Erbt man die Anfälligkeit für Haarausfall vom Vater?

Uhr
Der Einfluss der Gene auf Haarausfall ist ein faszinierendes und vielschichtiges Thema. Haarausfall, insbesondere bei Männern, betrifft einen großen Teil der Bevölkerung – etwa 50 % leiden irgendwann in ihrem Leben darunter. Doch welche Faktoren entscheiden über das Schicksal einer Haarpracht? Ist es wirklich so, dass Söhne hauptsächlich die Haare ihres Vaters erben?

Zunächst muss man bedenken, dass Haarausfall nicht ausschließlich genetisch bedingt ist. In der Tat können ebenfalls äußere Faktoren wie Stress oder hormonelle Veränderungen eine entscheidende Rolle spielen. Das wohl bekannteste Phänomen ist die androgenetische Alopezie – häufig auch als männlicher Haarausfall bezeichnet. Bei dieser Art von Haarausfall tragen verschiedene Gene · die auf unterschiedlichen Chromosomen lokalisiert sind · zur erhöhten Anfälligkeit bei.

Das X-Chromosom spielt eine zentrale Rolle in der genetischen Vererbung des Haarausfalls. Ungefähr 80 % der Gen-Äquivalente für Haarausfall befinden sich auf diesem Chromosom. Dies bedeutet – dass sowie die mütterliche als auch die väterliche Linie zur Veranlagung beigetragen haben können. Überraschenderweise zeigt eine aktuelle Studie, dass Männer die unter starkem Haarausfall leiden, häufiger die genetische Veranlagung von ihren mütterlichen Großvätern erben. Dies stellt die Annahme auf den Kopf: Dass der Vater die Hauptquelle der Haaranfälligkeit ist.

Hormone » insbesondere Testosteron « verstärken den Prozess. Einige Menschen tragen gene durch die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT). DHT hat die Fähigkeit ´ Haarfollikel zu schrumpfen ` was Haarausfall zur Folge hat. Interessanterweise wird der Gehalt von 5-Alpha-Reduktase – dem Enzym, das Testosteron in DHT umwandelt – genetisch überliefert. Sowohl von der Mutter als auch vom Vater können die entsprechenden Gene vererbt werden.

Bevor man zu einem endgültigen Schluss kommt sollte man auch die individuelle Variabilität berücksichtigen. Nicht jeder ´ der eine erbliche Veranlagung für Haarausfall hat ` wird dies auch tatsächlich erleben. Einige Menschen behalten bis ins hohe Alter volles Haar während andere bereits in jungen Jahren mit Haarausfall kämpfen. Die Individualität und die Einflüsse die ins Spiel kommen – von Lebensstil bis hin zu Ernährung – sind bedeutend.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Dass die Vererbung von Haarausfall alles andere als einfach ist. Es kann genetische Faktoren beinhalten die sowohl von der Mutter als auch vom Vater stammen. Vererbung kann also von verschiedenen Seiten kommen. Hormone ´ insbesondere DHT ` spielen ähnlich wie eine Rolle. Diese Erkenntnisse betonen die Komplexität des Themas. Haarausfall ist nicht ausschließlich eine Frage der Gene. Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten gibt es viele – vom gesunden Lebensstil bis zu spezifischen Therapien um das Haarwachstum zu unterstützen.






Anzeige