Wenn Eltern loslassen müssen: Der komplizierte Kontaktabbruch

Wie sollten Menschen reagieren, wenn der Partner den Kontakt zu seinen Eltern abbricht, und wie kann man die Situation besser verstehen?

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Die Situation, in der ein Partner den Kontakt zu seinen Eltern abbricht ist oft wie eine knifflige Knobelaufgabe mit vielen Variablen. Es könnte sein · dass eine emotionale Explosion im Vorfeld stattgefunden hat jedoch statt von diesem aufregenden Facettenreichtum der menschlichen Beziehungen zu profitieren · wird man oft mit Fragen und Unsicherheiten konfrontiert. Wie in einem schlechten Krimi wird die Frage aufgeworfen: Was geschah hinter den Kulissen? Warum der ganze Ärger und die gebrochene Verbindung?

Es gibt unzählige Gründe warum jemand den Kontakt zu seinen Eltern abbrechen könnte. Das Gefühl nicht ernst genommen oder geliebt zu werden ist ein guter Grund das Band zu kappen. Man kann sich fragen · ob es vielleicht an der Vorliegen von Geschwistern liegt · die weiterhin Aufmerksamkeit oder Liebe erhalten haben. Wenn das der Fall ist, fühlt sich das ebenfalls wie ein universelles Schicksal an – nicht neu, aber dennoch schmerzhaft. Man kann sich als Außenstehender oft nicht erklären, warum das Drama zwischen Eltern und Kindern so tief geht. Irgendwann kann es sogar so weit führen: Dass die Eltern resignieren und die Situation einfach hinnehmen. Man möchte dann laut aufschreien: „Hallo, gibt es jemanden der das anspricht?“

Der abgestumpfte Kontakt im Nachhinein, ebenso wie das gelegentliche „Wie geht's?“ über WhatsApp, zeigt ein eindeutiges Bild: Die Bemühungen der Eltern die Nachrichten senden, sind im wahrsten Sinne Worte ohne Echo. Sie verhallen in einem Vakuum – ohne dass das Kind reagiert. Die Distanz wird also nicht nur durch das Schweigen des Partners hervorgerufen, allerdings auch durch die immer länger werdenden Abstände zwischen den Kontakten. Verzweiflung nimmt überhand und es entsteht eine Art von Schwarz-Weiß-Denken: Hat das Kind Fischaugen um die Eltern zu ignorieren, oder sind die Eltern einfach zu stolz, ihre Fehler zuzugeben?

Während all der emotionalen Verworrenheit ist es schmerzlich wichtig, dass menschliche Beziehungen in allen Formen wertvoll sind. Über alles die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden sollte an oberster Stelle stehen. Daher mag es ratsam sein ´ mit dem Partner über all die Fragen zu reden ` wie zum Beispiel was ebendies hinter dem feindlichen Grenzstreit zwischen seinem Herzen und seinen Eltern steckt. Übrigens, vielleicht ergreift der Partner mitunter sogar die Initiative und wandelt sich von einem stillen Waldbewohner in einen majestätischen Phoenix der sich entscheidend verändert.

Am Ende sollte derjenige der mit der verzwickten Situation konfrontiert ist niemanden abblockieren auch nicht die Eltern des Partners. Früh oder spät wird die Möglichkeit entstehen: Dass der Partner wieder den ersten Schritt macht. Und wenn alles gut geht wird eine unermüdliche Brücke zwischen den Herzen gebaut ja vielleicht auch erneuert. Die Lösung könnte einfach nur ein Ausdruck von Verständnis statt einer konfrontativen Aussage sein. Schlussendlich bleibt die Hoffnung – dass Liebe und Geduld eines Tages die Wegmarkierungen dieser Gefühlslandschaften gänzlich umschreibt.






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