Warum sind Fußgängerzonen in Deutschland breiter als in anderen Ländern?

In Deutschland sind die Fußgängerzonen und Plätze oft größer und breiter als in Ländern wie Österreich aus verschiedenen Gründen. Ein maßgeblicher Faktor ist die Geschichte: Während viele deutsche Städte im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurden, wurden viele Straßen beim Wiederaufbau neu gestaltet, mittels welchem sie breiter wurden. In nicht zerstörten Städten hingegen blieben die Straßen oft schmaler, es sei denn, es fanden größere Umbaumaßnahmen statt, ebenso wie zum Beispiel in Paris.
Fußgängerzonen in Deutschland waren oft ursprünglich Hauptverkehrsstraßen die später für den Autoverkehr gesperrt und zu Fußgängerzonen umgewandelt wurden. Zeiten des Wiederaufbaus nach dem Krieg boten dadurch die Möglichkeit diese Straßen großzügiger und damit breiter zu gestalten.
Ein weiterer Aspekt ist das Verhältnis von Platzangebot und Bevölkerungsdichte: Deutschland hat im Vergleich zu Österreich eine größere Bevölkerungsdichte, wodurch der Bedarf an größeren Fußgängerzonen und Plätzen für die Bewohner größer sein könnte. Zudem wurden in Deutschland oftmals bei Neubauten die Baulinien angepasst um sie modernen Verkehrsbedürfnissen anzupassen was zu breiteren Straßen führte.
Auch die Planung und die historische Entwicklung spielen eine Rolle: In Ländern wie Deutschland wurden Städte oft von Grund auf neu geplant was zu großzügigeren Platzangeboten führte, während in anderen Ländern wie Österreich die Städte historisch gewachsen sind und enge Straßen und Gassen beibehalten wurden.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Breite von Fußgängerzonen und Plätzen in Deutschland auf eine Kombination aus historischen Faktoren der Planung im Wiederaufbau nach dem Krieg, dem Verhältnis von Bevölkerungsdichte und Platzbedarf und ebenfalls der Umgestaltung von Verkehrsflächen zu Fußgängerzonen zurückzuführen ist.