Wozu spiegelreflex

Der Trend geht zu Spiegelreflexkameras, auch in der digitalen Fotografie. Ich frage mich, wozu eigentlich SLR Technik verwendet wird. Wenn ich richtig orientiert bin, ist der Vorteil einer klassischen Spiegelreflexkamera, dass man durch den Sucher das Bild so sieht wie es auch auf dem Film abgebildet werden würde, wenn man den Auslöser drückt, d.h. dass Schärfe, Tiefenschärfe etc. kontrollierbar sind. Bei digitalen Kameras erzeugt ein Chip das Bild und dann ist es doch eigentlich egal, ob der Chip das Bild nur an den Speicher liefert oder auch vorher noch an einen Previewmonitor. Kompliziertes Spiegeln des einfallenden Lichts ist doch so gesehen unnötig, oder? Bleibt als Vorteil einer SLR Kamera denn wirklich nur die Wechselbarkeit der Objektive?

2 Antworten zur Frage

Bewertung: 5 von 10 mit 1642 Stimmen

Videos zum Thema
YouTube Videos

Wozu Spiegelreflex?

Die beste Antwort die ich dir geben kann stammt nicht direkt von mir, aber sie umfasst meiner Meinung nach alle Punkte.
Prosumerkompaktknipsen
Pro:
- sie sind sehr leicht und klein
- LCD Sucher, nehmen das auf was man sieht, also quasi ein 100% Sucher
- Livehistogramm nutzbar und andere integrierte Features wie z.B. ND-Filter
- Displays schwenk oder klappbar für z.B. Überkopf oder Makrofotografie
- eine Makrofunktion
- konstruktionsbedingt hohe Schärfentiefe, Vorteil z.B. bei Makroaufnahmen
- evtl. guter Brennweitenraum mit lichtstarken Objektiven
- evtl. integrierter Bildstabilisator trotzdem zu recht günstigen Preisen
- aufgrund der starken Kamera-EBV ist eine Nachbearbeitung der Bilder nicht unbedingt notwendig.
- Videofunktion, man kann auch Videos mit den Kameras aufnehmen.
Contra:
- bei hohen ISO-Bereichen neigen diese zu starkem Farbrauschen
- der Autofokus nicht so schnell wie bei den DSLRs mit schnellen Optiken.
- Sucher wie LCD oder EVF lassen eine nicht so gute Schärfekontrolle zu wie DSLRs, auch eine schnelle Motivnachführung führt meistens zu einem verwischten Livebild.
- hohe Schärfentiefe hat auch Nachteile wenn man Motive Freistellen möchte wie z.B. bei Portraits.
- Optiken können nicht gewechselt werden somit ist die Brennweite und die Lichtstärke festgelegt.
DSLR:
Pro:
- sehr schneller Autofokus, mit USM oder AF-S Optiken extrem schnell.
- sehr schnelle Auslöseverzögerung man merkt keine Verzögerung mehr wie z.B. bei den Kompaktdigis.
- bei hohen ISO Bereichen immernoch sehr rauscharm.
- SLR-Sucher man kann die Schärfe sehr gut beeurteilen und auch schnelle Motivnachführungen ohne Einschränkungen vornehmen.
- Objektivwechsel möglich, Optiken sind für individuelle Ansprüche einsetzbar man ist flexibel.
- Schärfentiefe ist gut beeinflußbar somit auch gut für Freistellungen.
Contra:
- DSLRs sind meistens größer und schwerer als Kompakte.
- bei DSLRs wird man höchstwahrscheinlich mehrere Optiken verwenden und somit mehr "schleppen".
- gute Objektive sind doch schon sehr teuer. Kann ein Faß ohne Boden sein.
- Die Schärfentiefe ist niedriger als bei den Kompakten, bei Makros wird man meißtens zu einem Stativ oder einem Blitz greifen müssen.
- keine Makrofunktion, man muss ein geeignetes Objektiv hierfür kaufen und/oder Vorsätze oder ähnliches verwenden.
- kein Schwenkdisplay, z.B. für Überkopfaufnahmen interessant
- Kein Livehistogramm, man muss erst ein Bild machen um zu sehen ob es gut belichtet ist.
- Bilder werden sehr knapp belichtet und werden von der Kamera-EBV nicht zu stark verändert. - Videofunktion gibt es auch nicht.
- evtl. Staubproblem wenn man mehrere Objektive hat und diese wechselt. Eine Reinigung kann nervig sein.
Wie man sehen kann, kann man nicht pauschal sagen das eine DSLR besser ist als eine Kompaktdigi oder umgekehrt. Ob nun DSLR oder Kompaktdigis beide haben Ihre Vor- und Nachteile und somit auch beide eine Daseinsberechtigung.
Erstmal muß ich mit einem Irrglauben aufräumen:
Spiegelreflexkameras liefern KEIN Preview-Bild.
Die Sensoren sind mittlerweile so empfindlich, daß permanentes benutzen für ein Previewbild diese extrem erwärmen würden und es zu einem extremen rauschen der Bilder führen würde.
Der wichtigste Aspekt sind die Objektive. Extrem Lichtstark und für individuelle Anforderungen natürlich austauschbar.
Eine Kompakte stellt generell nur einen Kompromiss dar.
Durch die Benutzung des Suchers habe ich auch die Möglichkeit die Qualität des Bildes zu beeinflussen.
Tiefenschärfe, Blende, Fokus, all das läßt sich natürlich weiterhin beeinflussen.
Der Unterschied zweier Bilder, einmal mit Kompaktknipse und DSLR wird schon sichtbar wenn man nicht nur Partyfotos knipst.
Zum Thema Spiegel or not:
Der Cmos-Sensor, z.B. bei Canon ist definitiv das teuerste Bauteil der Cam. Ein dem Sucherbild qualitativ gleichwertiges Previewbild zu erzeugen ist mit dem kleinen Monitor der Cam nahezu unmöglich. Und aus vorher genannten Gründen müßte man dann ja zwei Chips haben die das Bild erzeugen.
Also der Weg der DSLR ist schon recht gut überlegt.
Viele Profis speichern ihre Fotos sowieso nur in RAW und da kann man definitiv die Qualität nicht am Display bestimmen. Der Sucher ist also unverzichtbar für die Bildgestaltung.
Aber erstmal genug ausgeholt.
Deutlich qualfiziertere Infos findest im DSLR-Forum und im DForum.
Die Links findest du unter meinen Links.
Nachtrag zur Frage: Sollte dem so sein, warum gibt es keine digitalen Kameras in konventioneller Ausführung, bei denen man die Objektive wechseln kann?

Wozu dient ein recht kurzer "Kabelfernauslöser" bei einer Spiegelreflex?

Ich gehe mal davon aus, dass der vor Verwacklungen schützen sollte, es kann einem durchaus auch mal passieren, dass die Kamera auch auf einem Stativ nicht bombenfest steht und man trotzdem Schwierigkeiten kriegt, ein wirklich scharfes Bild zu machen. Mir gings jedenfalls schon so, aber ich hab auch kein Profistativ.
Ja, das würde ich so interpretieren, wie du es vermutes: um das Bild beim Auslösen nicht zu verwackeln, was vor allem schnell passieren kann, wenn die Belichtungszeit etwas länger eingestellt ist.
Du liegst richtig. Speziell in der Tabletop / Produktfotografie hat man Belichtungszeiten im Zehntelsekundenbereich. Damit man die Kamera nicht berühren muss verwendet man einen Drahtauslöser, bei modernen Kameras eher einen Funk-Fernauslöser
Allerdings sollte man zusätzlich die Spiegel-Vorauslösung aktivieren.


digitalkamera
Meine Kodak LS 443 zeigt auf dem Display E 45 als Fehler an-Objektiv fährt nicht zurück?

- habe ich meinen Händler angerufen. Die haben sich die Kamera schicken lassen und das Geld nach wenigen Tagen überwiesen. -


kamera
Selbstauslöser bei der Canon EOS 30D?

- denn einzustellen. http://www3.canon.de/images/pro/fot/slr/geh/file/EOS_30D_IM_DE_Flat.pdf Im kameramenü,. Da gibt -


fotographie
Dia & Negativscanner

Ich beabsichtige mir einen Dia & Negativscanner zu kaufen. Es handelt sich im Wesentlichen um 24 x 36 Kleinbild