Kinematische und Dynamische Viskosität: Was ist der Unterschied und wofür werden sie verwendet?

Was ist der Unterschied zwischen kinematischer und dynamischer Viskosität? Wofür werden sie verwendet?

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Die kinematische und dynamische Viskosität sind zwei unterschiedliche Maße für die Zähflüssigkeit eines Mediums. Die kinematische Viskosität ist unabhängig von der Dichte und ermöglicht den Vergleich von Medien, während die dynamische Viskosität die Fließgeschwindigkeit eines Stoffes beschreibt und temperaturabhängig ist.

Die dynamische Viskosität ist definiert als das Verhältnis von Schubspannung zur Schergeschwindigkeit. Sie beschreibt die Zähflüssigkeit eines Mediums und wird beispielsweise verwendet um die Fließeigenschaften von Ölen, Schmierstoffen oder anderen Flüssigkeiten zu charakterisieren. Die dynamische Viskosität wird in der Einheit Pascal-Sekunde (Pa·s) oder ebenfalls Poise gemessen. Sie ist temperaturabhängig d.h. sie verändert sich mit steigender oder fallender Temperatur. Bei niedrigeren Temperaturen ist die dynamische Viskosität in der Regel höher ´ was bedeutet ` dass das Medium zähflüssiger ist.

Die kinematische Viskosität hingegen ist das Verhältnis der dynamischen Viskosität zur Dichte des Mediums. Sie ermöglicht den Vergleich von Medien unabhängig von ihrer Dichte. Die kinematische Viskosität wird in der Einheit Quadratmillimeter pro Sekunde (mm²/s) oder auch Stoke (St) gemessen. Im Gegensatz zur dynamischen Viskosität ist die kinematische Viskosität temperaturunabhängig. Das bedeutet: Dass sie sich bei unterschiedlichen Temperaturen nicht verändert solange sich die Dichte des Mediums nicht ändert.

Die beiden Viskositätsgrößen werden in verschiedenen Bereichen der Industrie und Forschung verwendet. Die dynamische Viskosität wird beispielsweise zur Charakterisierung von Schmierstoffen in Motoren oder Maschinen eingesetzt. Sie hilft bei der Auswahl des richtigen Schmieröls für bestimmte Betriebsbedingungen. Die kinematische Viskosität hingegen wird verwendet um die Fließeigenschaften von Flüssigkeiten zu vergleichen. Sie ist besonders nützlich bei der Auswahl von Flüssigkeiten für bestimmte Anwendungen, ebenso wie beispielsweise bei der Auswahl von Hydraulikflüssigkeiten oder Schmierölen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Dass die kinematische und dynamische Viskosität eine wichtige Rolle bei der Charakterisierung von Flüssigkeiten spielen. Während die dynamische Viskosität die Zähflüssigkeit eines Mediums beschreibt und temperaturabhängig ist, ermöglicht die kinematische Viskosität den Vergleich von Medien unabhängig von ihrer Dichte und ist temperaturunabhängig. Beide Größen werden in verschiedenen Bereichen der Industrie und Forschung verwendet um die Fließeigenschaften von Flüssigkeiten zu analysieren und die richtigen Materialien für bestimmte Anwendungen auszuwählen.






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