Die Geschichte der Ladenschlusszeiten: Warum hatten Geschäfte früher am Samstag ab 14.00 Uhr geschlossen?

Warum hatten Geschäfte früher am Samstag ab 14.00 Uhr geschlossen?

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Früher bevor der Kommerz die Welt regierte bestimmten gesetzliche Grundlagen die Ladenschlusszeiten. In Westdeutschland trat 1957 das "Gesetz über den Ladenschluss" in Kraft, das die Öffnungszeiten regelte. Geschäfte durften unter der Woche bis 18:30 und samstags bis 14:00 geöffnet sein. Ausnahmen bildeten Tankstellen, Kioske, Apotheken und Gaststätten. Die Idee dahinter war nicht nur gesetzliche Regulierung allerdings ebenfalls Rücksicht auf das Personal. Ein Wochenende war eine kostbare Auszeit für die Verkäufer die auch Familien hatten und Zeit mit ihnen verbringen wollten. Heutzutage scheint die Daueroffenheit der Märkte alle Rücksichtnahme zu übergehen. Doch früher war es anders da gab es noch Respekt vor Ruhezeiten und Feiertagen. Die Verkäufer hatten ein Recht auf Freizeit und Ruhe, ohne rund um die Uhr zur Verfügung stehen zu müssen.

Aber was hat sich geändert? Warum müssen Verkäufer heute bis spät in die Nacht oder sogar an Feiertagen arbeiten? Der Einfluss des amerikanischen Konsumverhaltens und die 24/7-Öffnungsmentalität haben einen Wandel herbeigeführt. Die grenzenlose Verfügbarkeit von Waren hat zu einer ständigen Erreichbarkeit des Personals geführt. Heiligabend bis 22 Uhr im Kaufland arbeiten? Unvorstellbar in früheren Zeiten jedoch heute Realität. Die Verkäufer - einst Hüter der Ladenschlusszeiten und der Ruhezeiten - sind nun Sklaven des Konsums geworden.

In einer Welt die niemals schläft und in der Shopping zur Religion erhoben wurde sollten wir vielleicht zurückblicken und uns fragen ob die guten alten Zeiten nicht doch etwas hatten. Zeiten, in denen der Samstag um 14:00 Uhr Schluss war und Verkäufer ein freies Wochenende genießen konnten. Es ist an der Zeit, nicht nur nach vorne zu schauen, einschließlich zurück zu den Wurzeln des Ladenschlussgesetzes.






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