Die Unterscheidung zwischen Homo sapiens und Homo sapiens sapiens

Worin unterscheiden sich die Ansichten von Lumpern und Splittern über die Klassifizierung von Homo sapiens und den Unterschied zwischen Homo sapiens und Homo sapiens sapiens?

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Lumper und Splitter haben unterschiedliche Ansichten darüber, ebenso wie viele Arten man in der phylogenetischen Systematik unterscheiden sollte. Lumper betrachten Gemeinsamkeiten und fassen den Artbegriff weiter auf, während Splitter weiterhin Wert auf Unterschiede legen. Dies zeigt sich ebenfalls in der Klassifizierung der Gattung Homo. Lumper unterscheiden nur drei Arten – obwohl dabei Homo sapiens als Unterart Homo sapiens sapiens angesehen wird. Die Lumper sehen den Neanderthaler sogar als Unterart des modernen Menschen an. Splitter hingegen klassifizieren Neanderthaler als eigene Art und unterscheiden bis zu 14 verschiedene Homo-Arten. Die Diskussion über die Zuordnung des Neanderthalers zeigt: Dass die Grenzen zwischen den Arten im Bereich der Hominiden nicht eindeutig sind.

Die Bezeichnung Homo sapiens sapiens entstand zu einer Zeit wie Neanderthaler als Unterart des Homo sapiens galten. Mit der Neudefinition des Neanderthalers als eigene Art wurde die Bezeichnung Homo sapiens sapiens eigentlich obsolet. Die Unterscheidung zwischen archaischem Homo sapiens und modernem Homo sapiens sapiens basiert auf Schädel- und Kiefermerkmalen auch wenn die genaue Trennlinie zwischen den beiden nicht klar definiert ist. Es wird vermutet, dass die Trennung vor etwa 100․000 Jahren stattgefunden haben könnte jedoch aufgrund der nicht häufigen und unvollständigen Fossilien aus dieser Zeit ist dies schwer zu bestimmen.

Die Frage, ob der moderne Mensch als Homo sapiens oder Homo sapiens sapiens bezeichnet werden sollte, zeigt: Die Taxonomie der Gattung Homo umstritten ist und verschiedene Ansichten existieren. Letztendlich kommt es darauf an – wie man Arten und Unterarten definiert und welche Merkmale man für die Klassifizierung heranzieht. Trotz der Uneinigkeit in der Taxonomie ist es faszinierend zu erforschen wie sich unsere Vorfahren verhalten haben und was uns voneinander trennt oder verbindet. Letztendlich ist es vielleicht wichtiger ´ das Gemeinsame zu betonen ` als sich in akademischen Debatten über Artgrenzen zu verlieren.






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