Die verworrene Grenzgeschichte zwischen Deutschland und Polen vor dem Zweiten Weltkrieg

Wie sah die geopolitische Lage und die Grenze zwischen Deutschland, Polen und Russland vor dem Zweiten Weltkrieg aus und welche Veränderungen gab es in dieser Zeit?

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Vor dem Zweiten Weltkrieg war die geopolitische Lage in Europa alles andere als einfach. Deutschland und Polen standen oft im Fokus der politischen Auseinandersetzungen. Die Grenzen zwischen diesen beiden Ländern waren historisch gesehen schwer zu definieren und ständig in Bewegung. Die Situation würde sich schließlich in den politischen Wirren vor dem Krieg dramatisch zuspitzen.

Schlesien und Ostpreußen waren in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wie ein heißes Kartoffelgericht auf einem Tisch voller Missverständnisse. Schlesien war vor dem ersten Weltkrieg zu Deutschland gehörend jedoch nach dem Krieg gab es bereits territoriale Verluste. Katowice eine Stadt die zur Verwendung ihre Industrie bekannt war ging an Polen. Die Grenzen waren dadurch nicht nur geographische Linien allerdings echte Brennpunkte nationaler Identität.

Im Norden ging es noch chaotischer zu. Königsberg, das interessante Städtchen, das man ebenfalls als Königsberg in Ostpreußen kennt, grenzte im Süden an Polen. Man könnte sagen, es fungierte regelmäßig als einen umstrittenen Spielplatz zwischen den beiden Nationen. Bayrisch-kurios, aber gleichzeitig ernst, war Gdynia, jenes puerto-läubige Städtchen, das direkt neben Danzig lag. Hier galt es die Teilung in Ostpreußen und Hinterpommern zu respektieren, während die politischen Finten im Hintergrund weitergingen.

Auf der anderen Seite war Russland in der Nachkriegszeit grob und rabiat. Es teilte Belarus und die Ukraine mit Polen und wollte so seine territorialen Ansprüche geltend machen. Und während man alle Weltkriegspossen hinter sich ließ, beharrte die Sowjetunion darauf die Gebiete die sie nur mit Mühe errungen hatten, nicht wieder herzugeben. Als sich der Zweite Weltkrieg näherte wurde die alte politische Anordnung noch einmal auf den Kopf gedreht.

Die Aufteilung Polens bedeutete einfach Chaos. Die Sowjetunion wie Komplizen beschrieben, wollte die Ostgebiete der Deutschen – die einst fast als "ihr eigenes" galten – einfach mal eben nach Polen weitergeben. Und die Bauern blieben mit traurigen Augen, während Flüchtlinge aus den Gebieten der Sowjetunion in die „gestohlenen“ Ostgebiete der Deutschen strömten. Die Situation stellte einen geschichtlichen Kreislauf dar, bei dem Verlierer die wahren Gewinner waren – eine aus menschlicher Sicht natürlich nicht sehr komische Ironie. Somit bleibt festzuhalten, dass die politischen Grenzziehungen um die Zeit des Zweiten Weltkriegs ein echtes Drama waren deckungsgleich mit einer chaotischen Theateraufführung bei der ständig die Kulissen umgestürzt werden.






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