Zerstören konsumsucht leistungsdruck gesellschaft

Zerstören Konsumsucht und Leistungsdruck unsere Gesellschaft?

Zum Thema Jugend ist noch zu sagen: Ich meinte nicht, dass sie gegen das Konsumverhalten Widersteht, sondern eher, dass sie sich weigert, dem Leistungsdruck, der eine Folge der wachsenden Produktionskapazitäten sein könnte, nachzugeben. Immerhin steigt das Schulniveau und auch die Härte der Ausbildung allgemein an, zumindest was die Forderung nach hochqualifizierten und immer leistungsfähigeren Arbeitern angeht, und Individuelle Interessen werden kaum noch berücksichtigt. Dazu passt die Antwort von Ragnat hervorragend

Im Prinzip teile ich Deine Ansicht zu diesem Thema!
Nur den Satz "Die Jugend hat schon länger angefangen, gegen diese Unmenschlichkeit und übertriebenen Anforderungen mit Widerstand zu reagieren. " kann ich nicht unterschreiben!
Ich sehe die Jugendlichen immer noch täglich nach den trendigsten Marken bei Klamotten und Technik hinterher rennen , um "dazu" zu gehören

Guten ABend, chica-rubia!
Die Gewalt und der Widerstand unter den Jugendlichen gegen Erwachsene ist doch nichts anderes als ein Auflehnen gegen das ihnen aufgezwungene Gesellschaftssystem. Stress in der Schule, Stress in der Familie, wer würde sich da denn nicht zurückziehen und immer mehr zum Außenseiter werden, oder mit seiner Clique sich gegen die Diktatur der Erwachsenen wehren?
Ich sage nicht, dass sie sich bewusst wehren, ich sage nur, dass mir das als Ursache gut möglich erscheint. Und noch weniger sage ich, dass sie mit Gewaltwiderstand das richtige tun. Aber Fakt ist, dass die Gesellschaft Mitschuld am Werdegang der Jugend trägt

Die Gewalt und der Widerstand der Jugendlichen gegen Erwachsene ist doch aber auch die ganz natueliche Auflehnung während der Pubertät! Solche Phasen haben wir doch alle hinter uns, mehr oder weniger ausgeprägt!
Und ich bin der Meinung, daß nicht unbedingt die Gesellschaft, sondern eher die Sozialpolitik eine große Mitschuld an dieser Entwicklung hat

Gerade die Jugend lebt doch die Konsum-Gesellschaft. Von wiederstand kann ich da nicht spüren. Wer hat den die neuesten Handys,Spielkonsolen und Klamotten. Die 16-25 Jährigen.
Ich merke nichts von eine kritischen Jugend , genau im Gegenteil. Konsumgeile und FunFunFun-Gesellschaft ohne Kritische Betrachtungen des eigenen Tuns

Ich finde auch, dass da kein Wiederstand zu spüren ist, im Gegenteil. Vielen sitzt diese "Protestantische Ethik" so tief, dass sie denken z.B. "Bürgergeld" wäre eine moralisch verwerfliche Sache, weil die Arbeitsgesellschaft in Frage gestellt werden würde. usw. usw.
Die besten Sachen im Leben kann man nicht kaufen, aber erklär das mal den Leuten.

Ich würde eher Fragen wollen, zerstört die Gesellschaft die Individualität?
Wer bestimmt wer ich bin und wie ich mich zu verhalten habe? Einzig und allein die Gesellschaft.
Die Gesellschaft ist heute nicht mehr der Zusammenschluss der Individuen, sie hat eine eigen Dynamik entwickelt und reißt die Individuen hinter sich her. Wer Gesellschaftlich akzeptiert werden will, hat die Regeln der GEsellschaft zu akzeptieren und sich ihr unterzuordnen.
In meinen Augen zerstören weder Konsumsucht noch Leistungsdruck unsere Gesellschaft, da diese Dinge von der Gesellschaft gemacht sind. Was zerstört wird ist der einzelne. Im Zeitalter der Technisierung und der Globalisierung, verkommt der einzelne zum Austauschbaren Rohstoff, wer sich nicht anpasst, oder nicht mitspielt, fällt eben aus dem System.
Im großen und ganzen möchte ich dir auch beipflichten nur sehe ich die Auslöser an anderer Stelle.
Welche Möglichkeiten hat den der einzelne die Gesellschaft zu beeinflussen? keine oder?
Selbst eine Grupee kann heute nichts mehr gegen die Gesellschaft ausrichten. Alle hetzen nur den Träumen anderer hinterher, ohne sich auch nur ansatzweise darüber im klaren zu sein, warum sie etwas wollen. Sie wissen nur das sie es wollen.
Ein von mir gerne verwendetes Zitat in diesem zusammenhang stammt von A.E. Housman:
I, a stranger and afraid, in a World I never made.
Der einzelne versteht sich heute als Isoliertes Wesen, weil er es von Geburt an nicht anders kennt. Wir werden schon dazu erzogen.
Man versteht den Menschen als Individium, er kommt zur Welt, aber nicht aus ihr. Er hat einen Körper ist aber nicht der Körper, er lebt in der Gesellschaft ohne die Gesellschaft zusein.
Das Ich, Ego, Bewußtsein, wie auch immer man es nun nennt, wird im meist als der kleine Mann im Kopf dargestellt. Da sitzt nun also dieses Männchen vor sich eine riesige Tafel mit Knöpfen und Schaltern, es schaltet und waltet den ganzen Tag. Es trifft alle Entscheidungen und muss sich mit dieser ihm so fremden Welt anlegen. Es ist ja geradezu dazu gezwungen. Das aussen ist ihm ja so fremd, schließlich kommt es ja zur Welt und nicht! aus ihr.
Alles was es sieht und wahrnimmt, kann es nicht verstehen. Der Mensch muss deshalb kämpfen, kämpfen mit der Welt, wenn ich sie nicht verstehe so mache ich sie mir Untertan. Wir erobern die Tier- und Pflanzenwelt. Wir erobern Länder und Meere, wir erobern sogar das All. Und doch fühlen wir uns einsam, können nicht genug bekommen. Der Hunger hört einfach nicht auf.
Dazu fällt mir etwas aus Tanz der Vampire ein:
Jeder glaubt, dass alles einmal besser wird,
drum nimmt er das leid in Kauf.
Ich will endlich einmal satt sein.
Doch der Hunger hört nie auf.
Manche glauben an die Menschheit,
und manche an Geld und Ruhm.
Manche glauben an Kunst und Wissenschaft,
an liebe und an Heldentum.
Viele glauben an Götter
Verschiedenster Art,
an Wunder und Zeichen,
an Himmel und Hölle,
an Sünde und Tugend.
Doch die wahre Macht,
die uns regiert,
ist die schändliche,
zerstörende
u nd ewig unstillbare Gier.
Sterblichen von morgen
prophezeih ich
heut und hier:
Bevor noch das nächste Jahrtausend beginnt,
ist der einzige Gott, dem jeder dient,
Die unstillbare Gier.
Wir werden dazu erzogen allein zu sein, wir sind einzigartig! dabei sind wir doch alle Menschen oder? Wir gehören zusammen und deswegen rennen wir auch der Gesellschaft hinterher, da sie uns die Illusion gibt, zu gehören. Leider ist die Gesellschaft aus dem Ruder gelaufen und hat sich verselbstständigt.
Ragnat