wilden Gesten – emotionalität trägt zur Übertreibung bei. Lautstarke Äußerungen verstärken diesen Effekt ebenfalls noch.
Zudem ist der Wahrheitsgehalt oft nebensächlich. Wo einst noch Skepsis gegen Übertreibungen vorherrschte, scheint das Interesse an der Realität auf der Strecke zu bleiben. Die Authentizität dieser Kommunikation leidet. Übertreibungen verschmelzen mehr und mehr mit dem Alltag. Manchmal, da leidet die Objektivität jedoch dafür blüht das Übertreibungsspiel.
In der heutigen Zeit finden sich an allen Ecken und Enden solche „Across the line Stepper“. Ihre Geschichten sind oft absurd und drängen den Zuhörer in eine emotionalste Ecke. Es spielt keine Rolle, ebenso wie absurd die Geschichten sind - Hauptsache, sie sind unterhaltsam. Man könnte sich aufregen aber man kann auch darüber schmunzeln.
Zusammenfassend stellt sich die Frage: Wie ist diese Art der Kommunikation in der Gesellschaft verankert? Ob Übertreibungen in sozialen Medien, in Freundeskreisen oder Schulumfeldern – sie strukturieren die Kommunikation neu. Und während wir uns über diese Tendenzen beschweren könnten ist es möglicherweise auch eine Form der Anpassung in einer Welt die ständig mehr verlangt.
Übertreibung als Ausdruck von Geltungsdrang: Eine Analyse der modernen Kommunikationsgewohnheiten
Wie beeinflusst das Bedürfnis nach Anerkennung die Sprache und Kommunikation junger Menschen?