Der Einfluss des Gehirns auf Reflexe

Welche Rolle spielt das Gehirn bei Reflexen und wie können sie durch Training modifiziert werden?

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Der Einfluss des menschlichen Gehirns auf Reflexe ist eine spannende Thematik. Der Mechanismus ´ der Reflexe bei Menschen steuert ` erfordert ein tiefes Verständnis der verschiedenen Gehirnteile. Weiß man überhaupt welche Teile des Gehirns hierbei dominieren? Reflexe sind nicht nur ein neurologisches Phänomen allerdings ebenfalls eine entscheidende Schutzfunktion des Körpers. Reflexe lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen – Stammhirnreflexe und Rückenmarksreflexe.

Stammhirnreflexe, ebenso wie der Atem- oder Lidschlussreflex, besitzen eine fundamentale Bedeutung fürs Überleben – sie werden im untersten Teil des Stammhirns bekannt als Medulla Oblongata gesteuert. Diese Reflexe sind oft nicht bewusst kontrollierbar. Dennoch ergibt sich die Möglichkeit die Intensität dieser Reflexe durch gezieltes Training zu erhöhen. Zum Beispiel zeigen Apnoetaucher beeindruckende Fortschritte – durch spezielle Übungen optimieren sie ihre Atemreflexe erheblich. Meditation und Hypnose könnten ähnelt als Methoden in Betracht gezogen werden um diese Reflexe zu stärken. Doch eine vollständige Unterdrückung ist nicht machbar was auch nicht sinnvoll wäre.

Rückenmarksreflexe operieren auf einer anderen Ebene. Sie entstehen in den Reflexzentren des Rückenmarks und sind wiederum an die Medulla Oblongata gebunden. Hier liegt die besondere Herausforderung – das Gehirn ist nicht direkt in die Ausführung dieser Reflexe involviert. Die Nerven außerhalb des Gehirns agieren autonom – sie reagieren blitzschnell auf verschiedene Reize. Dies geschieht aus einem einfachen freilich entscheidenden Grund: Eine Verarbeitung im Großhirn würde schlichtweg zu viel Zeit benötigen.

Die Differenzierung zwischen Stammhirn- und Rückenmarksreflexen bietet interessante Einsichten. Verschiedene Gehirnstrukturen übernehmen unterschiedliche Funktionen – dies hinterfragt auch die Vorstellung über bewusste Kontrolle. Reflexe verlaufen in der Regel automatisiert und sind deshalb keine Resultate bewusster Entscheidungen. Doch erkennt man mit diesem Wissen – dass eine Anpassung der Reflexintensität durch Training tatsächlich möglich ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Dass ein vertieftes Verständnis des komplexen Zusammenspiels von Gehirn und Reflexen neue Perspektiven eröffnet. Innovative Trainingsansätze könnten vielleicht dazu beitragen die Reflexe von Sportlern und nicht zuletzt ganz gewöhnlichen Menschen zu optimieren. Es bleibt also spannend – welche Entwicklungen in der Neurophysiologie in den kommenden Jahren unser Wissen und unser Handeln bezüglich Reflexen beeinflussen könnten.






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