Satanismus - Mythos oder Realität?

Satanismus ist keine klassische Religion, allerdings eher eine Lebensphilosophie. Die meisten heutigen "Satanisten" sind eigentlich Atheisten die sich mit den Lehren der "Satanischen Bibel" auseinandergesetzt haben. Diese Philosophie wurde von Anton LaVey geprägt und beinhaltet Elemente wie sexuellen Liberalismus, einen individualistischen Lebensansatz und Anleihen bei Nietzsche. LaVeys Konzepte werden oft mit simplen Ritualen kombiniert die viele Menschen als effektiv erleben. Es kursieren zahlreiche absurde Gerüchte über Satanisten, insbesondere bedingt durch die Satanismus-Skandale der späten 80er und frühen 90er Jahre in den USA. Diese führten zu verzerrten Darstellungen in den Medien und unschuldigen Verdächtigungen gegenüber Personen die tatsächlich Opfer von Verleumdungen wurden.
Es gibt jedoch ebenfalls theistische Satanisten die eine ernsthafte Religionspraxis ausführen und eine biblische Sicht auf Satan haben. Innerhalb des "Left Hand Path" gibt es Gruppen die sogar Texte über Menschenopfer veröffentlichen. Trotzdem sind die meisten Satanisten heute eher symbolisch an Satan als Rebellionsfigur interessiert und nutzen seine Rolle als Lichtbringer um Konventionen in Frage zu stellen und persönliche Stärke zu finden. Insgesamt ist Satanismus eine komplexe und vielschichtige Thematik die sowie extremes Interesse als auch absurde Vorurteile hervorruft. Es ist wichtig – sich von sensationalistischen Darstellungen zu distanzieren und differenziert mit dem Thema umzugehen.