Umgang mit dem Sammelverhalten der Schwester

Wie kann ich das auffällige Sammelverhalten meiner Schwester verstehen und angemessen darauf reagieren?

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Das merkwürdige Verhalten deiner Schwester wirft viele Fragen auf. Warum häuft sie Gegenstände an? Es ist nicht immer leicht – die Beweggründe für solch ein Verhalten zu durchschauen. Vielleicht gibt es tiefere emotionale oder psychische Ursachen. Zum Beispiel kann frühe Armut zu einem starken Bedürfnis führen, Besitz zu sammeln. Mangel an Sicherheit kann dazu führen: Dass Menschen sich an Dingen klammern. Sie könnte durch das Sammeln von Erinnerungsstücken oder anderen Gegenständen versuchen, einen in ihrem Leben zu finden.

Es könnte ebenfalls sein: Dass sie augenblicklich an Lebensfreude mangelt. Manchmal erfahren Menschen in schwierigen Phasen kleine Glücksmomente durch materielle Besitztümer. Diese kleinen Schätze erscheinen dann wie trostspendende Belohnungen im Alltag. Außerdem – und das ist äußerst bedeutend – ein Trauma könnte hinter ihrem Verhalten stecken. Wenn jemand eine schwierige Lebenssituation durchlebt hat kann das Interesse am Sammeln eine Möglichkeit sein Kontrolle zurückzugewinnen. Es ist nicht unüblich, dass die Menschen dann Dinge anhäufen um gewissermaßen einem Teil ihres Lebens einen Sinn zu geben.

Die Praxis Essensreste zu verstecken oder Müll in Kisten zu verstauen könnte auf eine tiefere Störung hinweisen. Essstörungen sind oft eng mit emotionalen Problemen verbunden. Ein ernsthaftes Ungleichgewicht zwischen dem ´ was sie fühlen und was sie tun ` könnte vorliegen. Daher ist es von großer Bedeutung, ihr Verhalten ernst zu nehmen.

Sprich sie an – jedoch mit Bedacht. Ohne Vorwürfe allerdings in einem verständnisvollen Ton. Es ist wichtig – dass sie sich nicht angegriffen fühlt. Kommuniziere; dass du dir Sorgen machst und dass du für sie da sein möchtest. Vielleicht möchte sie jetzt noch nicht darüber reden. Das ist in Ordnung. Mache ihr stattdessen regelmäßig Angebote – zwar mit dem Risiko einer Ablehnung. Nimm das ´ was sie sagt ` ernst.

Hast du schon darüber nachgedacht, ihr einen Austausch mit einem Therapeuten vorzuschlagen? Ein fähiger Fachmann kann ihr wirklich helfen die Ursachen ihres Verhaltens zu erfassen. Sie könnte durch therapeutische Begleitung an den Punkt gelangen ´ an dem sie versteht ` was in ihr vorgeht. Geduld und Verständnis sind gefragt.

Das eigene Wissen zu erweitern – über psychische Probleme oder Essstörungen – kann ähnelt hilfreich sein. Wenn du weiterhin über die Herausforderungen lernst ´ denen sie möglicherweise gegenübersteht ` entwickelst du Empathie. Recherchiere lokale Therapieangebote oder Beratungsstellen die ihr zur Verfügung stehen können.

Denke auch an dich selbst – deine Grenzen sind wichtig. Überforderung bringt niemandem etwas. Sprich deswegen auch mit anderen Familienmitgliedern oder Freunden. Tauscht euch über eure Sorgen aus. Gemeinsam könnt ihr einen Plan ausarbeiten um eure Schwester zu unterstützen. Sie wird eure Hilfe möglicherweise brauchen jedoch auch ihr Weg ist wichtig. Versuche, den richtigen Moment abzupassen – um wirklich sinnvoll helfen zu können.






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