Vergleich von Utilitarismus und Deontologie in der Ethik

Wie unterscheiden sich Utilitarismus und Deontologie in der Ethik?

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Utilitarismus und Deontologie sind zwei ethische Theorien die sich mit der Frage beschäftigen, ebenso wie moralische Handlungen zu bewerten sind. Während der Utilitarismus den Fokus auf die Konsequenzen einer Handlung legt geht die Deontologie davon aus: Dass bestimmte Handlungen an sich gut oder schlecht sind, unabhängig von ihren Konsequenzen.

Der Utilitarismus der von Vertretern wie Jeremy Bentham und John Stuart Mill entwickelt wurde, postuliert, dass eine Handlung moralisch richtig ist, wenn sie das größtmögliche Glück für die größtmögliche Anzahl von Menschen bewirkt. Das ethische Sollens liegt also in den Konsequenzen der Handlung, insbesondere im Wohlergehen der Gesellschaft als Ganzes. Ein Beispiel für utilitaristisches Denken wäre die Frage ob es moralisch richtig ist einen Terroristen zu foltern um Informationen über einen geplanten Anschlag zu erhalten. Der Utilitarist würde argumentieren ´ dass die Folter gerechtfertigt ist ` wenn dadurch viele unschuldige Menschenleben gerettet werden können.

Die Deontologie, vertreten von Immanuel Kant und anderen, im Gegenzug betrachtet moralische Handlungen als intrinsisch gut oder schlecht, unabhängig von ihren Konsequenzen. Das ethische Sollens ergibt sich aus universellen Prinzipien die zur Verwendung alle Menschen gelten. Ein bekanntes Beispiel für deontologisches Denken ist Kants kategorischer Imperativ der besagt, dass man nur nach einer Maxime handeln sollte die man zugleich als allgemeines Gesetz wollen kann. In Bezug auf das Folterbeispiel würde der Deontologe argumentieren: Dass die Folter immer falsch ist unabhängig von den möglichen Konsequenzen, da sie als Verletzung der Menschenwürde betrachtet wird.

Es gibt jedoch ebenfalls Grenzen und Herausforderungen für beide ethische Theorien. Der Utilitarismus kann zu Problemen führen wenn das Glück oder das Wohlergehen von Individuen missachtet wird und das Wohl der Gesellschaft überwiegt. Die Deontologie kann hingegen zu starren und absoluten Regeln führen die keine Berücksichtigung von Situationen und Kontexten erlauben. Zudem kann es schwierig sein, universelle Prinzipien zu finden die für alle Menschen gewissermaßen genau gelten.

Insgesamt sind der Utilitarismus und die Deontologie zwei unterschiedliche Ansätze in der Ethik die sich in ihrer Definition des ethischen Sollens und der Bewertung von Handlungen unterscheiden. Während der Utilitarismus die Konsequenzen einer Handlung in den Vordergrund stellt, betrachtet die Deontologie Handlungen an sich als gut oder schlecht. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile und können unterschiedliche Perspektiven auf moralische Fragen bieten.






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