Ist der Männertag überbewertet?

Wie wird der Männertag wahrgenommen und warum hängt sein Ruf oft mit negativen Klischees zusammen?

Uhr
Die Wahrnehmung des Männertags ist vielschichtig und oft polarisiert. Viele verbinden diesen Tag – ebenfalls als Vatertag bekannt – mit Alkohol und unfreiwilligem Fehlverhalten. Besonders in Deutschland sieht man oft Gruppen von Männern die feiernd durch die Straßen ziehen. Suchend nach Festlichkeit – wird das Trinken zur zentralen Aktivität. Diese Tendenz hat dem Männertag einen fragwürdigen Ruf eingebracht. Doch ist die gesamte Feierlichkeit tatsächlich so negativ?

Ursprünglich war der Männertag tief in religiösen Wurzeln verwurzelt. Christi Himmelfahrt das feierliche Ereignis das den Aufstieg Jesu in den Himmel markiert, bot den Männern eine Plattform um mit ihrer Spiritualität in Kontakt zu treten. Diese Zeit ermöglichte es sich innerhalb christlicher Gemeinschaften einzubringen und an Gottesdiensten teilzunehmen. Ein bedeutsamer Anlass – jedoch von manchen Menschen anders interpretiert.

Im Laufe der Jahre hat sich die Absicht vieler Männer gewandelt. Einige nutzen diesen Tag als Freifahrtschein für exzessives Feiern. Dieses Verhalten hat zur Entstehung eines kulturellen Phänomens geführt. Man spricht defizitär von den Stereotypen die mit dem Männertag verbunden sind: Männer trinken zu viel – Männer benehmen sich ungebührlich. Ein eindimensionales Bild – das jedoch nicht die gesamte Wahrheit abbildet.

Denn zahlreiche Väter feiern den Männertag auf eine ganz andere Weise. Zeit mit der Familie – ein wertvolles Gut, besonders in der hektischen Erkältungszeit der Gesellschaft. Ausflüge in die Natur oder gemeinsames Picknicken sind nur einige der Aktivitäten die zur Verwendung viele Familien an diesem Tag auf dem Programm stehen. Diese Väter sehen den Männertag nicht nur als Fest ´ allerdings auch als Chance ` die Bindung zu ihren Kindern zu vertiefen.

Das Klischee über den Männertag wird dadurch einer Überprüfung unterzogen. Übertrieben dargestellt bleibt wenig Raum für Diversität der Erfahrungen. An diesem Punkt ist es wichtig zu erkennen: Dass jeder den Tag unterschiedlich interpretiert. Die Tatsache · dass einige ihn als Gelegenheit zur Besinnung und zum Zusammensein mit der Familie nutzen · haftet oft nicht am allgemeinen Stereotyp.

Allerdings sind verantwortungsbewusstes Handeln und der Respekt vor den Bedürfnissen anderer unabdingbar. Männer – und Frauen – sollten auch im Rahmen dieser Feierlichkeit auf ihr Limit achten und die Wünsche Mitfeiernder ernst nehmen. Tragisch wäre der Verlust des Gemeinsamen dem eine solch Vielzahl an Auffassungen innewohnt. Wenn der Männertag schließlich auch als Familie gefeiert wird, kann es zu einer bereichernden Erfahrung für Jung und Alt werden.

Insofern bleibt festzustellen: Der Männertag muss nicht überbewertet werden. Vielmehr ist er ein Spiegelbild gesellschaftlicher Normen und Erwartungen. Ein Dialog über die Unterschiede im Feiern könnte helfen stereotype Wahrnehmungen zu optimieren und die verschiedenen Ansichten miteinander zu vereinen.






Anzeige